Unsere Reihe sehenswerter Museen aus den Regierungsbezirken Bayerns führt uns heute nach Oberfranken. Was fällt euch zu dieser Region spontan ein? Ausflüge in die Fränkische Schweiz, ins Fichtelgebirge, zu den Bayreuther Festspielen, oder in Städte wie Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof … und in Museen? In dieser landschaftlich reizvollen und abwechslungsreichen Region, zwischen Wald, Wasser und Wein, gibt es eine Vielzahl an spannenden, großen und kleinen Museen, zu fast allen Themenbereichen zu entdecken. Wir stellen euch heute 10 oberfränkische Museen vor, die Auswahl war nicht leicht. Seid gespannt auf die Superlativen: größtes seiner Art, weltbekannteste, weltgrößte... Und vielleicht ist doch auch noch der ein oder andere Geheimtipp dabei.
10 sehenswerte Museen in Oberfranken
Deutsches Dampflokomotiv Museum Neuenmarkt
https://www.dampflokmuseum.de/startseite/?no_cache=1 (externer Link, öffnet neues Fenster)
Freuen wir uns nicht alle, wenn wir eine Dampflokomotive in einem Bahnhof entdecken oder sie gar an einem Aktionstag fahren sehen? Sie erinnern uns an vergangene Zeiten, als die Welt Geschwindigkeit entdeckte aber im Vergleich zu heute noch „gemütlich“ unterwegs war. 30 (ja, ihr habt richtig gelesen!) Dampflokomotiven stehen im größten Spezialmuseum seiner Art in Neuenmarkt. Kernstück ist hier der 15-ständige Lokschuppen mit Segmentdrehscheibe des ehemaligen Bahnbetriebswerks Neuenmarkt- Wirsberg. Modellbahnanlagen lassen die Eisenbahnerherzen höher schlagen. Und nicht nur diese: wer möchte eine Fahrt auf dem Führerstand der Dampflok oder mit der Kleinbahn auf einen Rundkurs im Freigelände fahren? Ihr seht, nicht nur Eisenbahnfreunde werden hier einen unvergesslichen, erlebnisreichen Tag verbringen.
Deutsches Zinnfigurenmuseum. Museen auf der Plassenburg
Jetzt gilt es ganz genau hinzusehen! Das Deutsche Zinnfigurenmuseum gilt als weltgrößtes Museum seiner Art, mit 300.000 Einzelfiguren (viel Spaß beim Zählen!) und mehr als 19.000 davon stehen zusammen im größten Flachfigurendiorama der Welt. Die Zeit vergeht wie im Flug, während ihr euch auf die dargestellten historischen Ereignisse und Szenen von Ritter, Römer und Germanen einlasst, rund 150 Dioramen lassen Geschichte und Geschichten lebendig werden. Wer dann noch Zeit hat, kann sich natürlich die drei weiteren Museen auf der Plassenburg ansehen: Das Museum "Die Hohenzollern in Franken" (externer Link, öffnet neues Fenster), das Armeemuseum „Friedrich der Große“ (externer Link, öffnet neues Fenster), sowie das Landschaftsmuseum Obermain (externer Link, öffnet neues Fenster).
Erika-Fuchs-Haus. Museum für Comic und Sprachkunst
http://www.erika-fuchs.de/ (externer Link, öffnet neues Fenster)
Wer wollte schon immer wie Donald Duck ein Talerbad nehmen? Und was ist ein Erikativ? Lösen könnt ihr die Fragen im Erika-Fuchs-Haus Museum für Comic und Sprachkunst. Im kleinen Ort Schwarzenbach a.d. Saale lebte 50 Jahre lang die Übersetzerin Dr. Erika Fuchs. Als Chefredakteurin des Micky-Maus-Magazins hatte sie entscheidenden Anteil daran, Comics in Deutschland populär zu machen. Ein animierter Kurzfilm führt in die Geschichte dieser Kunstform ein. Höhepunkt für Kinder ist das begehbare Entenhausen, komplett mit Talerbad im Geldspeicher. Zahlreiche interaktive Stationen laden dazu ein, ihre Sprachkunst spielerisch nachzuempfinden. Ein Museum für die ganze Familie! Also kein GRÜBEL; GRÜBEL, sondern auf zu Deutschlands erstem Comicmuseum!
Gärtner- und Häckermuseum Bamberg
https://gaertner-und-haecker-museum.byseum.de/de/home (externer Link, öffnet neues Fenster)
Ist Urban Gardening eine Erfindung des 21. Jahrhunderts? Wer das meint, der sollte schleunigst in das Gärtner- und Häckermuseum in Bamberg gehen, im „Gärtnerviertel“ Bambergs, einer der Sehenswürdigkeiten Bambergs gelegen. Im typischen Gärtnerhaus von 1767 ist das Museum Zeugnis des spätmittelalterlichen bedeutenden Wirtschaftszweigs. Geschichte und Kultur der innerstädtischen Gemüse- und Weingärtner (der „Häcker“) sowie das Gärtnerdasein um 1900 werden anschaulich dargestellt. Es ist das einzige Museum in Süddeutschland, das sich dem gewerblichen innerstädtischen Leben der Gemüse- und Weingärtner, ihrer Kultur und Geschichte widmet.
