Das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber lädt Euch ein, die Entwicklung der Rechtskunde vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert auf einer faszinierenden Reise zu entdecken. Auf 2.500 m² Ausstellungsfläche in zwei Gebäuden erwarten Euch über 2.000 Exponate, die den gesamten Strafvollzugsprozess anschaulich machen – von der Gesetzeslage bis zur Vollstreckung der Strafe.
In mehreren Stockwerken erlebt Ihr die Geschichte der Rechtswissenschaft durch prachtvoll gestaltete Rechtsurkunden und -bücher, die den materiellen und geistigen Wert juristischer Schriften der frühen Neuzeit verdeutlichen. Zeichnungen kurioser Kriminalfälle lassen Euch hautnah am Geschehen teilhaben.
Neben diesen kunstvollen Dokumenten gibt das Museum auch Einblicke in die düstere Seite der deutschen Kriminalgeschichte. Teil der Sammlung sind Folterinstrumente wie die Streckbank, die die dunkle Realität des Mittelalters widerspiegeln. Angesichts der grausamen Methoden, mit denen damals Menschen gefoltert wurden, können wir heute froh sein, im 21. Jahrhundert zu leben.
Ein besonders markantes Exponat ist die Eiserne Jungfrau von Nürnberg, ein Folter- und Hinrichtungsgerät, in dem unzüchtige Frauen einen grausamen Tod fanden.
Ein besonders markantes Exponat des Museums ist die Eiserne Jungfrau von Nürnberg, ein Folter- und Hinrichtungsgerät, das für seine grausame Wirkung berüchtigt ist. In diesem Gerät fanden unter anderem unzüchtige Frauen einen qualvollen Tod, indem sie in den hohlen Körper eingesperrt und von spitzen Metalldornen durchbohrt wurden. Trotz ihrer düsteren Geschichte hat die Eiserne Jungfrau ihren Platz in der weltweiten Populärkultur gefunden und inspirierte sogar Bram Stoker – allerdings nicht für Dracula, sondern für seine Geschichte „Die Squaw“.
In dieser Geschichte wird erzählt, was passieren kann, wenn man das Gerät unachtsam betrachtet: Ein übermütiger Besucher der Nürnberger Burg kletterte aus Spaß in die ausgestellte Eiserne Jungfrau. Durch einen Unfall, bei dem der Museumswärter das Sicherungsseil losließ, schloss sich die Tür des Geräts, und der Besucher bezahlte seine Leichtsinnigkeit mit dem Leben.
Das Museum bietet somit nicht nur eine eindringliche Erinnerung an das grausame Rechtssystem des Mittelalters, sondern dient auch als Quelle der Inspiration für literarische Werke aus verschiedenen Epochen.
Mittelalterliches Kriminalmuseum
Burggasse 3
91541 Rothenburg ob der Tauber
Telefon: 09861 5359
Sophie den Toom, Jana Walter & Anna Blenninger