KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Besondere Merkmale:- Bayerischer Museumspreis 2011.
- Freier Eintritt.
- Museumscafé.
1938 entstand mit dem Lager in Flossenbürg das vierte große Konzentrationslager im Deutschen Reich. Rund 100 000 Menschen waren bis 1945 hier gefangen. Mindestens 30 000 von ihnen kamen während der Haft ums Leben.Zunächst wurden die Häftlinge in den örtlichen Granitsteinbrüchen ausgebeutet, ab 1943 mussten sie Flugzeugteile für den Rüstungsbetrieb Messerschmidt montieren. Neben der Vernichtung durch unmenschliche Zwangsarbeit wurden Insassen auch hingerichtet, darunter sowjetische Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer wie Dietrich Bonhoeffer, Wilhelm Canaris und Hans Oster. Flossenbürg war auch Ausgangspunkt der berüchtigten Todesmärsche: Mitte April 1945 trieb die SS über 10 000 Häftlinge Richtung Süden. Entlang dieser Routen entdeckten die vorrückenden amerikanischen Einheiten mehrere Tausend Tote. Bei der Befreiung am 23. April 1945 fanden sie im Lager nur noch 1500 Todkranke vor.1946 wurde auf einem kleinen Areal des ehemaligen Lagergeländes eine Erinnerungsstätte für die Opfer eingerichtet und in den 1950er Jahren um eine Friedhofsanlage erweitert. Die Gedenkanlage im „Tal des Todes“ ist eine der ersten KZ-Gedenkstätten in Europa.Das Gelände der heutigen Gedenkstätte umfasst rund die Hälfte des ehemaligen Häftlingsbereichs und Teile des SS-Areals. Einige der Originalgebäude um den zentralen Appellplatz sind erhalten geblieben, darunter Wachtürme, das Krematorium, Teile des Arrestbaus, SS-Kommandantur sowie die ehemalige Lagerwäscherei mit „Häftlingsbad“ und Lagerküche.Eine Dauerausstellung informiert über die Geschichte des KZ Flossenbürg mit seinen 90 Außenlagern und dokumentiert beispielhaft Einzelschicksale ehemaliger Häftlinge. In der ehemaligen Lagerküche widmet sich eine Ausstellung dem Thema „Was bleibt – Nachwirkungen des Konzentrationslagers Flossenbürg“.
Eintrag zuletzt geändert am 13.06.2024