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Sommernachtstraum – vier der schönsten Schlösser Bayerns

Es ist heiß da draußen – das schöne Wetter lockt zu einem Ausflug in die Natur. Für wen dabei der Weg nicht zu lang werden, die Kultur aber auch nicht zu kurz kommen soll, für den ist der Besuch eines unserer schönsten Schlösser in Bayern vielleicht genau das Richtige. Imposante Bauten, faszinierende Relikte, atemberaubende Geschichte sowie herrliche Natur inmitten malerischer Landschaften – das alles wird hier geboten und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Wir laden auf eine kurze virtuelle Führung durch vier ausgewählte Schlossanlagen ein, die Lust machen soll die ein oder andere selbst vor Ort zu erkunden.

Traumhafte Schlösser in Bayern

Blick auf das Schloss mit einem Fluss im Vordergrund
Foto: Melina Rauh © Melina Rauh

1. Schloss Hohenaschau in Oberbayern

In Aschau im Chiemgau am idyllischen Flüsschen Prien gelegen scheint die Zeit stillzustehen. Von der erhabenen Kampenwand der Chiemgauer Alpen flankiert und ringsum von sattem Grün und wilder Natur umgeben, kann man wunderbar abschalten und frische Energie tanken. Da ist es keine große Überraschung, dass der Großteil des Schlosses, das sich mittlerweile im Besitz der Bundesregierung Deutschland befindet, als Ferien- und Erholungsstätte genutzt wird.

Aus diesem Grund ist die Begehung der  Schlossanlage für die Öffentlichkeit eingeschränkt: eine Besichtigung innerhalb der Schlossmauern ist nur mit Führung möglich! Eine Übersicht mit allen Infos zu den Öffnungszeiten und Preisen gibt es hier. (externer Link, öffnet neues Fenster)

An der Festhalle, direkt unterhalb des Schlosses, steht den Besucher*innen ein Parkplatz (für eine Stunde kostenlos) zur Verfügung. Von hier aus kann der Aufstieg dann direkt losgehen. Vorsicht, diese Route an der Nordseite ist sehr steil, aber dafür auch nur von kurzer Dauer. In ca. 15 min ist es geschafft und man wird schließlich mit dem herrlichen Ausblick aufs Priental belohnt.

Unser Tipp: Besucht im Nachgang an die Führung das kleine aber feine Prientalmuseum. Hier gibt es neben verschiedenen originalen Exponaten auch Hintergrundinformationen zur Industriellenfamilie Cramer-Klett, den ehemaligen Eigentümern dieses exponierten Domizils. Außerdem lädt das Burgladerl, zwar nur mit kleinem Imbiss, dafür aber mit großer Terrasse, zum Verweilen ein.

Außenansicht des idyllischen Schlosses
© Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

2. Schloss Aschach in Unterfranken

Hinter den Mauern dieses märchenhaften Schlossidylls befindet sich ein wahrer Kunstschatz – das Gemälde Judith mit dem Haupt des Holofernes von Lucas Cranach dem Älteren. Das Meisterwerk bildet das Highlight der Ausstellung, was der Sammelleidenschaft des Grafen Friedrichs und seines Sohnes zu verdanken ist. Beide begeisterten sich zudem für asiatische Antiquitäten, sodass in dem heutigen Museum neben Tafelgemälden der Gotik und Renaissance auch Ostasiatische Kunst wie hochkarätige Porzellane, Bronzen sowie Arbeiten aus Elfenbein bestaunt werden können.

Aber besonders die ehemaligen Wohnräume dieses herrschaftlichen Hauses lassen wohl jedes Herz höher schlagen. Die insgesamt 36 Räume mit ihren dutzenden kleineren und größeren Einrichtungsgegenständen erzeugen einen erstaunlich authentischen Eindruck. Ganz so, als ob der Graf und seine Familie noch zugegen wären. Der Tisch ist gedeckt, Gläser und Besteck blitzblank poliert und hier und da findet sich eine Handtasche oder andere hochwertige Utensilien. Da fällt das Abschalten aus dem gewohnten Alltag gar nicht schwer und die Reise in vergangene Zeiten kann beginnen...

