Direkt zum Inhalt



Freilichtmuseen in Bayern

Die bayerischen Freilichtmuseen entstanden in den 1960er- und 1970er-Jahren alle aus einer ähnlichen Motivation heraus: Weil es noch keinen Denkmalschutz gab, wurden im Freistaat viele alte Gebäude und Bauernhöfe abgerissen. Um einige besonders schöne Häuser zu retten und die bäuerlich-ländliche Kultur zu bewahren, wurden die Höfe auf freien Flächen wiederaufgebaut.

Ein Bauerngarten, der mit verschiedenen Kohlarten bepflanzt ist, befindet sich vor drei historischen Fachwerkhäusern
Ein Bauerngarten vor historischen Fachwerkhäusern im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen © Rudi Merkl

2019 schlossen diese Häuser sich zum Netzwerk “Freilichtmuseen in Bayern” zusammen. Mit Workshops, Ferienprogrammen, Handwerksvorführungen und Themenwanderungen laden sie Familien mit Kindern und Erwachsene jeden Alters dazu ein, sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, ressourcenschonendem Wirtschaften, Inklusion und gesellschaftlichem Zusammensein auseinanderzusetzen. Hier stellen wir euch die acht Museen des Netzwerks und ihre inhaltlichen Schwerpunkte genauer vor.

Freilandmuseum Oberpfalz

Ein Garten vor einem Gebäude im Freilandmuseum Oberpfalz
Ein Garten vor einem Gebäude im Freilandmuseum Oberpfalz © Freilandmuseum Oberpfalz 
Eine Schafsherde im Freilandmuseum Oberpfalz
Eine Schafsherde im Freilandmuseum Oberpfalz © Freilandmuseum Oberpfalz 
Gebäude im Freilandmuseum Oberpfalz
Das Freilandmuseum Oberpfalz © Freilandmuseum Oberpfalz 

Die rund 50 wiedererrichteten Gebäude des Freilandmuseums Oberpfalz zeigen das Bauen, Wohnen und Wirtschaften in der Oberpfalz. Das Museumsgelände wird bis heute mit traditionellen Methoden bewirtschaftet – so werden alte Anbautechniken lebendig gehalten. Hier tummeln sich zahlreiche historische Haustierrassen.

Schwerpunkt: Ökologie

Als staatlich anerkannte Umweltstation ist das Freilandmuseum Oberpfalz ein wichtiger Träger der Umweltbildung. Bei Führungen und Workshops für Erwachsene, Familien und Kinder könnt ihr die verschiedenen Lebensräume wie die Museumsgärten erkunden und die Artenvielfalt auf dem Gelände des Freilandmuseums Oberpfalz erleben.

Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

Im nördlichsten Winkel von Unterfranken liegt das Fränkische Freilandmuseum Fladungen. Historische Gebäude wie die alte Dorfschule, das Brauhaus und mehrere Höfe laden dazu ein, das fränkische Dorfleben von anno dazumal zu erleben. In einer Landschaft aus Gärten, Streuobstwiesen und Äckern weiden alte Nutztierrassen.

Schwerpunkt: Inklusion

Inklusive Angebote wie Tastpläne, “Hands-On”-Stationen und taktile Markierungen bieten vielfältige Möglichkeiten zur Teilhabe. Die Auszeichnung #BayernBarrierefrei der bayerischen Staatsregierung und die Zertifizierung durch die bundesweite Kennzeichnung "Reisen für Alle" bestätigen das Fränkische Freilandmuseum Fladungen in seiner Mission.

Ein Besucher vor einem Tastplan im Freilandmuseum Fladungen
Ein Besucher vor einem Tastplan im Freilandmuseum Fladungen © Linda Wolters
Ein Garten vor einem Gebäude im Freilandmuseum Fladungen
Ein Garten vor einem Gebäude im Freilandmuseum Fladungen © Freilandmuseum Fladungen
Verschiedene Ansichten des Freilandmuseums Fladungen
Verschiedene Ansichten des Freilandmuseums Fladungen © Freilandmuseum Fladungen

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Ein Wasserrad aus Holz in einem Ausstellungsraum im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim
Ein Wasserrad aus Holz in einem Ausstellungsraum im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim © Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern - Felix Löchner
Ein Garten vor einem Gebäude im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim
Ein Garten vor einem Gebäude im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim © Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim
Ein Schaf im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim
Ein Schaf im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim © Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Im beschaulichen Mittelfranken findet ihr das weitläufige Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim. Das Museum gliedert sich in sechs Baugruppen, die nach Regionen und Themen angeordnet sind. Mitten in der Altstadt von Bad Windsheim liegt die Baugruppe "Stadt" mit der Spitalkirche, dem Alten Bauhof, der Kräuter-Apotheke und das Museum Kirche in Franken Bad Windsheim.

