Expressionistische Malerinnen und Maler wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den leuchtenden Farben der Umgebung angezogen, die sie mit kräftigen Farben und Formen darstellten. Besonders die Künstler des "Blauen Reiters" Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej von Jawlensky oder Heinrich Campendonk waren sehr mit der Region verbunden. Aber auch Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner besuchten die Gegend, bevor es sie nach Dresden verschlug. In den fünf Museen erhaltet ihr einen konzentrierten und qualitätsvollen Überblick über den deutschen Expressionismus und die Künstlergruppe "Blauer Reiter". Viele der ausgestellten Werke sind hier im Alpenvorland entstanden.
Radtour durch die MuSeenLandschaft Expressionismus
Der Tipp für Aktive und Naturliebhaber! Entlang der fünf Museen führt eine Radtour (externer Link, öffnet neues Fenster), die neben dem Bewundern der Landschaft auch Gelegenheit für den ausgiebigen Kunstgenuss bietet. Die gesamte Tour ist ca. 185 km lang. Daher empfiehlt es sich, die Strecke in drei oder fünf Etappen zu radeln. Mit zwei oder vier Übernachtungen in einer der an der Route liegenden Ortschaften bleibt so garantiert auch noch genügend Zeit für einen erlebnisreichen Museumsbesuch. Die Tourenbeschreibung (externer Link, öffnet neues Fenster) lässt sich auch als PDF herunterladen.
Museums-Tour durch die oberbayerische Seenlandschaft
Das Buchheim Museum der Phantasie in Bernried liegt in der beliebten Ausflugsregion rund um den Starnberger See und den Ammersee. In der Sammlung des Schriftstellers und Malers Lothar Günther Buchheim lassen sich neben der hochkarätigen Expressionistensammlung mit Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken auch Kuriositäten aus aller Welt entdecken. Die „Nebensammlungen“ umfassen Kunsthandwerk aus aller Welt, bayerische Volkskunst, Kultgegenstände aus Afrika und anderen außereuropäischen Ländern. So ist das Buchheim Museum für Phantasie ein Highlight für Groß und Klein! Das Buchheim Museum ist ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Wer das Museum besucht, erlebt es aus drei Perspektiven: Kunst, Architektur und Natur bilden eine eindrucksvolle Einheit.
Tipp für schönes Wetter: von April bis Oktober kann man den Museumsbesuch mit einer Fahrt mit den Linienschiffen der Bayerischen Seenschifffahrt (externer Link, öffnet neues Fenster) auf dem Starnberger See nach Bernried verbinden.
Der "Blaue Reiter" in Penzberg
Das Museum Penzberg-Sammlung Campendonk bietet Platz für die Präsentation der weltweit größten Sammlung von Werken des jüngsten Mitglieds des Blauen Reiters, Heinrich Campendonk. Besonders seine Hinterglasbilder beeindrucken durch ihre Schönheit, aber auch Ölbilder und Aquarelle, frühe Tuschpinselzeichnungen und Holzschnitte gehören zu Campendonks Kunstschaffen.
Das Museum stellt außerdem ein architektonisches Highlight dar - der prägnante Anbau bildet einen spannungsreichen Kontrast zum denkmalgeschützten Altbau.
Wie wäre es zum Beispiel auch mit einem Ausflug zur Christkönigkirche (externer Link, öffnet neues Fenster) des Ortes? Für die Kirche entwarf Campendonk preisgekrönten Glasfenster.
Gabriele Münter und Wassily Kandinsky in Murnau entdecken
Im Schloßmuseum Murnau begeistert neben den Gemälden und Zeichnungen von Münter, Kandinsky, Marc, Jawlensky, von Werefkin, die Sammlung an Hinterglasbildern, einer Technik, die sich die Murnauer Expressionisten von heimischen Künstlern abschauten. Das Herzstück des Museums bildet die umfangreiche Sammlung von Werken Gabriele Münters mit über 80 Gemälden, Zeichnungen und Grafiken aus der Zeit von 1902 bis kurz vor ihrem Tod 1962. Den Besuchern und Besucherinnen wird ein anschaulicher Überblick über die künstlerische Entwicklung Gabriele Münters, die so entscheidend von dem Ort und der Landschaft des Voralpenlandes geprägt war, geboten.
Einen Abstecher lohnt auch das ehemalige Wohnhaus von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky mit Blick auf den Staffelsee, das heute als Gabriele Münter-Haus die Lebens- und Arbeitswelten der Künstler zum Leben erwachen lässt. Hier entstanden zahlreiche Werke der beiden und auch andere Mitglieder des Blauen Reiter waren häufig zu Besuch. Mehr Infos zu Gabriele Münter findet ihr auch in unserem Blogartikel!
Zwischen Kochel- und Walchensee – Franz Marc und die Moderne
Das Blaue Land, die idyllische Gegend zwischen Kochel a. See, Murnau und Sindelsdorf, stellte für Franz Marc nicht nur Landfrische und Ausflugsziel dar, sondern war auch eine wichtige Inspirationsquelle seiner Kunst. Das Franz Marc Museum wurde deshalb, aufgrund der Bedeutung der oberbayerischen Voralpenlandschaft für die Künstler des Blauen Reiters, in Kochel a. See angesiedelt. Hier an dem Ort, an dem Franz Marc ein Haus für sich und seine Frau Maria erwarb, könnt ihr heute wichtige Werke der expressionistischen Künstlergruppe bestaunen.
Der Dialog zwischen Kunst und Natur bestimmt die Sammlungspräsentation und das Ausstellungsprogramm des Franz Marc Museums. Der Museumsstandort mit Blick auf den See und die Bergkulisse im Hintergrund lässt die Werke des deutschen Expressionismus in neuem Licht erscheinen. Das Museum ist das perfekte Ziel für einen sommerlichen Ausflug - nichts wie hin!
Kunst und Kultur - Expressionismus mitten in München
Auch das Lenbachhaus, mitten in der Kulturstadt München, gehört zur MuSeenlandschaft Expressionismus. In der ehemaligen Künstlerresidenz des Malerfürsten Franz von Lenbach wird die weltweit größte Sammlung der Kunst des "Blauen Reiters" ausgestellt. Andere Schwerpunkte sind die Münchner Kunst des 19. Jahrhunderts, die Neue Sachlichkeit und die internationale Gegenwartskunst.
Mit dem Standort direkt am Königsplatz ist das Museum in einen interessanten historischen Kontext eingebettet - und ideal für Städtereisende, Münchnerinnen und Münchner, Kunstinteressierte oder einfach Ruhe-Suchende!
Noch mehr Lust auf Museen am Chiemsee, Starnberger See, Tegernsee oder Ammersee? Weitere Ausflugs-Tipps - Abkühlung inklusive - haben wir für euch in unserem Blogbeitrag "Pack' die Badehose" zusammen gestellt!
Anna Blenninger, Theresa Geßler