Unser Tipp: Neben dem Graf-Luxburg-Museum ist auch ein Abstecher zum Volkskundemuseum sowie dem Schulmuseum lohnenswert.

Außenansicht der prachtvollen Schaufassade des Schlosses
Bayreuth, Neues Schloss © Bayerische Schlösserverwaltung

3. Neues Schloss Bayreuth in Oberfranken

Ein Schmuckstück, das seinesgleichen sucht – das Neue Schloss in Bayreuth ist ein Paradebeispiel deutscher Architektur des 18. Jahrhunderts. Nachdem ein Feuer die vorherige Residenz größtenteils zerstörte, wurde der Hofbaumeister Joseph Saint-Pierre mit dem Bau des Neuen Schlosses beauftragt. Da erst kurz zuvor das opulente Opernhaus fertiggestellt wurde, stand dieser vor der besonderen Herausforderung, das Neue Schloss innerhalb kürzester Zeit mit begrenzten Mitteln zu verwirklichen.

Eine Besonderheit ist sicherlich die Tatsache, dass dabei der Rohbau einer Kirche integriert wurde. Aus der Not heraus und aufgrund der bautechnischen Eignung hierfür entstand aus dem ursprünglich sakralen Bau der Mitteltrakt mit Eingangshalle, Treppenaufgang und Festsaal.

Unser Tipp: Kostet den Sommer vollends aus und flaniert durch die Grünanlage des Hofgartens (externer Link, öffnet neues Fenster), welche unmittelbar an das Schloss anschließt. Der künstlich angelegte Kanal samt den ihn säumenden Bäumen sorgt auch bei heißem Wetter für eine angenehme Temperatur!

Blick auf das Märchenschloss
© Schloss Egg

4. Schloss Egg in Niederbayern

Da kann man schon einmal ins Träumen kommen, nicht wahr? Dieses paradiesische Plätzchen sieht doch aus wie gemalt! Dabei sind die Schlossmauern Zeugen von Taten gewesen, die heute selbst als Verbrechen gewertet würden. Der vormalige Bewohner Ritter Peter I. von Eckh ist verantwortlich für diesen düsteren Teil der Schlossgeschichte. Im 14. Jahrhundert wurde er Stellvertreter der Straubinger Herzoge und vollzog als oberster Richter die Todesstrafe. Das ehemalige Verließ sowie die Folterkammer sind im 45 m hohen Burgturm zu besichtigen.

Es ist gerade die wechselvolle Geschichte dieses mystischen Schlosses, die den besonderen Charme dieses Ortes ausmachen. Im Dreißigjährigen Krieg war das Schloss der Plünderung und Brandstiftung der Schweden ausgeliefert. Am 26. April 1945 hisste die damalige Schlossherrin Elisabeth Hartl in einer tollkühnen Rettungsaktion ein weißes Bettlaken vom Burgturm und bewahrte die Anlage somit vor der möglichen Zerstörung durch amerikanische Truppen.

Heute ist dieser abenteuerlichen Vergangenheit eine friedvolle und romantische Atmosphäre gewichen. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass hier bereits viele Paare den schönsten Tag im Leben gefeiert haben. Man muss aber auch nicht gleich in die Vollen gehen. Das paradiesische Schlösschen eignet sich auch wunderbar für einen sommerlichen Tagesausflug!

Unser Tipp: Verbindet den Schlossbesuch doch mit einer kleiner Wanderung und entdeckt die herrliche Landschaft rund um Egg. Oder macht nur einen kleinen Spaziergang zum nahegelegene Gutsweiher und steckt die Füße ins kühle Nass!

Na, war noch nicht das Richtige in eurer Nähe dabei? Dann schaut doch mal bei diesen Blogbeiträgen über Burgen oder Gärten vorbei! Auch im Museumsportal Bayern oder auf der Homepage der Bayerischen Schlösserverwaltung (externer Link, öffnet neues Fenster) könnt ihr euch informieren.