Kunstsammlungen der Veste Coburg (Oberfranken)
Die Glassammlung auf der romantischen Burganlage des Veste Coburg gehört zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Hier kann man im fürstlichen Ambiente über 1000 Jahre Entwicklung des künstlerisch gestalteten Glases entdecken.
An speziellen Medienstationen könnt ihr nach Lust und Laune mehr zur Glasherstellung und den ausgestellten Objekten erfahren: Viele Gläser erzählen Geschichten, die anhand der Inschriften, der Bilder und der historischen Überlieferung lebendig werden.
Unter diesen Exponaten befindet sich ein ganz besonderer Glas-Schatz: das Hedwigsglas (in der Bildergalerie unten links), das gut 1000 Jahre alt ist. Es wurde einst als Glas der heiligen Elisabeth verehrt. Nachweislich befand es sich auch im Besitz von Martin Luther und ist heute das Hauptstück der vielfältigen Sammlungen.
Europäisches Museum für Modernes Glas Rödental (Oberfranken)
Was für ein Formen-, Farb- und Ideenreichtum – hier ist Glas in all seinen Facetten zu Hause! Der lichtdurchflutete Museumsbau im Schlosspark Rosenau in Rödental präsentiert die ganze Fülle moderner Glaskunst und macht dabei zugleich die Entwicklung und Herstellung des Jahrhunderte alten Handwerks erfahrbar.
Verblüffend, wozu dieser doch so zerbrechliche Werkstoff fähig ist – vom künstlerisch gestalteten Gebrauchsglas über Skulpturen bis hin zur raumgreifenden Installation.
Den thematischen Schwerpunkt der Sammlung bildet neben Werken, die auf den Coburger Glaspreisen präsentiert wurden, die Entwicklung des Studioglases bis heute. Dieses entstand 1962 in Amerika und bezeichnet im Grunde die Glasproduktion im eigenen Studio mittels eines kleinen, mobilen Brennofens.
Im hauseigenen Lampenglasstudio kann man bei Veranstaltungen Glaskünstler*innen direkt bei der Arbeit erleben und sich auch selbst an der Gestaltung von Glasperlen versuchen.
Glasmuseum Frauenau (Niederbayern)
Das „Gläserne Herz des Bayerischen Waldes“, so nennt man die Gemeinde Frauenau aufgrund ihrer jahrhundertealten kreativen Glasmacher-Tradition. Glasklar – ein Hingucker! Denn das Glasmuseum Frauenau überzeugt nicht nur mit der Präsentation herausragender Glasexponate von internationalem Rang, sondern auch in der architektonischen Sprache und der Inszenierung der Sammlung.
Die großzügige Glasfassade gibt den Blick in die Ausstellung frei und kommuniziert nach außen, was die Besucherschaft im Inneren erwartet – nämlich die Kulturgeschichte des Glases von den Anfängen bis zum Glas der Moderne des 20. und 21. Jahrhunderts.
Europäisches Flakonglasmuseum Kleintettau (Oberfranken)
Das Europäische Flakonglasmuseum zeigt die ganz besondere und 5000 Jahre alte Verbindung von Glas und wertvollen Duftessenzen. Der Exkurs in die Geschichte der Glasherstellung findet seinen Abschluss auf der Besuchertribüne, die einen Blick auf die laufende vollautomatische Flakonproduktion eines Glasherstellers gewährt. Was wäre aber ein Flakon ohne Inhalt? So wird auch die Duft- und Pflegekultur von der Antike bis heute beleuchtet, die ihren Höhepunkt in sinnlicher Erlebbarkeit in einem Duftraum findet. „Parfümflakons – Eine Zeitreise durch das 20. Jahrhundert“ zeigt schließlich über 1000 aus der ca. 2500 Flakons umfassenden Sammlung Beatrice Frankl und ermöglicht so einen Einblick in die Fülle und Vielschichtigkeit der Parfümeurs- und Glasmacherkunst von 1920 bis 1990.
Glasmuseum Passau (Niederbayern)
Es leuchtet, glitzert und funkelt weiß, grün, blau, gelb... Glanzstücke jeglicher Couleur versammeln sich im "schönsten Glashaus der Welt" (Friedrich Dürenmatt). Das Glasmuseum Passau ist im Besitz der weltweit größten Sammlung zum Europäischen Glas und bietet damit einen einzigartigen Überblick über vier Jahrhunderte Glasgeschichte in Europa.
Geschichtsträchtig sind zugleich auch die Sammlungsgebäude selbst, die so manch eine Überraschung offenbaren: vier stattliche Patrizierhäuser, darunter auch das frühere Stadtgericht sowie das Traditionshotel „Wilder Mann“, in dem – auch wenn es angesichts der Fülle an Exponaten eher nebensächlich erscheint – einst sogar Kaiserin Sisi nächtigte.
Für die energieintensive Herstellung von Glas wurde traditionell auf den Brennstoff Holz gesetzt. Daher sind die Glashütten oft an bestimmten geografischen Orten konzentriert vorzufinden, wie etwa in den waldreichen Mittelgebirgen.
