Auf der Herreninsel: Schloss Herrenchiemsee und das Augustiner-Chorherrenstift
Vom gemütlichen Heimatmuseum geht es nun königlich weiter. Mit dem Schiff (externer Link, öffnet neues Fenster) gelangen wir zur Herreninsel und einem Highlight unserer Seentour - es blitzt schon durch die Bäume: das Neue Schloss Herrenchiemsee.
1873 erwarb König Ludwig II. von Bayern die Insel als Standort für sein Neues Schloss Herrenchiemsee. Als Abbild von Versailles sollte dieses Schloss ein "Tempel des Ruhmes" für König Ludwig XIV. von Frankreich werden, den der bayerische Monarch grenzenlos verehrte.
Der Verwirklichung gingen insgesamt 13 Planungsphasen voraus. 1878 wurde mit dem Bau des "Bayerischen Versailles" nach Plänen von Georg Dollmann begonnen. 1886, beim Tod von König Ludwig II., war das Schloss noch nicht vollendet. Unter den großen Schauräumen sind das Prunktreppenhaus, das Paradeschlafzimmer und die Große Spiegelgalerie hervorzuheben. Das intime Kleine Appartement ist in Formen des französischen Rokokos gehalten und diente als Wohnung des Königs.
Im Südflügel im Erdgeschoss ist das König Ludwig II.-Museum untergebracht, das den Lebensweg des Königs anhand historischer Fotografien und Prunkgewändern aufzeigt.
Ebenfalls auf der Herreninsel befindet sich das Museum im Augustiner-Chorherrenstift, das älteste Kloster Bayerns. Neben der Geschichte des Klosters, den historischen Privaträumen König Ludwigs II. und zahlreichen Werken der bekanntesten Chiemseemaler könnt ihr hier Wissenswertes über die die Entstehung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, die im Rahmen des Verfassungskonvents von 1948 hier erarbeitet wurden.
Museum Prien in Prien am Chiemsee
Das 1913 gegründete Museum Prien, direkt am Marktplatz gelegen, bietet spannende Einblicke in die Geschichte des westlichen Chiemgaus. Untergebracht im ehemaligen Handwerkerhaus „Beim Mayerpaul” beherbergt es eine bedeutende Sammlung zur Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde der Region.
Die angeschlossene Historische Galerie der Chiemseemaler mit Werken von Maximilian Haushofer, Carl Raupp, Josef Wopfner, Hiasl Maier-Erding und Rudolf Sieck zeigt das Entstehen der „Künstlerlandschaft Chiemsee“ auf, die in der Reihe der europäischen Künstlerkolonien seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Platz einnimmt. Herausragender Bestandteil ist auch die Kunst des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Arbeiten der Bildhauerin Marianne Lüdicke.
Galerie im Alten Rathaus in Prien am Chiemsee
Wechselnde Ausstellungen von regionalen, aber auch international bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern gibt es in der Galerie im Alten Rathaus in Prien zu sehen.
Künstlerhaus Exter in Übersee-Feldwies
Julius Exter (1863–1939) war Mitbegründer der „Münchener Secession“, einer Vereinigung avantgardistischer Maler um die Jahrhundertwende. 1902 erwarb er das historische „Stricker“-Anwesen, baute es zum Künstlersitz um und ließ sich 1917 endgültig dort nieder. Hier entstand sein unverwechselbarer, das weitere Schaffen bestimmender Stil mit vitaler Farbenpracht, der ihm den Beinamen „der Farbenfürst“ eintrug. Studierzimmer und Atelier des Malers dienen heute der ständigen Präsentation seiner Gemälde. Er baute das historische Anwesen 1902 zu seinen Künstlersitz um. Im Künstlerhaus Exter könnt ihr einige seiner Gemälde in ruhiger Atmosphäre bestaunen.
Tipp: Weitere Bilder von Julius Exter sind in der Gemäldegalerie Julius Exter im Augustiner-Chorherrenstift Herrenchiemsee (externer Link, öffnet neues Fenster)zu sehen.
Museum Salz & Moor im Klaushäusl in Grassau
Ebenfalls in der Nähe des Chiemsees liegt das Museum Salz & Moor im Klaushäusl in Grassau. Von hier aus könnt ihr einen Ausflug entlang des Moorerlebnisweges in die Kendlmühlfilzen (externer Link, öffnet neues Fenster) starten.