Direkt zum Inhalt



Peace, Love & AI – unser Ausstellungs-Ausblick 2025

Willkommen in 2025! Dieses Jahr wird's euch garantiert warm um's Herz! Es wird jugendlich, exzentrisch und surreal - schwärmt aus in München, Nürnberg, Würzburg oder Schweinfurt und lasst euch überraschen: von Engeln und bunten Wörtern, von den Pop-Art-Ikonen Keith Haring und Andy Warhol und Natur in Nürnberg. Futuristisch und humoristisch, poetisch und abstrakt, natürlich und menschlich, blumig, eisig, brillant und provokativ – diese Highlights und Geheimtipps erwarten euch von Unterfranken bis Oberbayern! Picasso, die Playmobils und der Psychonaut sind auch dabei…

Aktuelle Ausstellungen im Haus der Kunst in München

Der Psychonaut. Fotografien von Stefan Seffrin

Weißgekleideter "Psychonaut" mit Brille auf einer Mauer
Bittburg 2022 © Stefan Seffrin
Weißgekleideter "Psychonaut" mit Brille und Regenschirm, der im Wald sitzt
Sitting in the Rain. Kyllburg 2023 © Stefan Seffrin
Weißgekleideter "Psychonaut" mit Brille, der neben einer Flagge steht
Flagge zeigen Pickliessem 2020 © Stefan Seffrin

im Bayerischen Nationalmuseum München, bis 2. Februar 2025

Das Bayerische Nationalmuseum widmet dem Künstler Stefan Seffrin und seinem Projekt des Psychonauten (2019-2024) die erste große Einzelausstellung.

In mehr als 40 großformatigen, zum Teil noch nie gezeigten Fotoarbeiten lässt der Künstler die Figur des Psychonauten durch unsere Gegenwart reisen. Der Psychonauten, in seiner andersartigen Erscheinung, bricht mit den von Stefan Seffrin eingefangenen Szenerien und wirft einen emotionslosen Blick aus seiner Umgebung auf den Betrachter zurück. Als fremdartige Figur regt seine kühle Distanziertheit zum Nachdenken über den Zustand unserer heutigen Welt an Als Wanderer wird der Psychonaut unsere Welt am Ende genauso unbefangen verlassen, wie er sie betreten hat, als Lichtgestalt, als stummes und dennoch vielsagendes Mahnmal unserer Gegenwart.

künstlich echt künstlich. KI als Konzept, Faktor und Dimension der Kunst - 9 künstlerische Perspektiven

Mit Künstlicher Intelligenz erstelltes Computerbild von einem Chamäleon und einem bunten Roboter
Raoul Kaufer, 2024, erstellt mit Midjourney


in der Städtischen Galerie Cordonhaus in Cham, bis 19. Januar 2025

Geht das überhaupt noch, zwischen Echtem und Künstlichem unterscheiden? „Fake“ als Begriff und Praxis hat über die vergangenen Jahre in öffentlichen Auseinandersetzungen und Meinungsdebatten eine erstaunliche Karriere durchlaufen. Hier tut sich, zwischen Sein und Schein, vor allem
für die Kunst- und Kulturschaffenden ein spannungsreiches Feld voller Kontraste und Ambivalenzen auf − und jetzt erst recht. Denn mit dem fulminanten Start der maschinellen, künstlichen Intelligenz (KI) in vielen Forschungszweigen und Berufsfeldern eröffnen sich ungeahnte kreative Möglichkeiten.
So auch für die an der Chamer Ausstellung „künstlich<echt>künstlich“ beteiligten Künstlerinnen und Künstler, die mit den gezeigten Werken und Beiträgen die Diskussion über KI in der Kunst bereichern.
Der Grundgedanke zu dieser Ausstellung beruht auf der Idee, dass die daran beteiligten Künstlerinnen und Künstler darüber hinaus nicht nur Arbeiten zeigen, die sich der Einbeziehung von
KI verdanken, sondern parallel dazu mindestens eine Arbeit aus ihrem Werkschaffen der vergangenen Jahre, aus der Zeit vor dem aktuellen KI-Boom

Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life

Foto der Künstler Keith Haring und Andy Warhol bei einer Party
Nan Goldin, Keith Haring & Andy Warhol at Palladium N.Y. City, 1985 © Nan Goldin, Courtesy Nan Goldin, New York

im Museum Brandhorst in München, bis 26. Januar 2025

Das Museum Brandhorst präsentiert mit Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life die weltweit erste große Schau, die beide Künstler zusammenführt. Trotz unterschiedlichen Alters und Stilen verband die beiden eine Freundschaft innerhalb der vibrierenden Kunst- und Clubszene New Yorks. Inspiriert von Keith Harings Geburtstagsmotto „Party of Life“, taucht die Schau in den kulturellen Kosmos der 1980er-Jahre ein, geprägt von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. Mit über 120 Werken, darunter Kollaborationen und interaktive Projekte mit Zeitgenossen, sowie begleitenden Filmen und Archiven, eröffnet sie neue Sichtweisen auf diese Ikonen der Kunstgeschichte. „Party of Life“ bietet somit im Museum Brandhorst, das die größte Warhol-Sammlung außerhalb der USA und eine wachsende Sammlung von Haring-Werken beherbergt, neue Perspektiven auf die beiden ikonischen Künstler.

Thomas Hildenbrand. Grenzüberschreitung – plastisch

Holzskulptur eines Engels mit einem blauem Flügel
Thomas Hildenbrand Phönix, 2024 © Privatsammlung Dr. Rübesam. Foto: Thomas Hildenbrand

in der Kunsthalle Schweinfurt, bis 26. Januar 2025

Im zeitgenössischen Kunstschaffen spielt die Holzbildhauerei in ihrer traditionellen Technik kaum eine Rolle. Eine Ausnahme ist der Holzbildhauer Thomas Hildenbrand (*1980). Inspiriert von Werken der Gotik über Barock bis in die Gegenwart hat Thomas Hildenbrand seine eigene, unverwechselbare Bildsprache gefunden. Seine Skulpturen sind emotional, erzählerisch, und wirken direkt auf den Betrachter. Die Kunsthalle Schweinfurt würdigt den Triennale-Gewinner von 2021 nun mit einer großen Einzelausstellung. Präsentiert wird ein Querschnitt seines bisherigen Schaffens: rund 30 Holzskulpturen sowie Zeichnungen, Bronzeplastiken und Gemälde.

Bunte Wörter, Reim- und Spruchbilder von Marlene Reidel

Buntes Bild einer weißhaarigen Hexe, die in einen Hühnerstall reinschaut
1 2 3 Hennerlitanei…., Mischtechnik auf Japanpapier, 1971 (Ausschnitt)  © Marlene Reidel. Foto: Bezirksmuseum Dachau

im Bezirksmuseum Dachau, bis 26. Januar 2025

Sprichwörter, Redewendungen und geflügelte Worte gehören zu unserem alltäglichen Sprechen. In früher Kindheit erlernen wir in Reimen und Bildern auf spielerische Weise mit ihnen umzugehen.
Die Landshuter Künstlerin Marlene Reidel (1923-2014) hat sie gesammelt und in großformatige bunte Bilder umgesetzt. Aber welcher Reim, welcher Sinnspruch versteckt sich in ihren Bildern?
Die Ausstellung bezieht das gesamte Haus mit ein und so stellt sich die Frage: Welche geflügelten Worte und Lebensweisheiten verbergen sich hinter den Museumsobjekten?
Eine Ausstellung für Jung und Alt zum Mitdenken, Raten und Spielen.

