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Kunst-Pausen - die schönsten Schloss- und Museumscafés in Bayern

Hier lässt es sich definitiv gut aushalten: in unserer Sommer-Edition der Museumscafés stellen wir euch die schönsten Terrassen - mit Schloss-, Park- oder sogar Berg-Blick vor. Dazu einen Eiscafé, einen leckeren Himbeerkuchen mit Sahne oder ein Sundowner-Cocktail? Schöner kann ein Kultur-Ausflug nicht ausklingen...
Vielleicht ist ja auch für euch noch ein Tipp dabei, den ihr jetzt in der Ferienzeit noch ausprobieren mögt!

Schlosscafé Amerang

So gemütlich frühstückt ihr auf der Terrasse des historischen Richterhauses! © Schloss Amerang

Im historischen Richterhaus hat 2018 ein hübsches, kleines Café aufgemacht. In Sichtweite der mittelalterlichen Rundburg, die bereits 1072 urkundlich erwähnt wurde, können nicht nur die Hotelgäste von Schloss Amerang fürstlich frühstücken, sondern auch Schloss- oder Konzertbesucher auf der Terrasse hausgemachte Petit-fours, Crêpes, Quiches oder einen Aperol Sprizz genießen.
Schlossherr Ortholf Freiherr von Crailsheim gewährt in seinem Haus und im Schlossmuseum Einblicke in über 1000 Jahre Geschichte: die romanische Schlosskapelle wurde später gotisch erweitert, der Schloss-Innenhof mit seinen Renaissance-Arkaden ist ein besonderer Hingucker, genauso wie der Rittersaal mit geheimnisvollen Fresken aus dem 16. Jahrhundert, die Adelsgemächern im reinen Barock-, Rokoko- und Gründerjahre-Stil und das Arbeitszimmer des Senior-Schlossherrn ist ganz im Stil der Fifties. Wer sich traut, wagt auch noch einen Blick ins Burgverlies...

Nunó - tim Augsburg

Stoff-und Salat-Träume: das Nunó im tim Augsburg ist eine Oase für Fashion Victims und Vegetarier (aber nicht nur!). Foto: Nunó Augsburg

"Nunó" ist Japanisch und bedeutet Stoff. Was natürlich zu einem Textilmuseum bestens passt! Die Augsburg-Japan-Connection hat bereits eine lange Tradition: Stoffdrucker, Tuchhändler und Textilhersteller aus Bayerisch-Schwaben waren schon früh in Asien aktiv. Das tim, in den Gründerzeit-Shedhallen der Augsburger Kammgarn-Spinnerei, ist ein Museum, in dem ihr diese textile Geschichte erleben und anfassen können. Kommt mit auf den Laufsteg durch 200 Jahre Mode- und Kostümgeschichte - vom Biedermeier- zum Strenesse-Kleid, von den soliden Baumwollstoffen der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK) bis zu heutigen Hightechfasern. Nach eurem "Fashion Walk" könnt ihr euch im Nunó-Deli im coolen Loftstyle am üppigen Salatbüffet stärken (keine Sorge, nicht nur Models kommen hier auf ihre Kosten). Sonntags könnt ihr stundenlang frühstücken - wenn's wärmer wird, dann nicht nur drinnen hinter den großen Fenstern, sondern auch wieder unter den bunten Sonnenschirmen auf der schönen Holzterrasse.

