Felsengarten Sanspareil und Morgenländischer Bau
Markgräfin Wilhelmine charakterisierte den Felsengarten Sanspareil in einem Brief: „Die Natur selbst war die Baumeisterin.“ In der Tat bestimmen natürliche bizarre Felsformationen im Buchenhain von Sanspareil das Bild des ab 1744 angelegten Gartens unterhalb der Burg Zwernitz. Der großartigen Naturkulisse wurden kleine Gebäude, teilweise aus Holz, hinzugefügt. Viele davon verfielen im Laufe der Zeit oder wurden im 19. Jh. abgebrochen. Bis heute erhalten blieben das Felsentheater – eine Mischung aus Ruine und Grotte – sowie der Küchenbau und der Morgenländische Bau, der als Eremitage diente. Dessen mit Glasflüssen und Tuffstein verziertes Äußeres vermittelt einen märchenhaften, orientalischen Eindruck. Sein Inneres hingegen ist nur sparsam stuckiert, wartet dafür aber mit einer Besonderheit auf: Die Räume sind um einen Innenhof gruppiert, in dem eine alte Buche aufragt – quasi als natürliches Herz des von Menschen geschaffenen Bauwerks. Das abgesenkte Gartenparterre zwischen den Gebäuden wurde nach einer Stichvorlage von 1748 rekonstruiert.
Eintrag zuletzt geändert am 14.07.2023