Geburtshaus Levi Strauss Museum
http://www.levi-strauss-museum.de/ (externer Link, öffnet neues Fenster)
Die Levi’s Jeans, wer kennt sie nicht? Wusstet ihr, dass diese bekannte Jeans ihren Ursprung in Buttenheim, Oberfranken hat? Das international ausgezeichnete Museum im Geburtshaus von Levi Strauss zeigt die biografischen Stationen des Jeans - „Erfinders“ Levi Strauss bis zu seiner Auswanderung nach Amerika nach, sowie die Geschichte der Jeans mit einer Sammlung historischer Kleidungsstücke. Die Geschichte Buttenheims, das Leben und Arbeiten der fränkischen Landjuden des 19. Jahrhunderts sowie das Thema Auswanderung und die damit verbundenen Träume und Hoffnungen werden ebenfalls mit aufgegriffen.
Kunstsammlungen der Veste Coburg
http://www.kunstsammlungen-coburg.de/ (externer Link, öffnet neues Fenster)
Das Mittelalter ruft! Hoch über der Stadt und von weitem erkennbar, die Veste Coburg, auch die „fränkische Krone“ genannt. Die mittelalterliche Burg war bis ins 19. Jahrhundert Festung, heute wird sie komplett als Museum genutzt. Hier befinden sich die Kunstsammlungen, mit einer herausragenden Sammlung altdeutscher Maler (Dürer, Grünewald, Holbein uvm), wie auch einige Gemälde von Lucas Cranach d.Ä.. Eine Sammlung venezianischer Gläser, eine historische Waffensammlung und Rüstkammer, sowie die ältesten noch funktionsfähigen Kutschen Europas sind hier ebenfalls zu finden.
Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel
https://www.fichtelgebirgsmuseum.de/ (externer Link, öffnet neues Fenster)
Das Fichtelgebirgsmuseum ist das größte bayerische Regionalmuseum. Von steinzeitlichen Funden bis zu modernen Kunstwerken der Gegenwart reicht das Spektrum der Ausstellungstücke. Die Geschichte des Fichtelgebirges, vor allem aber das Leben und die Kultur der Menschen in diesem faszinierenden Landstrich wird in lebendigen Inszenierungen erzählt. Einen unterhaltsamen und informativen Einblick erhaltet ihr auf einem Rundgang durch die Dauerausstellung. Dabei stehen die Themen Spitalgeschichte, Regionalgeschichte, Kulturgeschichte und Naturgeschichte im Vordergrund. Highlights werden für euch (wie den meisten Besuchern) die lebendigen Werkstätten – Schmiede, Töpferei, Zinngießerei und Steinmetz sein.
Porzellanikon Selb
http://www.porzellanikon.org/ (externer Link, öffnet neues Fenster)
Scherben bringen Glück! Die Porzellanfirma „Rosenthal“ ist vielen von euch sicherlich ein Begriff. Hergestellt in Selb! Das Porzellanikon ist Europas größtes Museum für Porzellan, und befindet sich in einer 1969 stillgelegten ehemaligen Rosenthal-Fabrik. Äußerst beeindruckend ist eine architektonische Besonderheit: von den ehemals zehn mächtigen Rundöfen sind noch sechs vollständig erhalten und begehbar! Die vielen Facetten des „weißen Goldes“, von der unscheinbaren Masse zur fertig verzierten Ware, die Entwicklung von Form und Dekor, Kunstporzellan und Zierartikeln wird an den originalen Schauplätzen der Herstellung und Erfindung des Europäischen Porzellans erlebnisreich präsentiert. Aber nicht nur Geschirr wird aus Porzellan hergestellt, sondern auch u.a. für die chemische Industrie, wusstet ihr das?
Seit März diesen Jahres gibt es neue „Hands-on“ Stationen ! An diesen Experimentierstationen könnt ihr die Grundlagen der Porzellanherstellung spielerisch und selbsttätig erleben. „Wie entstehen Scherben, ohne dass etwas zu Bruch geht“? diese und weitere spannende Fragen werden euch beantwortet, es heißt neugierig und aktiv zu sein!
Richard Wagner Museum Bayreuth
https://www.wagnermuseum.de/ (externer Link, öffnet neues Fenster)
Wer hat nicht die Musik von „Also sprach Zarathrustra“ oder der „Götterdämmerung“ im Kopf? Bayreuth, die Festspiel-Stadt ist nach wie vor jährlich im internationalen Blick nicht nur der Richard Wagner Musikliebhaber. Am historischen Ort erleben die Besucher eine Dokumentation zu seinem Leben und Schaffen. Richard Wagner ließ 1874 nach eigenen Vorstellungen das Haus „Wahnfried“ errichten, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Das Erdgeschoss eröffnet, u. a. mit dem rekonstruierten Speisezimmer und Cosimas „Lila Salon“, einen Einblick in die Zeit um 1880 und die Lebenswelt Wagners. Der von Volker Staab geplante Museumsneubau widmet sich der Aufführungsgeschichte der Bayreuther Festspiele bis heute, mit historischen Bühnenbildmodellen, originalen Kostümen und bühnentechnischen Apparaturen aus dem Festspielhaus.