Waldmuseum Zwiesel (Niederbayern)
Tiefe Urwälder und wilde Tiere in Bayern erleben! Das Waldmuseum Zwiesel macht's vor und nimmt euch mit auf eine Reise durch den Bayerischen Wald. Auf unterhaltsame Weise wird eine umfassende Darstellung von Natur- und Glasgeschichte sowie den jeweiligen Wechselwirkungen geboten.
Neben der großen Artenvielfalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, wird auch die Erschließung durch den Menschen sowie das Leben und das Arbeiten in und mit dem Wald thematisiert: dabei waren es vor allem die Glashütten, für die der Bayerische Wald weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.
Unser Tipp: Ein einzigartiges Miniaturglasmacherdorf, das von dem Holzschnitzer Josef Schmidt mit viel Liebe zum Detail gefertigt wurde, zeigt anschaulich die einzelnen Arbeitsbereiche, die zur Glasherstellung notwendig waren.
Sudetendeutsches Museum München (Oberbayern)
Bereits Kaiserin Maria Theresia pries das Böhmische Glas als "das beste Kleinod des Landes". Seit dem 15. Jahrhundert hatten sächsische Glasmacher auf der Suche nach Holz und Quarzsand die nördlichen Randgebiete Böhmens besiedelt. Das grünlich-schlierige Waldglas der frühen Hütten konnte nicht mit den eleganten Glaskreationen aus Venedig konkurrieren. Erst nach der Erfindung des klaren, schleiffähigen Kreideglases 1683 war geschliffenes Kristallglas aus Böhmen weltweit gefragt. Dadurch etablierten sich im Böhmerwald, Egerland und Riesengebirge international bedeutende Glashersteller. Eine bunte Auswahl ihrer raffinierten Glasstücke erwarten euch im Sudetendeutsches Museum München im Sammlungsbereich "Wirtschaft und Kultur".
Unser Tipp: In unserem Blogbeitrag "Erinnerung & Begegnung – das neue Sudetendeutsche Museum in München" erfahrt ihr mehr über den Aufbau und die Konzeption des Museums – eine absolute Besonderheit ist bspw. die Tatsache, dass man den Ausstellungsrundgang mittels eines Aufzugs vom obersten Stockwerk aus beginnt. Hier gibt ein großzügiges Fenster einen fantastischen Ausblick in Richtung Innenstadt samt Frauenkirche frei.
Isergebirgs-Museum Neugablonz (Schwaben)
"Reikuckn" und hereinspazieren in die "Wunderwelt aus Glas" heißt es im Isergebirgs-Museum Neugablonz! Denn Modeschmuck aus funkelnden Glassteinen und bunten Perlen ist das Metier der Gablonzer und ihrer Industrie. Im Isergebirgs-Museum Neugablonz wird ihre beinahe 200jährige Geschichte lebendig und greifbar.
Nach dem 2. Weltkrieg aus der Isergebirgsregion vertrieben, siedelten sich mehrere Tausend Menschen in Kaufbeuren an und gründeten hier den Stadtteil Neugablonz.
Parallel zur Ortsgeschichte ist die Entwicklung des (Neu)Gablonzer Modeschmucks dargestellt. Zu sehen sind u. a. Nachbildungen historischer Kronen, einer Gürtelschnalle für Marlene Dietrich sowie des berühmten Verlobungsrings von Prinzessin Diana.
Museen im Rathaus Plößberg (Oberpfalz)
Kein Relikt der Vergangenheit: gigantische Glasschmelzöfen "Made in Plößberg". Begonnen hat alles vor ca. 300 Jahren, als Maurermeister Hans Georg Horn in der nahegelegenen Altglashütte eine Schmelzofen-Reparatur durchführte. Bald darauf taten es ihm Plößberger Maurer und Steinhauer gleich und machten sich auf in benachbarte Glashütten bis nach Böhmen, um dort Öfen auszubessern oder neu zu bauen. In den Museen im Rathaus (externer Link, öffnet neues Fenster) lernt ihr daher alles was es über die lange Tradition des Ofenbaus und die Glasherstellung zu wissen gibt.
Fichtelgebirgs-Glasmuseum im Freizeithaus Warmensteinach (Oberfranken)
Bereits 1340 wurde die Glaserzeugung im Fichtelgebirge urkundlich erwähnt und ist auch heute noch ein wichtiger Erwerbszweig in der Region. Das Glasmuseum Warmensteinach zeigt die Entwicklung des Glasmacherhandwerks durch die Jahrhunderte anhand der Werkzeuge und Produkte, vom filigranen Christbaumschmuck bis zur „bleischweren“, mundgeblasenen Bleikristall-Bodenvase. Auch der prägende Einfluss der Heimatvertriebenen aus Gablonz im Isergebirge, die nach 1945 hier sesshaft wurden, wird dokumentiert.