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Verführerisch... süße Museen in Bayern

Was wäre der Advent ohne Apfel, Nuss und Mandelkern? Ohne Kipferl, Stollen, Plätzchen, Pfefferkuchen und Lebkuchen-Knusperhäuschen! Undenkbar! Deshalb möchten wir euch mit einer kleinen, erlesenen Auswahl an Museen, Ausstellungen und Aktionen in Bayern verwöhnen: willkommen in der süßesten aller Jahreszeiten!

Läbkuacha, Printen, Zelten, Biber, braune Kuchen... am besten ist das leckere Gewürz-Gebäck wohl als "Leb-Kuchen" bekannt! Woher kommt der Name der Süßigkeit? Und wer hat's erfunden? Wie viele Köstlichkeiten wurden sie zuerst in Klosterküchen gebacken. Es wird erzählt, dass die Mönche lange experimentieren mussten, bis der Lebkuchenteig gelang. Denn hinein gehören teure exotische Gewürze wie Zimt, Nelken, Kardamon und Pfeffer. Früher waren diese Gewürze durch Reisende oder Missionare zuerst in Klöstern bekannt. Später gab es im Mittelalter die ‚Lebzeltler’ oder ‚Lebküchler’, die nichts anderes taten als Lebkuchenteig herzustellen. Das war eine schwere und anstrengende Arbeit. Honig wurde in dunkles Mehl eingerührt, der fertige Teig blieb viele Tage stehen und wurde erst weiter verarbeitet, wenn er gärte. Dann formte man ihn zu Figuren oder presste ihn in Holzmodel mit kunstvoll geschnitzten Bildern.

Gebacken und mit Zuckerguss, Nüssen oder bunten Oblatenbildern verziert, haben ihn wiederum die Bäckermeister.
Zum Ursprung des Namens gibt es zwei Theorien: die eine besagt, das Wort „Lebkuchen“ stamme aus dem mittelhochdeutschen Wort ‚libum’, und das heißt ‚Fladen’. Andere sagen, Lebkuchen hätten etwas mit dem ‚Leben’ zu tun, denn sie galten früher bei vielen Krankheiten als heilende Medizin. Na, so eine köstliche Medizin lassen wir uns gerne vor Weihnachten verordnen. Oder?

Bayerisches Bienenmuseum Illertissen, Sammlung Forster

Eisfrüchte-Arrangement, hergestellt unter Verwendung von historischen Zinnformen. Foto: Conditorei-Museum Kitzingen

Wo kommt der Honig her? Von den Bienen, ist ja klar, aber in Bayern stammt er zum Beispiel aus Illertissen. Das Bayerische Bienenmuseum zeigt zudem im Sommer einen lebendigen Bienenstock. Honig zum Süßen oder als Zutat beim Backen, aber ohne Bienen keinen Honig! Alles rund um Bienen, Gerätschaften der Imkerei aus sechs Jahrhunderten, sowie die Kulturgeschichte der Imkerei, Biologie und Zucht der Honigbiene.

Conditorei-Museum Kitzingen

Deutsches Gewürzmuseum, Museen im Mönchshof

Süß geht es in Kitzingen zu. Im schönen „Poganietz-Haus“ am Kitzinger Marktplatz, das zu den ältesten Bürgerhäusern der Stadt zählt, hat die „süße Kunst“ eine lange Tradition. Sie beginnt schon im Jahre 1722, als Kilian Weisbeckh dort eine „Lebkuchen-Bacherey“ und „Specerey-Handlung“ eröffnete, die viele Jahrzehnte bestand. Der Konditor Philipp Josef Groß, ersetzte die ehemalige Honigbäckerei durch eine Zuckerbäckerei bzw. Konditorei.
Der Betrieb existierte unter wechselnden Eigentümern ohne Unterbrechung bis 1937. Heute kann man dort in die Welt des Konditorenkunsthandwerks eintauchen. Wertvolle Holzmodeln, seltene Formen für Gefrorenes und vielerlei Backformen aus Zinn, Kupfer und Irdenware aus dem 19. Jahrhundert sind dort zu besichtigen. Farbenfrohe Beispiele der Kuchenkunst sind natürlich auch zu sehen. Für diejenigen, die gerne in Büchern stöbern, an das Museum ist ein Spezialarchiv für das Konditorenhandwerk mit Fachbüchern vom 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 20 Jahrhundert angegliedert.