Schwerpunkt: Wasser

Zu einer fränkischen Dorflandschaft gehören Bäche, Weiher und Mühlen. Das kühle Nass dient als Lebensraum für viele (Kleinst-)Lebewesen und ist ein wesentliches Gestaltungselement im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windheim. Der wasserwirtschaftliche Lehrpfad erweckt den Eindruck einer natürlich gewachsenen, historischen Kulturlandschaft.

Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren

Mehr als 30 Gebäude und zahlreiche Objekte aus über vier Jahrhunderten erzählen im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren vom mitunter entbehrungsreichen Leben auf dem Land. Regelmäßig finden Aktionstage statt: am Obsttag steht beispielsweise die Vielfalt der über 80 seltenen Apfel- und Birnensorten, die auf dem Museumsgelände wachsen, im Vordergrund.

Schwerpunkt: Bienen

Verschiedene Bienen-Arten sind gefährdet und müssen unbedingt geschützt und erhalten bleiben. Sie bestäuben 80 Prozent der heimischen Pflanzen und sind notwendig für den Erhalt der ökologischen Artenvielfalt. Neben Obstbäumen und anderen Pflanzen sind auch die drittwichtigsten Nutztiere der Landwirtschaft im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren zu Hause.

Eine Biene in einer Blüte
Eine Biene in einer Blüte © Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren
Ein Garten vor Gebäuden im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren
Ein Garten vor Gebäuden im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren © Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren
Ein Garten im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren
Ein Garten im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren © Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren

Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern

Herstellung von Backwaren im Freilichtmuseum Glentleiten
Herstellung von Backwaren im Freilichtmuseum Glentleiten © Freilichtmuseum Glentleiten
Ein Garten vor einem Gebäude im Freilichtmuseum Glentleiten
Ein Garten vor einem Gebäude im Freilichtmuseum Glentleiten ©  Freilichtmuseum Glentleiten
Herstellung von Dörrobst im Freilichtmuseum Glentleiten
Herstellung von Dörrobst im Freilichtmuseum Glentleiten © Freilichtmuseum Glentleiten

Auf dem weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums Glentleiten findet ihr einen umfassenden Einblick in den ländlichen Alltag der Menschen Oberbayerns sowie in ihre Baukultur und Arbeitswelt von der frühen Neuzeit bis heute. Bei täglichen Vorführungen können die Besucher Handwerkerinnen und Handwerkern bei ihrer Tätigkeit über die Schulter schauen.

Schwerpunkt: Ernährung

Früher kam vorrangig das auf den Tisch, was selbst angebaut wurde. Die Gärten, Felder und der Krautacker im Freilichtmuseum Glentleiten sind Zeugen der bäuerlichen Selbstversorgung. In Führungen und Aktivprogrammen oder an Veranstaltungstagen wie dem Dreschtag stehen die Themen Ernährung, Selbstversorgung und Vorratshaltung im Mittelpunkt.

Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern

Zu einem Spaziergang durch die Vergangenheit lädt das Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern mit seinen 17 historischen Gebäuden ein. Inmitten von Streuobstwiesen und Gärten könnt ihr die Werkstätten und Wohnhäuser unserer Groß- und Urgroßelterngeneration erkunden. Zu den Exponaten des Museums zählen Höfe, Lagerstätten und ein Bienenhaus. 

Schwerpunkt: Achtsame Bausanierung

Die historischen Gebäude wurden nachhaltig errichtet und über den gesamten Lebenszyklus bewirtschaftet. Das Bauernhausmuseum Amerang zeigt Lösungen zum Erhalt und zur Ertüchtigung des Museumsgeländes. Bei der fachgerechten Sanierung der Häuser kommen nur Stützen oder Verbindungen aus Metall zum Einsatz, wenn diese statisch notwendig sind.