Dieter Stein – „die Augen auswaschen“. Retrospektive

Gemälde, das eine große rosa Form zeigt, die wie eine Faust aussieht
Dieter Stein, Bild 9/55, 1955, Öl auf Holz © Nachlass Dieter Stein. Foto: Rainer Wengel

im Museum im Kulturspeicher Würzburg, bis 2. Februar 2025

2024 wäre Dieter Stein 100 Jahre alt geworden – ein freilich vordergründiger Anlass für eine längst überfällige Wiederentdeckung dieser großen unbekannten Künstlerpersönlichkeit der Nachkriegszeit in Deutschland.
Bereits 1950 erregte Dieter Stein in seiner Würzburger Heimatstadt Aufmerksamkeit mit den ersten abstrakten Gemälden, die hier je zu sehen waren. Das künstlerische Leben in Unterfranken hat er durch seine Ausstellungs-, Vermittlungs- und Lehrtätigkeit ebenso wie durch eine eigenwillige, ja widerständige Position nachhaltig geprägt.
Über Jahrzehnte entwickelte Dieter Stein seine abstrakte Formensprache von den farbstarken frühen Bildern bis hin zu einem sparsamen, eleganten und spannungsvollen Spätwerk weiter. Neben den abstrakten Gemälden sind besonders die figürlichen Zeichnungen und Radierungen Steins hervorzuheben, die eine ungewöhnliche Sichtweise und eine ursprüngliche Kreativität und Kraft verraten. Das MiK besitzt mehrere Arbeiten des Malers und Zeichners. Diese werden in der Ausstellung zusammen mit Werken aus dem Nachlass sowie Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz gezeigt.

Bauhaus in Bayern. Eine fotografische Reise durch die klassische Moderne

Schwarzweiß-Foto des Paketzustellamtes im Bauhausstil
Paketzustellamt 1925/26 © Jean Molitor 2016
Schwarzweiß-Foto einer Tankstelle im Bauhausstil
Tankstelle von 1955 in Benediktbeuern  © Jean Molitor 2016
Schwarzweiß-Foto eines Treppenhauses im Bauhausstil
Hommage an die Bauhaus-Designerin Marianne Brandt/Treppe im Hauptgebäude in Dessau © Architekturfotografie Swen Bernitz 2022
Schwarzweiß-Fotografie eines Bauhausgebäudes in Augsburg
Der Lessinghof von 1931 in Augsburg © Jean Molitor 2016

in der Pasinger Fabrik München, bis 2. Februar 2025

Auch in Bayern finden sich zahlreiche Bauten der architektonischen Moderne. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden Wohnsiedlungen, Postbauten, Kirchen und andere Gebäude im neuen Stil. Zahlreiche Architekten fühlten sich dem Neuen Bauen verpflichtet: unter anderem Richard Riemerschmid, Robert Vorhoelzer, Otho Orlando Kurz, Hanna Löv, Walther Schmidt, Hans Döllgast, Theodor Fischer, Thomas Wechs, Fritz Landauer und Sep Ruf. Die Ausstellung zeigt Schwarz-Weiß-Architektur-Aufnahmen des international arbeitenden Fotografen Jean Molitor mit begleitenden Texten von Dr. Kaija Voss.

Abenteuer Brasilien – Johann Moritz Rugendas malerische Reise

das Gemälde zeigt zwei flatternde orange-rot-grüne Papageien
Johann Moritz Rugendas, Vogelstudie aus dem Regenwald, nach 1848  © KMA

im Grafischen Kabinett im Höhmannhaus in Augsburg, bis 9. Februar 2025

Der Augsburger Künstler Johann Moritz Rugendas (1802-1858) schloss sich, kaum zwanzig Jahre alt, 1822 der Brasilienexpedition von Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852) als Zeichner und Maler an. Er bereiste das Land zunächst zwei Jahre im Dienste von Langsdorff, trennte sich jedoch nach einer größeren Auseinandersetzung von ihm und erforschte das Land bis 1825 in eigener Regie zeichnend und malend weiter. Auf der Heimfahrt hielt er sich einige Monate in Paris auf und konnte den Forschungsreisenden Alexander von Humboldt (1769-1859) mit seinen Landschaftsbildern, Portraits und Milieustudien derart begeistern, dass der die Veröffentlichung der „Malerischen Reise in Brasilien“ anregte und förderte. Auch auf der Rückfahrt von seiner zweiten Amerikareise 1846 hielt sich Rugendas, inzwischen in Südamerika berühmt geworden, noch einmal fast ein Jahr in Brasilien bei alten Freunden und neuen Bekannten auf, um zu malen und zu zeichnen. 

