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Kleine Paradiese - in Bayerns Gärten blüht euch was!

Paradiesische Gärten, City-Oasen und inspirierende Kunst-Landschaften - wir zeigen euch einige unserer Lieblingsorte, wie geschaffen für Müßiggang, Innehalten, Durchatmen, Entspannen, "Niksen" (niederländisch & gerade modern für Nichtstun) und Kraft schöpfen – gerade für Stadtbewohner. Bäume, Blumen und Kräuter, weidende Schafe und friedlich grasende Esel, Vogelgezwitscher und Wasserplätschern tun der Seele einfach gut. Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen.

Die Museen in Bayern haben außer viel Kultur, auch wunderbare grüne Rückzugsorte zu bieten. Wir haben einen bunten Strauß für euch zusammen gestellt: Bauern- und Kurgärten, Umweltstationen und Naturpfade, einen "Hortus medicus", wo ganz besonders aromatischer Gin gebraut wird und den frisch ausgezeichneten UNESCO-Welkulturerbe-Park in Bad Kissingen. Raus in die Natur & schönen Sommer!

Bauernmuseum Bamberger Land - Frensdorf

Sonnenblumen... © Bauernmuseum Bamberger Land
...und Klatschmohn im Bauernmuseum Bamberger Land © Bauernmuseum Bamberger Land

Der Garten des Bauernmuseums wurde zur Museumseröffnung 1984 angelegt. Heute verführen euch das „Sinnenfeld“, das Kräutermosaik und die Duftpflanzen zum Schnuppern und Schauen. Außerdem wachsen hier historische Sorten von Nutzpflanzen: Kartoffeln wie „Rosa Tannenzapfen“ oder „Shetland Blue“, Tomaten, Hülsenfrüchte, Dicke Bohnen und Butterkohl, Getreide, Kräuter, Färberpflanzen und Salate wie Teufelsohr und Trotzkopf.

Unser Tipp: Tricks und Anregungen rund ums Gartenjahr findet ihr im Museumsblog "Teufelsohr" (externer Link, öffnet neues Fenster) (benannt nach einem historischer Salatkopf).

Freilandmusem Oberpfalz - Nabburg und Neusath-Perschen

Im Garten des Kösterwenzelhofs im Freilandmuseum Oberpfalz wachsen Salat und Blumen © Bettina Kraus

Ein Nutzgarten gehörte natürlich dazu: der Köstlerwenzelhof, ein schmucker Fachwerk-Hof von 1783 aus dem Landkreis Tirschenreuth, wurde zunächst von der Familie Köstler und später der Familie Zintl zusammen mit Pferd, Ochsen, Kühen, Kälbern, Schweinen, Hühnern und Gänsen bewohnt.

Das (externer Link, öffnet neues Fenster)Freilandmuseum Oberpfalz in Neusath-Perschen macht die Geschichte, Kultur und Natur der Oberpfalz und ihrer Regionen erlebbar. Die Museumsdörfer – Stiftland, Oberpfälzer Wald, Oberpfälzer Jura, Mühlental und Nabburger Straße – sind durch historische Landstraßen und Wege im Stil des 19. Jahrhunderts verbunden. Die Felder und Gärten werden traditionell bewirtschaftet. Außerdem trefft ihr alte Haustierrassen wie Gänse, Schafe, Rinder, Pferde und Ziegen. Auch Pfauen, Schweine und Kaninchen leben in den Ställen und auf den Weiden.

Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern - Großweil

Mirznhäusl. Bezirk Oberbayern © Archiv FLM Glentleiten
Wagner-Häusl, Bezirk Oberbayern © Archiv FLM Glentleiten

Im Freilichtmuseum Glentleiten stehen nicht nur rund 100 historische Bauernhäuser, Mühlen, Sägewerke, Schmieden, Kirchlein und Gasthäuser, sondern natürlich sind viele auch von wunderbaren Bauerngärten flankiert. So z.B. das Mirznhäusl: es zeigt wie Kleinbauern und Tagelöhner um 1900, die nur wenig Land und Vieh besaßen, wohnten und lebten.

