Pompejanum
Angeregt durch die Ausgrabungen in Pompeji ließ König Ludwig I. diese ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses 1840–1848 durch den Architekten Friedrich v. Gärtner errichten – nicht für sich selbst, sondern als Anschauungsobjekt, das den Kunstliebhabern auch hierzulande das Studium der antiken Kultur ermöglichen sollte. Um zwei Innenhöfe, das Atrium mit seinem Wasserbecken und das begrünte Viridarium (Erholungsgarten), sind im Erdgeschoss die Empfangs- und Gästezimmer, die Küche und die Speisezimmer angeordnet. Für die prachtvolle Ausmalung der Innenräume und die Mosaikfußböden wurden antike Vorbilder kopiert oder nachempfunden. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, konnte das Pompejanum bis 1994 wieder restauriert und vervollständigt werden. Seither sind hier zusätzlich originale römische Kunstwerke aus den Beständen der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München zu sehen. Neben Marmorskulpturen, Kleinbronzen und Gläsern zählen zwei Götterthrone aus Marmor zu den wertvollsten Ausstellungsstücken. Im Obergeschoss werden kleinere Gegenstände des antiken Haushalts vom Schreibstift bis zur bronzenen Hundemarke, vom Angelhaken bis zum Vorhängeschloss gezeigt, außerdem medizinisch-kosmetische Geräte, Schmuck und auch Kinderspielzeug.
Eintrag zuletzt geändert am 20.03.2024