Das NAWAREUM in Straubing stellt sich vor
Das NAWAREUM ist ein Mitmach-Museum für alle Altersklassen, das seine Gäste dazu einlädt, mit Spaß und Experimentierfreude in das Thema Nachhaltigkeit einzutauchen. Auf das Publikum wartet eine bunte Mischung aus Natur und Technik, Kunstwerken und Spielen, Wissen und Inspiration. Neben der Ausstellung gehören auch das Gebäude selbst, das Inspiration für nachhaltiges Bauen liefert, und der umliegende Garten, in dem man nachwachsende Rohstoffe mit allen Sinnen erleben kann, zum Erlebnis NAWAREUM.
Auf drei Etagen geht es in der Dauerausstellung um vielfältige Themen wie Klimawandel, Pflanzen, Ernährung, nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien. Anfassen, ausprobieren und sich austauschen ist hier ausdrücklich erwünscht. Es gibt Mitmach-Stationen, eine begehbare Pflanzenzelle, interaktive Spieltische und als Highlight lädt eine hölzerne Rutsche mitten im Gebäude zu einer rasanten Rutschpartie ein.
Die Ausstellung ist für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren konzipiert. Eine Reihe eigener Stationen, die mit einem kleinen Diamanten gekennzeichnet sind, geht speziell auf das Interesse von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren ein. Alle Ausstellungstexte sind in Deutsch und Englisch vorhanden. In Zukunft sind als Ergänzung zur Dauerausstellung wechselnde Sonderausstellungen geplant.
Nachwachsende Rohstoffe mit allen Sinnen erleben im Museumsgarten
Rund um das Haus lädt der Museumsgarten zum Erforschen und Verweilen ein. Hier wird der Begriff „nachwachsende Rohstoffe“ lebendig, denn hier gibt es eine Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen zu bestaunen, die auch Teil der Ausstellung sind: Verschiedene Getreidesorten, unterschiedliche Ölpflanzen und aromatische Heil- und Gewürzpflanzen. Dazu insektenfreundliche Blühpflanzen, die zur Energiegewinnung genutzt werden, Pflanzen, deren Fasern zur Herstellung von Stoffen verwendet werden und Sträucher, in denen Vögel und andere Tiere Futter und Schutz zugleich finden. Eine natürliche Oase, die frei zugänglich und barrierefrei ist und somit dazu einlädt, dass die Bevölkerung sie auch unabhängig von einem Besuch in der Ausstellung zum Erkunden oder Entspannen nutzt.
Passivhaus-Standard und innovative Energieversorgung
Das moderne Gebäude des NAWAREUMs ist selbst ein Ausstellungsstück. Hier können sich Besuchende Anregungen für nachhaltige Bauvorhaben holen. Die 79 freistehenden Lärchenstämme an der Südfassade stammen aus dem nahegelegenen Bodenmais. Sie waren ein Geschenk der Bayerischen Staatsforsten und kommunizieren das Thema der nachwachsenden Rohstoffe nach außen. Die Baumstämme symbolisieren eine Allee entlang der gläsernen Fassade. Im überdachten Eingangsbereich weitet sich die Allee zu einem kleinen Wald.
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Das Staatliche Bauamt Passau fungierte als Bauträger des Projekts. Ziel war es, die Anforderungen eines Museumsbaus mit dem energetischen Standard eines Passivhauses zu vereinbaren. Die Bauteile sind, wo immer möglich, aus nachwachsenden Rohstoffen konstruiert. Der Grund? Während Beton bei seiner Herstellung CO2 ausstößt, bindet Holz beim Wachsen das CO2 aus der Luft und stellt somit eine langfristige Kohlenstoffsenke dar.
Die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes wird über Geothermie aus rund 40 Erdwärmesonden in Verbindung mit einer Wärmepumpenanlage gewonnen. Ergänzt durch den Einsatz von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen, kann die Energieversorgung des Gebäudes weitgehend über regenerative Energieträger gedeckt werden. Der zusätzlich nötige Strom aus dem Netz wird ebenfalls aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Zum Passivhaus-Standard gehört zudem eine besonders wirksame Dämmung von Außenwänden, Boden und Dach, die Dreifach-Verglasung der Fensterflächen sowie die moderne Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung.
Das NAWAREUM als Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing
Das NAWAREUM gehört zum Technologie- und Förderzentrum (TFZ), einer Forschungseinrichtung des Freistaates Bayern. Mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen möchte das TFZ die Energie- und Rohstoffwende vorantreiben und so Umwelt und Klima schützen. Neben dem TFZ arbeiten im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) auch die TU München (TUM) und C.A.R.M.E.N. e.V. zusammen. Das NAWAREUM ergänzt diese Expertise durch ein niedrigschwelliges Bildungsangebot, das alltagsnahe Lösungen zeigt und alle Menschen für die Energie- und Rohstoffwende begeistern soll.
Zukunft nachhaltig gestalten – ein Erlebnis für alle
Das NAWAREUM möchte ein offener Ort sein, der zu Inspiration und Austausch einlädt. Zu diesem Zweck gibt es laufend Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops, Führungen und Exkursionen. Jeden ersten Donnerstag im Monat findet die sogenannte TauschBar mit wechselnden Themen statt. Das bedeutet, dass jeden Monat andere Dinge wie Kleidung, Brettspiele oder Pflanzen getauscht werden dürfen. Ganz nach dem Motto: Gebrauchtes zu tauschen ist nachhaltiger als Neues zu kaufen!
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Auch bei der Einrichtung hat das NAWAREUM versucht, diese Maxime zu befolgen. Als ein anderes Museum 100 gebrauchte Stühle ausmusterte, hat das NAWAREUM sie dankend übernommen und ihnen mit einem neuen Anstrich zu einem zweiten Leben verholfen. Weil Besucherinnen und Besucher gerne ein Andenken ihres Besuchs mitnehmen, betreibt das NAWAREUM einen kleinen Museumsladen, in dem man neben themenverwandten Büchern auch nachhaltige Produkte erwerben kann. Von regionalem Kunsthandwerk aus nachwachsenden Rohstoffen bis hin zu plastikfreien Putzmitteln reicht die Palette. So können sich Gäste Anregungen für den Alltag mit nach Hause nehmen.
Regelmäßige Veranstaltungen im NAWAREUM
TauschBar. Jeden ersten Donnerstag im Monat um 17–18:30 Uhr. Teilnahme kostenfrei. Jeden Monat werden andere Dinge getauscht, ganz nach dem Motto: Gebrauchtes zu tauschen ist nachhaltiger als Neues zu kaufen!
Viele weitere nachhaltige und einzigartige Veranstaltungen (externer Link, öffnet neues Fenster) findet ihr auf der Homepage!
Lösungsansätze aufzeigen und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken
"Viele Menschen fühlen sich im Angesicht der Umweltzerstörung hilflos - die Klimakrise, die Zerstörung von Habitaten, und die Flut an Müll auf dem Land und im Wasser machen vielen von uns große Sorgen. Im NAWAREUM möchten wir nicht nur über diese Herausforderungen informieren, wir möchten auch Lösungsansätze aufzeigen und wieder gemeinsam etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken“, so Dr. Vanessa Roden, Direktorin des NAWAREUMs.
Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft.
Ein Gastbeitrag von Benjamin Rowles, NAWAREUM