Im Garten, der wie anno 1900 angelegt ist, dreht sich alles um das Thema Selbstversorgung – er zeigt wie Menschen und Nutztiere damals auf engstem Raum zusammen lebten. Der Stall ist im Haus – und auch der Misthaufen fehlt nicht

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Auf den Kräuter-Feldern im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim wächst der Sonnenhut, eine Blume, die zur Stärkung des Immunsystems verwendet wird © Ute Rauschenbach

Ein Rundgang durch das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim ist wie eine Zeitreise durch 700 Jahre fränkische Alltagsgeschichte: Über 120 Gebäude, Bauernhöfe, Handwerkerhäuser, Mühlen, Schäfereien, Brauereien, Scheunen, Ställe, Back- und Dörrhäuschen, ein Amtshaus, ein Schulhaus und ein Sommerschlösschen laden euch in die Vergangenheit ein.

Die Nutzgärten vor den Häusern, die Hopfen- und Weinbauflächen, die Felder, Hecken und Wiesen mit ihren zahlreichen Wasserläufen sind der alten fränkischen Kulturlandschaft nachempfunden. Angebaut werden auch früher übliche, heute aber nicht mehr so verbreitete regionale Obst-, Gemüse- und Getreidesorten. Alte Haustierrassen wie Schwäbisch-Hällische Landschweine, als „Triesdorfer Tiger“ bekannte Rinder, Fränkische Landgänse und viele andere "Viecher" beleben den bewirtschafteten Bauernhof.

Unser Tipp: das FreilandTheater (externer Link, öffnet neues Fenster), die Handwerkervorführungen, Workshops und die Themenwochen für die Kinder. Infos & Termine auf der Homepage (externer Link, öffnet neues Fenster).

Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

Dahlien und Gladiolen gedeihen in diesem kleinen Hausgarten an der Hofstelle Oberbernhards im Freilandmuseum Fladungen © Freilandmuseum Fladungen

Spalierobst, Färberwaid, Industriegarten – wie hat sich das Erscheinungsbild von Gärten in den letzten Jahrzehnten gewandelt und wie wichtig waren Pflanzen als Rohstofflieferanten und Heilmittel? Im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen in der Rhön könnt ihr euch quer durch das Museumsgelände riechen, fühlen, schmecken und tasten. Die Äpfel, Zwetschgen und Birnen von den Streuobstwiesen werden zu Museumsbränden und Saft verarbeitet - und auch das Museums-Kellerbier oder den Museumshonig könnt ihr im Wirtshaus testen und im Museumsladen mitnehmen. 

Wenn ihr euch auch für Eisenbahnen interessiert: in unserem Blogbeitrag stellen wir euch die Eisenbahnmuseen in Bayern vor.

Kurpark & Luitpoldpark Bad Kissingen

UNESCO-Welterbe seit Sommer 2021: Bad Kissingen und zehn "Große Bäder Europas"! © Bayern.by-Gert Krautbauer
Der Luitpoldpark in Bad Kissingen... © Bayern.by-Gert Krautbauer
...ein Landschaftsidyll mit vielen Ruheplätzen © Bayern.by-Gert Krautbauer

Ein Tusch für Bad Kissingen: denn das fränkische Thermalbad wurde im August 2021 zusammen mit zehn Kurorten von der UNESCO als Weltkulturerbestätte ausgezeichnet! Die elf "Großen Bäder Europas" von Spa in Belgien bis Vichy in Frankreich erlangten im späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert internationale Bedeutung. In Bad Kissingen sind neben dem Thermalwasser der Kurgarten (externer Link, öffnet neues Fenster) mit Wandelhalle und Max-Tempel die Attraktion. Den Auftrag gab König Ludwig I. 1834 und ließ auch die Arkaden bauen. Drei Mal pro Jahr werden im Kurpark die Beete, Kübelpflanzen und Blumenschalen passend zur Jahreszeit neu bepflanzt und bei gutem Wetter spielt das Orchester in der Konzertmuschel.

Der Luitpoldpark (externer Link, öffnet neues Fenster) ist dagegen ein Landschaftsgarten im englischen Stil, mit lauschigen Ecken und exotischen Baumsorten. Ideal zum Picknicken, spazieren oder einfach in den Hängematten oder auf den Liegen entspannen. Im Frühling blühen tausende von Krokussen, Tulpen und Narzissen, im Sommer mehr als 30 Rosensorten an der Wildrosenpromenade. Ihr könnt
in der mediterranen Kneipplandschaft Wassertreten, die Aerosole am Gradierwerk und Lavendel und Rosmarin im Duftgarten einatmen, euch auf dem Barfußlabyrinth mit der Natur verbinden oder auf der Klanggartenwiese sphärischer Musik lauschen.