Sisi-Café im Sisi-Schloss Unterwittelsbach

Sisi ganz nah: Kaiserin Elisabeth wuchs im Wasserschloss Unterwittelsbach auf. Foto: Lars Albin © Stadt Aichach

Das Wasserschlösschen liegt auf der Internationalen Sisi-Straße, (externer Link, öffnet neues Fenster) denn zwischen 1838 und 1888 gehörte es keinem anderem als Herzog Max in Bayern, dem "Papa" von Elisabeth - bei ihrer internationalen Fan-Gemeinde nur als Sisi bekannt und verehrt. Hier verbrachte die Prinzessin glückliche Kindheitstage im Garten, auf den Wiesen und bei den Pferden, bevor sie ihren "Franzl" traf und Kaiserin von Österreich wurde.
Noch bis 27. Oktober 2019 könnt ihr in der Sonderausstellung "Imperiale Kostbarkeiten" im Sisi-Schloss Unterwittelsbach erleben - Porzellan, Gläser, Bestecke und fürstliche Kleider, die sie umgaben - und auf Sisis Spuren wandern, bevor ihr euch bei hausgemachtem Zwetschgendatschi oder einem Radler im Schloss-Biergarten erfrischt.
Wenn ihr noch mehr "Sisi" wollt: auf einer Lauschtour "Rund ums Sisi-Schloss Aichach" erfahrt ihr viele spannende Geschichten oder ihr erkundet das Wittelsbacher Land (die Stammburg der Wittelsbacher steht in Oberwittelsbach) auf Sisi-Wanderungen oder Radtouren...

Orangerie - Residenz Ansbach

Was für eine Prachtkulisse: die Orangerie in Ansbach © Bayerische Schlösserverwaltung

Im Westflügel der Ansbacher Orangerie residiert das Café. Von der Terrasse habt ihr einen schönen Blick auf das Blumen-Parterre und die Lindenhochhecken, die die Hauptachse einrahmen.
Die heutige Orangerie mit ihrem blauen, grünen und Kuppelsaal, wurde im Stil des Klassizismus wieder aufgebaut. Ursprünglich entstand sie von 1726 bis 1743 und fiel schlossähnlich aus, denn der Hofgarten, der bereits im Jahr 1535 bestand, bevor die einstige Wasserburg zum Schloss umgebaut wurde, ist nicht mit der Ansbacher Residenz verbunden. Deshalb entwarf man kurzerhand die Orangerie, die fortan als Gewächshaus und Lustschloss diente. Im Park erinnert auch ein Gedenkstein an die Ermordung Kaspar Hausers 1833.
In der prunkvollen Ansbacher Residenz sind besonders das Rokoko-Deckenfresko im Festsaal, die Gemäldegalerie mit Werken des Rokoko und Gemälden aus der ehemals markgräflichen Galerie (Zweigmuseum der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen) sowie die Sammlung Meißener Porzellane im Spiegelkabinett sehenswert.

MuseumsCafé - Historisches Museum Regensburg

Stimmungsvoll: der Blick auf die Minoritenkirche und den Innenhof aus dem Café im Historischen Museum in Regensburg. Foto: MuseumsCafé Regensburg

Der lauschige Innenhof ist eine wundervolle Ruhe-Oase und bei Regensburgern als romantische Location zum Heiraten oder Feiern sehr beliebt. Zwar waren die Franziskaner-Mönche der Armut verpflichtet, dennoch bauten Bischof Konrad, Pfalzgraf Otto VIII. von Bayern und König Heinrich (Sohn des Kaisers Friedrichs II.) 1221 für den Orden gemeinsam das Minoritenkloster St. Salvator. Erhalten ist nur noch die gotische Kirche - eine der größten Ordenskirchen in Süddeutschland und heute Teil des Historischen Museums. Im MuseumsCafé könnt ihr ausgiebig frühstücken oder brunchen und dabei den Blick in den schönen Innenhof des Klosters schweifen lassen. Ob Tiramisu-Torte oder Apfeltatin - die Kuchen sind alle selbst gemacht. Außerdem hat Chefin Alex Stein ein absolutes Händchen für Deko, ihre üppigen Festtafeln im Boho-Vintage-Stil lassen Mädchen-Herzen höher schlagen und machen Brautpaare glücklich. Kein Wunder, dass ein Aufschrei durch Regensburg ging, als es hieß, das Café müsse schließen! Nachdem sich zahlreiche Bürger für das Café einsetzten, hat es zumindest bis Ende 2019 jetzt Aufschub bekommen, also nix wie hin!

