Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg
Ein Altarbild zum Hochkurbeln, abgeschlossene Taufsteine – wenn sich zwei Konfessionen eine Kirche teilen, muss man sich arrangieren. Im Fürstentum Pfalz-Sulzbach entstand mit dem „Sulzbacher Simultaneum“ in der Mitte des 17. Jh. ein Paradebeispiel für religiöse Toleranz und politischen Weitblick. Dies ist einer der drei großen Themenbereiche, die das Stadtmuseum in den reizvoll verwinkelten Räumlichkeiten zweier spätmittelalterlicher Gebäudekomplexe auf einer Fläche von ca. 950 m² veranschaulicht; hinzu kommen die historische Entwicklung von Fürstentum und Stadt Sulzbach sowie die Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens (Maxhütte). Dass das Simultaneum auch die Juden mit einbezog, dokumentiert u. a. der Bereich Buchdruck: Sulzbach wurde damals zu einem der größten Druckorte für Hebraica in Europa. Von besonderer Bedeutung sind auch die Sulzbacher Fayence-Manufaktur und die wiederentdeckte „Terra sigillata“-Keramik. Aus dem Leben der Menschen erzählen die „gute Stube“ eines Bürgermeisters um 1800, der karge Wohnraum einer „Maxhütterer-Familie“ und die Biografie einer Rosenberger Arbeiterfrau. Auch die ehemalige Löwenapotheke hat ihre neue Heimat im Stadtmuseum gefunden.
Eintrag zuletzt geändert am 29.06.2024