Museum für Gartenkultur - Illertissen

Kunstwerke der Natur im Dahliengarten... © Sabine Spiegler/Museum der Gartenkultur
...und andere Schätze gibt es in Illertissen zu entdecken. © Sabine Spiegler/Museum der Gartenkultur
Fotos: Sabine Spiegler/Museum der Gartenkultur © Sabine Spiegler/Museum der Gartenkultur

Alte Gartenarbeitsgeräte, fast vergessene Pflanzenschätze, Bücher, Gärtnerwissen – alles, was zur Gartenkultur früher und heute dazu gehört, hat und bekommt im Museum für Gartenkultur seinen Platz.

Hortus Medicus im Medizinhistorischen Museum - Ingolstadt

Rainfarn, wirkt durchblutungsfördernd...  © Claudia Rühle
...und die Seerosen im"Hortus medicus" des Deutschen Medizinhistorischen Museums in Ingolstadt sind vor allem schön. © Arnold Umlauf

Im Arzneipflanzengarten "Hortus medicus (externer Link, öffnet neues Fenster)" im Innenhof des Anatomiegebäudes von 1723 sollten die Medizinstudenten in Botanik und Arzneimittellehre unterrichtet werden. 1992 wurde der Duft- und Tastgarten zur Bayerischen Landesgartenschau in Ingolstadt neu angelegt, mit Hochbeeten und Beschilderung in Braille- und Tastschrift. Im Garten des Medizinhistorischen Museums duften und wachsen 50 Heilpflanzen: Schachtelhalm und Rosmarin, Eukalyptus und Minze, Stechapfel, Rainfarn und Eibisch.

Unser Tipp: im Museumscafé hortus medicus (externer Link, öffnet neues Fenster) könnt ihr eine Cappuccino-Pause machen oder auch den selbst gebrauten Museumsgin "hortus medicus" probieren - 15 Botanicals, darunter Wacholder, Engelswurz, Mönchspfeffer, Galgant und Schwarzkümmel, werden darin distilliert.

Garten Tucherschloss - Nürnberg

Ein verstecktes Paradies: der Garten zwischen Tucherschloss... © Museen der Stadt Nürnberg
...und Hirsvogelsaal; Museen der Stadt Nürnberg, Foto: Ulrike Berninger © Ulrike Berninger

Zwischen dem Museum Tucherschloss und dem im Jahr 2000 wieder errichteten Hirsvogelsaal, versteckt hinter Sandsteinmauern und Buchenhecken, ist der Schlossgarten eine grüne City-Oase mitten in der Altstadt. Als er im Corona-Jahr 2020 für's Publikum geöffnet wurde, waren die Nürnberger begeistert. Deshalb soll er auch 2021 ein "Garten für Alle" werden: dienstags und mittwochs von 10-19 Uhr, bis einschließlich 29. September 2021 (Eintritt frei). An den anderen Tagen wird er für Veranstaltungen genutzt.

Unser Tipp: Bei gutem Wetter schaut das Espresso-Bike vorbei!

Park der Villa Lindenhof - friedens räume Lindau

Die Wiesen vor den friedens räumen in Lindau sind eine Pracht... © Nathalie Schwaiger
... und Erholung pur.  © Nathalie Schwaiger

Seit 20 Jahren stehen die friedens räume (externer Link, öffnet neues Fenster)in Lindau für Friedensarbeit und hohes ehrenamtliches Engagement: sie organisieren Veranstaltungen, Aktionen und Ausstellungen. Untergebracht in der Villa Lindenhof im Lindauer Stadtteil Bad Schachen liegen sie in einem englischen Landschaftspark aus dem 19. Jahrhundert, der sich am Ufer des Bodensees erstreckt. Auf den sanft abfallenden Wiesen könnt ihr spielen, die Seele baumeln lassen oder im See baden gehen, in der Nähe eine Runde Minigolf spielen oder in Cafés und Restaurants entspannen.

