Ehemalige Synagoge Ichenhausen – Haus der Begegnung
Die Ichenhausener Synagoge, 1781 im frühklassizistischen Stil neu errichtet, bildete im 19. Jh. als Sitz eines Landesoberrabbiners den religiösen Mittelpunkt der damals größten jüdischen Landgemeinde Bayerns. 1938 wurde die Synagoge verwüstet und zum Lagerraum umfunktioniert, 1942/43 verschleppte man die letzten in Ichenhausen verbliebenen Juden nach Auschwitz.Nach Restaurierungsmaßnahmen wurde die Synagoge als „Haus der Begegnung“ in den 1980er Jahren wieder eröffnet. Sie beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Ichenhausen von den Anfängen um 1541 bis zu ihrer Vernichtung durch das NS-Regime. Das rituelle Tauchbad (Mikwe) im Keller sowie der jüdische Friedhof am südlichen Stadtrand mit etwa 900 noch erhaltenen Grabsteinen und einem Tahara-Haus (Reinigungshalle) können bei den Sonntagsöffnungen ebenfalls besichtigt werden.
Eintrag zuletzt geändert am 08.03.2023