Café im Klaushäusl - Museum Salz & Moor Rottau

Die Kuchen und Torten von Familie Schmidt müsst ihr probieren! ©Museumscafé Klaushäusl in Rottau

Im schnuckeligen Museumscafé von Familie Schmidt, gleich neben dem Museum Salz & Moor, könnt ihr eine Tortenpause einlegen: die frischen, hausgemachten Kuchen sind einfach alle lecker. Sehr zu empfehlen: die Himbeertorte! Natürlich sind die Süßspeisen nicht der einzige Grund, warum ihr in Rottau bei Grassau im Chiemgau einen Stopp einlegen solltet: Das „Klaushäusl“ von 1809 ist die einzige vollständig erhaltene Pumpstation an der 107 Kilometer langen Soleleitung, die von Berchtesgaden nach Rosenheim führte und das in Salzbergwerken gewonnene salzhaltige Wasser in Salinen leitete. Sie gilt als eine der ersten Pipelines der Welt. Bis heute steht im Museum auch die original Reichenbach’sche Wassersäulenmaschine, die 150 Jahre lang in Betrieb war. Im Brunnwartshaus nebenan informiert euch eine Dauerausstellung über die Natur- und Kulturgeschichte des nahe gelegenen Hochmoores „Kendlmühlfilzen“.

Café im Wittelsbacher Schloss Friedberg

Ein schattiges Plätzchen am Burggraben © Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg

Neu ist nicht nur das Café, sondern auch das Museum. Seit mehr als 130 Jahren beheimatet das Wittelsbacher Schloss im schwäbischen Friedberg ein Museum. Doch es war mehrere Jahre lang wegen einer Runderneuerung geschlossen und hat erst im Sommer mit der Ausstellung "Glanzvoll" wieder seine Pforten geöffnet. Dort geht es um die Schloss- und Stadtgeschichte Friedbergs, das vom 16. bis 19. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der Uhrmacherei war - aber auch um Fayencen, sakrale und moderne Kunst, Archäologie und sogar um Mammuts.

Ein Ausflugstipp für Genießer: die Führungsreihe „Geschichte mit Geschmack“, wechselnde Themenführungen mit Kaffee & Kuchen, jeden 3. Sonntag im Monat von 14.00-14.45 Uhr (Voranmeldung unter museum@friedberg.de oder Tel. 0821 6002-681).

Goldene Bar - Haus der Kunst München

Diese Lage ist in München wahrhaft einzigartig. Foto: Christoph Grothgar © Goldene Bar

Die Terrasse zum Englischen Garten im Schatten der monumentalen Säulen ist riesig und die perfekte Location für einen Sundowner oder After-Museum Cappuccino. Gleich nebenan treten die Surfer auf der Eisbach-Welle an und abends darf bis zwei Uhr gefeiert werden.
Ihren Namen hat die Bar von der Wand-Deko von 1937, einer goldig-schimmernden Landkarte. Die Originalmalereien waren in den 50er Jahren erst einmal hinter Sperrholzplatten verschwunden. Mit seiner wechselvollen und belasteten Geschichte setzt sich das Haus der Kunst, nicht nur in der Bar, aktiv auseinander - von 1937-45 war es als "Haus der deutschen Kunst" Schaufenster für die nationalsozialistische Kunst und Kultur-Propaganda, nach dem Krieg war hier das Casino der amerikanischen Militärregierung untergebracht. 1955 wurde Picassos „Guernica“ 1955 hier ausgestellt. Inzwischen hat es sich zu einem der wichtigsten Ausstellungshäuser für Gegenwartskunst entwickelt und beherbergt neben großen Sonderausstellungen auch die Sammlung Goetz.

Nathalie Schwaiger und Bianca Faletti