Eine verzierte Holztür im Bauernhausmuseum Amerang
Eine verzierte Holztür im Bauernhausmuseum Amerang © Bauernhausmuseum Amerang
Die Holzverkleidung eines Gebäudes im Bauernhausmuseum Amerang
Die Holzverkleidung eines Gebäudes im Bauernhausmuseum Amerang © Bauernhausmuseum Amerang
Die Fassade eines Gebäudes im Bauernhausmuseum Amerang
Die Fassade eines Gebäudes im Bauernhausmuseum Amerang © Bauernhausmuseum Amerang
Eine Gänseschar im Bauernhausmuseum Amerang
Eine Gänseschar im Bauernhausmuseum Amerang © Bauernhausmuseum Amerang

Freilichtmuseum Massing (Niederbayern)

Grundriss der Görgenmannsölde im Freilichtmuseum Massing
Grundriss der Görgenmannsölde im Freilichtmuseum Massing © Freilichtmuseum Massing 
Die Görgenmannsölde im Freilichtmuseum Massing
Die Görgenmannsölde im Freilichtmuseum Massing © erlebe.bayern, Florian Trykowski

Im Freilichtmuseum Massing bieten fünf historische Höfe aus dem Rottal, der Hallertau und dem Istartal Einblicke in das bäuerliche Leben in Niederbayern. Auch viele Tiere haben hier ihr Zuhause, beispielsweise eine Herde Waldschafe, Kaninchen, eine Ziegenfamilie und Schweine. Kochkurse zu fast vergessenen Gemüsesorten bringen Abwechslung auf den Teller.

Schwerpunkt: Alte Bausubstanz

Die alten Häuser und Höfe im Freilichtmuseum Massing zeugen vom achtsamen Umgang mit der ursprünglichen Bausubstanz. Auch beim Wiederaufbau der Görgenmannsölde wurde Nachhaltigkeit praktiziert. Durch die Weiterverwendung von Blockwandresten und Deckenbalken aus dem 16. Jahrhundert konnten diese bis heute erhalten bleiben.

Freilichtmuseen Finsterau (Niederbayern)

Versteckt in den Wäldern des Nationalparks Bayerischer Wald liegt das Freilichtmuseum Finsterau. Das Museumsdorf erzählt von der Geschichte des Lebens und Arbeitens in Niederbayern und lädt auf einen Spaziergang durch die Geschichte ein. In der alten Schmiede zeigt der Handwerker Josef Wurm, wie vor dem Einsatz von Industrierobotern Eisen in Form gebracht wurde.

Schwerpunkt: Kleidung

Bei den pädagogischen Programmen "Wo drückt der Schuh?" und "Was erzählt mein Kleiderschrank?" geht das Freilichtmuseum Finsterau auf die Herstellung und die Nachhaltigkeit von Schuhen und Kleidung ein. Die Kurse sind nach den Leitsätzen der "Bildung für nachhaltige Entwicklung" konzipiert und geben Ideen und Anregungen, um unser Konsumverhalten zu überdenken.

Ein Kleiderschrank in einer Ausstellung im Freilichtmuseum Finsterau
Ein Kleiderschrank in einer Ausstellung im Freilichtmuseum Finsterau © Freilichtmuseum Finsterau
Ein Gebäude auf einer Wiese im Freilichtmuseum Finsterau
Ein Gebäude auf einer Wiese im Freilichtmuseum Finsterau © Freilichtmuseum Finsterau
Eine Schuhreparatur im Freilichtmuseum Finsterau
Eine Schuhreparatur im Freilichtmuseum Finsterau © Freilichtmuseum Finsterau
Eine Schafherde im Freilichtmuseum Finsterau
Eine Schafherde im Freilichtmuseum Finsterau © Freilichtmuseum Finsterau

Freilichtmuseen: Blick zurück in die Zukunft

Jedes der „Freilichtmuseen in Bayern” besitzt einen eigenen, regionalen Charme. Wir waren zu Besuch im Freilandmuseum Oberpfalz und haben mit dessen Leiter Tobias Hammerl gesprochen.

Tipps aus unserem Blog Museumsperlen

zum Blog

Highlights

"hockdiher" Bayern-Podcast Unterwegs in Kochel am See (externer Link, öffnet neues Fenster)

In ihrem Podcast nehmen euch Bettina und Christian mit in Südbayerns größtes Freilichtmuseum – das Freileichtmuseum Glentleiten. Es ist eine spannende Reise in die Vergangenheit vor den atemberaubenden Naturkulissen des Kochelsees und der Berge.

Ausstellungen im Netzwerk “Freilichtmuseen in Bayern”

weitere Ausstellungen

Impressionen aus dem Netzwerk “Freilichtmuseen in Bayern”

Noch mehr Freilichtmuseen in Bayern entdecken!

Lust auf frische Luft? Davon bieten die Freilicht- oder Freilandmuseen in Bayern jede Menge … Und beim Spazieren durch Felder, Obstwiesen entdeckt man und historische Bauerngärten und andere ländliche Gebäude. Sie laden Groß und Klein zu einer Zeitreise ein.