Deutsches Gewürzmuseum, Museen im Mönchshof, Kulmbach

Immer der

Nase nach geht es im Deutschen Gewürzmuseum in Kulmbach. Das Museum ist eines

von mehreren Museen im Mönchshof. Die Welt der

Gewürze wird anhand von Gewürzkaravanen auf den mühsamen Wegen von China bis

ins mittelalterliche Nürnberg nachgezeichnet. So erfährt man über die Bedeutung

und den Wert der Gewürze in der Vergangenheit, aber auch um die Mythen, Magie

und Botanik sowie Heilkunst der einzelnen Gewürze.

Museum Bayerische Metallwarenfabrik (BMF) Nürnberg

Jeder kennt

ihn! Vom Restaurant, Hotel oder vielleicht von zu Hause? Der Zuckerstreuer ein

Designklassiker? Ja! Der Streuer mit dem Rohr im Metalldeckel ist aus der

heutigen Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Dieser Designklassiker ist nur einer

unter vielen Produkten, die in der Bayerischen Metallwarenfabrik produziert

wurden. Bis Ende des 20. Jahrhunderts gehörte die Firma zu den bedeutenden

Metallwarenfabriken Nürnbergs. Die Besucher werden auf eine Reise durch 100

Jahre Tischkultur geführt, wo ihr den ein oder anderen „Bekannten“ treffen

werdet.

Pfefferminzmuseum Eichenau

Cappuccino, Kuchen und Geschichte: die Sammlung im Café Luitpold

Die einen lieben, die anderen hassen es: Pfefferminze. Könnt ihr euch vorstellen, wie es um 1918 in Eichenau gerochen haben muss, bei über 400.000 qm Pfefferminzanbau? Da war die Nase doch immer frei, oder?
Unter Kennern ist die Eichenauer Pfefferminze für seine hohe Qualität ein Begriff und europaweit bekannt. Heute gibt es in Eichenau die Pfefferminze „nur“ noch im Museum. Dort lernt man alles Wissenswertes um die ehemals (und wieder) große Bedeutung der Heilpflanze, sowie über Anbau, Ernte und Trocknung

Sammlung Café Luitpold München

Die Sammlung Café Luitpold dokumentiert auf unterhaltsame Weise die Geschichte des Café Luitpold in München. Sonderausstellungen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm lassen die Vergangenheit des einst legendären "Feenpalastes" wiederaufleben: Lesungen, Konzerte, Tanzveranstaltungen, Backkurse für Kinder und der Blick in die Backstube schlagen die Brücke in die Gegenwart. Freut euch auf einen Besuch in einem kleinen, feinen Münchner Museum!

Süße Ausstellungen

Kosmos Kaffee Deutsches Museum München4. Juli 2019 - 31. Mai 2020

Theresia Hertlein am Verkaufstresen der Oettinger Genossenschaftsmolkerei, um 1955, Foto: Sammlung Fischer, Heimatmuseum Oettingen, Adolf Fischer

Kaffee ist einer der meistgehandelten Rohstoffe der Welt und vor Mineralwasser und Bier das meistkonsumierte Getränk in Deutschland. Anbau, Aufbereitung, Handel, Transport, Veredelung und Konsum verbinden seit Jahrhunderten Millionen von Menschen auf allen Kontinenten. Die Sonderausstellung Kosmos Kaffee widmet sich diesem faszinierenden, oft widersprüchlichen und in vielen Aspekten geheimnisvollen Genussmittel und nähert sich ihm aus einer wissenschaftlichen und sinnlichen Perspektive.
Im Zentrum der Ausstellung werden die vielfältigen Gegensätze und Wechselbeziehungen stehen, die dem Kaffee innewohnen: Einerseits hoch technisiert und ökonomisiert, andererseits noch heute ein auf Handarbeit basierendes Naturprodukt; einerseits soziales Schmiermittel, andererseits Distinktionsmittel; einerseits alltäglicher Genuss, andererseits kulturell hoch aufgeladenes Konsumgut mit sozialrevolutionärer Geschichte.

Alles in Milch und Butter Heimat Museum Oettingen 1. Dezember 2019 - 2. Februar 2020

Es ist noch nicht so lange her, dass an den Straßenrändern Milchbänke standen und Milchkanne, Zentrifuge, Milchkarte oder Melkeimer für viele zum Alltag gehörten. An Milch und Butter lassen sich gesellschaftliche Veränderungen festmachen! Unsere gesammelten Stücke laden zum Sinnieren, Fragen und Erzählen ein.

