Museumstipps in Aschaffenburg
Christian Schad Museum
Christian Schad steht wie kein Zweiter für die Malerei der „Neuen Sachlichkeit“ der 1920er Jahre. In Aschaffenburg ist seit Kurzem eine weltweit einzigartige Gesamtschau seines OEuvres zu bewundern: Das neue Christian Schad Museum präsentiert das Leben dieses Ausnahmekünstlers im Kontext der europäischen Avantgarde. Sein Schaffen reflektiert Dada und Expressionismus bis hin zum Magischen Realismus nach 1945. Seine Fotografien ohne Kamera – Schadographien genannt – begründen neben den ikonischen Werken der Neuen Sachlichkeit heute seinen Weltruhm. Christian Schads Nachlass befindet sich mit rund 3.200 Werken dank einer Schenkung seiner Witwe in Aschaffenburg, wo er vier Jahrzehnte lebte.
Das Museum verbindet sich über „schadographierte“ Glaselemente in sichtbarer Zäsur mit der ehemaligen Jesuitenkirche aus dem 17. Jahrhundert, die als Kunsthalle moderne und zeitgenössische Kunst zeigt.
KirchnerHAUS Museum
1880 erblickte unweit von dort der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner das Licht der Welt. In seinem Geburtshaus, einem stattlichen Gebäude von 1862 am ehemals Bayerisch-Preußischen Grenzbahnhof, ist das KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg angesiedelt. Denkmalgerecht saniert, gibt die damalige Wohnung der Familie Einblicke in die Kindheit des berühmten Malers.
Ein kleiner Spaziergang zum Schloss Aschaffenburg und seinem Garten am Hochufer des Mains versetzt einen mit dem Pompejanum in eine mediterrane Welt.
Pompejanum
Das Pompejanum, eine ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses, wurde zwischen 1840 und 1848 von König Ludwig I. errichtet. Es diente als Studienobjekt für Kunstliebhaber und umfasst zwei Innenhöfe, das Atrium mit einem Wasserbecken und das begrünte Viridarium. Trotz schwerer Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde das Pompejanum bis 1994 restauriert und mit originalen römischen Kunstwerken aus den Beständen der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München ergänzt. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen Marmorskulpturen, Kleinbronzen, Gläser und zwei Götterthrone aus Marmor. Im Obergeschoss werden Gegenstände des antiken Haushalts sowie medizinisch-kosmetische Geräte, Schmuck und Kinderspielzeug präsentiert.
Museumstipps in Schweinfurt
Kunsthalle Schweinfurt
Spannend ist die Kunsthalle Schweinfurt, die als Hallenbad von dem Schweinfurter Industriellen Ernst Sachs gestiftet und nach Plänen von Roderich Fick 1931 bis 1933 erbaut wurde. Die Neusachliche Architektur ist idealer Rahmen der sich aufbäumenden Kunst des deutschen Informel nach 1945. Außergewöhnliche Bedingungen finden die Ausstellungen in der großen Halle vor: Der Raum mit dem ehemaligen Schwimmbecken verfügt über eine nahezu sakral anmutende Raumhöhe von neun Metern. Künstlergespräche, Konzerte oder Führungen in Deutscher Gebärdensprache in Kooperation mit den Museum Signers bieten zahlreiche Gelegenheiten für einen lebendigen Austausch.
Ausstellungen Kunsthalle Schweinfurt
Museum Georg Schäfer
Das Museum Georg Schäfer überrascht mitten in Schweinfurt gleich mehrfach: Als architektonisches Meisterwerk von Volker Staab besticht es in seiner schlichten Eleganz mit erfrischenden Blickachsen innen wie nach außen. Die herausragende Sammlung von Malerei und Grafik des deutschsprachigen Raums braucht den Vergleich mit Berlin und München nicht zu scheuen. Sie erlaubt einen Überblick von 1760 bis 1930 und bildet bedeutende Werkgruppen einzelner Maler wie z. B. Caspar David Friedrich, Carl Spitzweg, Adolph von Menzel oder von Impressionisten wie Max Slevogt, Lovis Corinth und Max Liebermann.
Museumstipps ins Würzburg
Museum im Kulturspeicher Würzburg
Direkt am Mainufer des Alten Hafens steht der imposante Kornspeicher – eine echte Sehenswürdigkeit. Von Brückner & Brückner wurde er behutsam zum Museum im Kulturspeicher Würzburg umgewandelt. Stahl, Glas und Beton sind auf faszinierende Art mit historischem Gebälk kombiniert. Vereint unter einem Dach sind hier städtische Kunstsammlung und die konkrete Kunst der Sammlung Peter C. Rupert. Wichtige Werke der Bildhauerin Emmy Roeder setzen starke weibliche Akzente.
Museum am Dom
Das Museum am Dom Würzburg verspricht neben der Nähe zum Dom erstaunlichen Kunstgenuss sowie anregende, lebensnahe Impulse. Mal leise und fein, mal wuchtig und drastisch werden Fragestellungen um Leben, Leiden und Tod mit der Kunst in den Raum geworfen: Unabhängig von Epoche, Medium und Stil spannt sich ein weiter Bogen, der ein mittelalterliches Kruzifix von Tillmann Riemenschneider neben modernen Werken von Otto Dix, Andy Warhol oder Joseph Beuys auffinden lässt.
Sabine Wieshuber