Europäisches Künstlerhaus Oberbayern im Schafhof - Freising

Csongor G. Szigeti: SpaceSheep. 2013/2020.  © Csongor G. Szigeti/ Schafhof – Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

Es gibt sie noch: Schafe am Schafhof. Wegen ihrer Tarnung und weil sie nicht wie herkömmliche Schafe aussehen, ist die Art der "Spacesheep" nur selten zu sehen. Auch wenn wir noch nicht wissen, woher sie kommen oder was sie vorhaben, besteht die Hoffnung, dass in naher Zukunft einige weitere Exemplare gesichtet werden können ...

Die Spacesheep und 11 weitere Skulpturen, Installationen, Mobiles, kinetische Kunst, Wand- und Bodenarbeiten bevölkern den Skulpturengarten am Schafhof, dem Europäischen Künstlerhaus Oberbayern. Es sind Kunstwerke der internationalen Künstler*Innen, die während eines Artist-in-Residence-Aufenthaltes im Rahmen des Europäischen Kunststipendiums des Bezirks Oberbayern entstanden. Die drei Schafe aus Epoxidharz wurden zum Jubiläum "15 Jahre Europäisches Künstlerhaus | 200 Jahre Schafhof" 2020 neu geschaffen.

Unser Tipp: wenn ihr mehr zu den Spacesheep und den Arbeiten der Künstler*Innen erfahren wollt, hier geht es zum Flyer (externer Link, öffnet neues Fenster).

Schlosspark Ismaning

Aliens in Ismaning? Nein Kunst! Tornike Abuladze aus Georgien hat seine Unterschrift in die Wiese vor dem Schlosspavillon gemäht © Michael Engelhardt
Ein Labyrinth, in dem ihr euch verlieren könnt... © Michael Engelhardt
Vor dem Kallmann Museum in Ismaning blüht es © Michael Engelhardt

Der Besuch vom Kallmann-Museum in der Orangerie oder im Schlossmuseum lässt sich wunderbar mit einem Spaziergang im Schlosspark verbinden. Der barocke Park wurde 1807 vom Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell zum Englischen Garten umgestaltet - mit vielen besonderen, nicht heimischen Bäumen wie dem Kentucky Coffeetree oder dem Urweltmammutbaum.

Unter Tipp: das Hainbuchen-Labyrinth „Topiary (externer Link, öffnet neues Fenster)“ im Schlosspark, von Matt Mullican für die der BUGA 2005 entworfen und neben dem Kallmann-Museum neu gepflanzt.

Das Haus im Moos - Karlshuld

So sah das Leben im Donaumoos aus... © HAUS im MOOS
© HAUS im MOOS

Das um 1900 gegründete Moorversuchsgut in Karlshuld eröffnete den Siedlern im Donaumoos, die 200 Jahre lang mit Nässe und Unfruchtbarkeit gekämpft hatten, endlich neue Perspektiven. Moorverträgliche Roggensorten und Saatkartoffeln wurden angebaut und brachten ihnen wirtschaftlichen Aufschwung.

Die vier der ältesten, noch erhaltenen Donaumooshäuser wurden auf das Museumsgelände versetzt: das kleine Tagelöhnerhaus, zwei Moosbauernhöfe, der Rosinger Hof, der die Museumsgaststätte mit historischer Gaststube beherbergt und das HAUS im MOOS, wo sich das Heimatmuseum und die Umweltstation befinden.

Unser Tipp: die Erlebnis-Pfade (externer Link, öffnet neues Fenster), die auch für Rollstuhlfahrer gut geeignet sind, führen in kleiner Runde durch das Moos, über Brücken und Stege zu einem Aussichtshügel, vorbei an Bienen, den Schilfklärbeeten, der Schafweide und zu einer schwingenden Kükelhaus-Partnerschaukel.

MaximiliansForum München

Ab in den grünen Untergrund... © Aislinn Merz
... an der Treppe zum Kunstraum am MaximiliansForum (Maximilianstr. 38) in München sprießt es © Aislinn Merz

Auch in München gibt es viele versteckte City-Oasen, Parks und Gärten zu entdecken: so z.B. ein urbaner"Bambuswald" an der Treppe hinunter zum Maximiliansforum, einem städtischen Kunstraum in einer Unterführung...

Viel Spaß & einen schönen Sommer im Grünen!

Abb. ganz oben: Landschaften mit Sonnenblume im Freilichtmuseum Glentleiten. Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten

Nathalie Schwaiger