Nussknacker aus der Sammlung A. Hütter, Memmingen Museum Naila im Schusterhof 1. Dezember 2019 - 23. Februar 2020

Nüsse gehören zur Winter- und Weihnachtszeit dazu. Sie sind auch wichtiger Bestandteil von Plätzchen oder anderen süßen Verführungen. Jetzt ist also auch Zeit der Nussknacker!
In der Winterausstellung 2019/20 zeigt das Museum Naila Exponate aus der Nussknacker-Sammlung von A. Hütter, Memmingen. Es stehen auch Nussknacker und Nüsse zum Ausprobieren zur Verfügung.

Süße Aktionen & Angebote in Museen

In der Weihnachtsbäckerei: Platzerlbacken Bauernhofmuseum Jexhof13. Dezember 2019, 14:30 bis 17:00 Uhr

In der Lebküchnerei. Museen der Stadt Nürnberg, Museum Industriekultur. Foto: Erika Moisan

Feine Honiglebkuchen, Nussmakronen und Butterplätzchen, die nach dem Backen kunterbunt verziert werden, stehen heute auf dem Programm. Auf geht’s in die Weihnachtsbäckerei! Für Kinder ab 6 Jahren.

Süße MuseumsweihnachtMuseum Industriekultur Nürnberg

Ohne Nürnberger Lebkuchen wäre Weihnachten nicht dasselbe! Deshalb dreht sich im Museum Industriekultur zur Süßen Museumsweihnacht alles um die adventliche Leckerei: Schaut dem Bäcker in der historischen Lebküchnerei beim Backen über die Schulter (Backvorführungen bis Weihnachten dienstags, donnerstags von 9 - 13 Uhr und an den Adventssonntagen von 13-17 Uhr), schnabuliert köstliche Honigkuchen frisch aus dem Ofen und lernt in der Führung "Honig, Nuss und Mandelkern" (an den Adventssonntagen um 14 Uhr) alles über die Geschichte der Lebkuchen!

Basteln und Botanik – Schokolade Botanischer Garten München 14. und 15. Dezember 2019, 13:00 bis 16:00 Uhr

Foto: Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach - Paul Ehrenreich

Schokolade – eine Köstlichkeit nicht nur zur Weihnachtszeit: die Grundlage jeder guten Schokolade sind gute Ausgangsstoffe. Neben Kakao und Zucker enthält Schokolade aber vielleicht auch Orange und Zitrone oder auch Kaffee. Bei einem Rundgang in den Gewächshäusern lernen die Teilnehmenden Pflanzen kennen, die Ausgangsstoffe für feinste Schokoladen liefern können. Im anschließenden Praxisteil können die Kinder und auch die Eltern und Großeltern eigene Pralinen herstellen und ein dazugehöriges Schächtelchen verzieren.
Anmeldung erforderlich, für Familien mit Kindern von 6 bis 12 Jahren

Bier und Schokolade, Bierseminar Deutsches HopfenmuseumWolznach

Wieso schmecken manche Biere nach Kakao? Welche Bierstile passen am Besten zu welcher Schokolade? Woher kommen die vielen Aromen im Bier? Was muss man über die Herstellung von Schokolade, Hopfen und Malz wissen? Dieses ungewöhnliche Verkostungserlebnis enthüllt Ihnen diese und andere (bitter)süße Geheimnisse.Eine besondere Kombination erwartet alle Liebhaber ungewöhnlicher Gaumenfreuden: Bier und Schokolade. Lasst euch von einem ganz neuen Geschmackserlebnis verführen. Genießt die besten Zusammenstellungen von edlen Bieren aus der ganzen Welt mit feinen Grand Cru Schokoladen – ausgewählt vom Diplom-Biersommelier. Ihr werdet dahinschmelzen... Wieso schmecken manche Biere nach Kakao? Welche Bierstile passen am Besten zu welcher Schokolade? Woher kommen die vielen Aromen im Bier? Was muss man über die Herstellung von Schokolade, Hopfen und Malz wissen? Dieses ungewöhnliche Verkostungserlebnis enthüllt Ihnen diese und andere (bitter)süße Geheimnisse.

Voranmeldung erforderlich. Nächster Termin: Mittwoch, 29. Januar 2020, 19.00 Uhr

Und wem das alles zu viel "Süßer die Glocken nie klingen", Weihnachten, Zimt, Plätzchen, Glitter und Glitzer und Tünnef ist, der kann sich auf unseren Blog für „Weihnachtsmuffel“ nächste Woche freuen...

Weitere Ausflugstipps findet ihr hier (externer Link, öffnet neues Fenster).

Aislinn Merz