Nach der "Eiszeit" im Lokschuppen in Rosenheim (externer Link, öffnet neues Fenster), die rund 135.000 Besuchende sahen, wird es 2023 heiß: ab dem 10. März könnt ihr auf einer Ausstellungsfläche von 1.500 Quadratmetern die Vulkane der Welt entdecken. Forscher*innen berichten über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Im Fokus steht aber auch das Leben jener 10 Prozent der Weltbevölkerung, die in direkter Nachbarschaft mit den Gefahren leben.
Ohne Vulkane gäbe es wahrscheinlich kein Leben auf der Erde. Sie spielten eine zentrale Rolle in der erdgeschichtlichen Entwicklung. Wie Überdruckventile kanalisieren sie die Magma-Bewegungen des Erdkerns und transportieren wertvolle Mineralien und fruchtbares Lavagestein an die Oberfläche. Durch die kraterförmigen Öffnungen in der Erdkruste treten geschmolzenes Gestein und Gase aus, 500 bis 1250 Grad heiß. Heute werden Vulkane deshalb auch zunehmend als Energieressourcen interessant.
Unberechenbar und gewaltig
Von Island bis Neuseeland, vom Mittelatlantischen Rücken bis nach Südamerika - die meisten Vulkane liegen am pazifischen Feuerring, der sich von Westküste der USA bis nach Indonesien und Papua-Neuguinea spannt. Aber auch in Europa schlafen nicht alle Feuerriesen. Der Vesuv, der vielleicht berühmteste Vulkan der Welt, der für den Untergang von Pompeji und Herculaneum verantwortlich war, ist inzwischen einer der bestüberwachten Vulkane der Welt. Aber erinnert ihr euch noch an den Eyjafjallajökull auf Island? Tagelang legten die Rauchwolken 2010 den Flugverkehr lahm.
Die größten in Europa sind der momentan ruhende Pico del Teide auf Teneriffa und der sehr aktive Ätna auf Sizilien, der mehrmals pro Jahr Feuer spuckt. Zuletzt rührten sich 2022 der Kilauea auf Big Island in Hawaii und 2021 ein Krater im Cumbre Vieja-Gebirgszug auf La Palma: nach 50 Jahren erwachte der Vulkan auf der Kanareninsel wieder. 85 Tage lang regnete es Asche und flossen Lavaströme, die Dörfer und Häuser zerstörten.
Die Eruption des Cumbre Vieja auf La Palma 2021
Was passiert nach einer Eruption wie jene, die sich im Jahr 2021 auf La Palma ereignete? Wie bereiten sich potenziell Betroffene auf einen möglicherweise bevorstehenden Ausbruch vor? Das wissenschaftliche Team um die Leiterin des Ausstellungszentrums Lokschuppen, Dr. Jennifer Morscheiser, lässt dazu auf der Insel lebende Zeitzeugen zu Wort kommen – vom Pfarrer bis hin zu Bewohnern der Insel, die ihr Hab und Gut verloren haben. Persönliche Objekte veranschaulichen das Leben an und mit einem Vulkan.
Atemberaubende Bilder
Renommierte Fotografen wie Carsten Peter haben in atemberaubenden Bildern die Faszination von Feuerbergen eingefangen, mit fantastischen Aufnahmen vom tiefen Meeresgrund bis hin zu den Sternen.
Das Ausstellungszentrum Lokschuppen präsentiert „Vulkane (externer Link, öffnet neues Fenster)“ nach einem bewährten Konzept: Als Erlebnisausstellung mit dem Anspruch, Wissenschaft fundiert, verständlich und als Abenteuer für die ganze Familie zu vermitteln. Die „Vulkane“ sind deshalb ein Erlebnis für alle Sinne: Die Besucher*innen begeben sich in einem Aufzug zum Mittelpunkt der Erde. Ein beeindruckender Nachbau zeigt die letzten Stunden von Pompeij, einen Tag vor dem verheerenden Ausbruch am 24. Oktober im Jahr 79 vor Christus.
Für Erwachsene und Kinder wird ein gewaltiger Vulkanausbruch zum einmaligen, multivisuellen Erlebnis. Auf einer 20 Meter breiten und über vier Meter hohen Leinwand explodiert ein Feuerberg, und die Besucher*innen sitzen mittendrin.
Ein Quiz rund um das Thema Vulkane ist spannend, lehrreich und vergnüglich für die gesamte Familie: Wie kam es vor rund 4,5 Milliarden Jahren bei der Entstehung der Erde zum Vulkanismus? Welche historischen Eruptionen gab es? Können Steine schwimmen? Und weshalb ist der Yellowstone-Vulkan einer der gefährlichsten Feuerberge?
Das erfahrt ihr in Rosenheim: Wie bei anderen Ausstellungen auch bietet der Lokschuppen ein spannendes pädagogisches Programm und ein vielfältiges Angebot an Führungen, die mit kreativen und themenbezogenen Workshops für Kinder und Jugendliche, Familien, Gruppen, Schulen oder Kindertageseinrichtungen kombiniert werden können.