Die Ausstellung zeigt fast 30 Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder zu Brasilien aus dem Bestand der Augsburger Kunstsammlungen, einige Leihgaben aus Privatbesitz und das Original der 1835 erschienen „Malerischen Reise in Brasilien“.

Pablo Picasso, Sammlung Klewan

Gemälde einer nackten Frau und eines nackten Mannes
Homme et femme nus debout / Mann und Frau, stehende Akte, 1969 © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Foto: Archiv Klewan

im Museum Lothar Fischer in Neumarkt in der Oberpfalz, bis 16. Februar 2025

Pablo Picasso (1881-1973), der sich als Künstler immer wieder neu erfand, gilt als einer der bedeutendsten Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Ohne Zweifel ist er die Schlüsselfigur der Kunst der Klassischen Moderne. Seine stilistische Vielfalt und kreative Entwicklung, die oft sprunghaft anmutet und gleichwohl konsequent ist, wird in der Sonderschau anhand von 60 Blättern und zwei Keramiken überzeugend sichtbar. Alle Werke stammen aus der Privatsammlung des ehemaligen Galeristen Helmut Klewan, der heute in Wien und München lebt.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Gutshaus Steglitz-Zehlendorf von Berlin und wird von einem Katalog begleitet.

50 Jahre Playmobil – Die Firmengeschichte hinter dem Welterfolg

Viele bunte Playmobil-Figuren
© PLAYMOBIL, Museum Zirndorf

im Städtischem Museum Zirndorf, bis 28. Februar 2025

Als vor 50 Jahren die ersten PLAYMOBIL-Figuren in Zirndorf das Licht der Welt erblicken, kann niemand ahnen, dass sie weltweit zu den absoluten Spielzeugklassikern werden würden.
Die 7,5 cm großen stets lächelnden Figuren lassen in Kinderzimmern Welten entstehen, in denen sich Realität und Fantasie vereinen; ganz nach dem Motto „Spiele, was du erlebst“.
Im Laufe der Jahrzehnte sind sie bunter und beweglicher geworden, die Grundidee ihrer Schöpfer Hans Beck und Horst Brandstätter blieb jedoch erhalten.
Die Jubiläumsausstellung zeichnet den Aufstieg von PLAYMOBIL zum Kultspielzeug nach und lädt zugleich zu einer Reise durch die traditionsreiche Geschichte der Zirndorfer Firma geobra Brandstätter ein. Denn diese reicht bis in das Jahr 1876 zurück. Bereits vor der Erfindung des legendären Spielsystems findet sich buntes Spielzeug aus Blech und Kunststoff im Warensortiment.
Exponate, Kataloge sowie Werbeanzeigen aus dem Museumsdepot dokumentieren die umfangreiche Spielwarenproduktion.
In der Ausstellung darf das Spielzeug jedoch nicht nur in den Vitrinen bestaunt werden. An Spieltischen kann nach Herzenslust mit dem aktuellen PLAYMOBIL-Sortiment gespielt werden!

Hello Nature. Wie wollen wir zusammenleben?

opulentes Landschaftsgemälde mit vielen Tieren
Roelant Savery: Paradies, 1625, Öl auf Leinwand 84 cm hoch x 140 cm breit  © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. Foto: GNM, Georg Janßen

im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, bis 2. März 2025

Wie ist das Verhältnis zwischen Mensch und Natur? Was passiert, wenn Menschen sich als das Zentrum der Welt sehen und versuchen, die Natur zu beherrschen? Und welche Perspektiven haben wir, um die aktuelle ökologische Krise zu bewältigen. Die Ausstellung zeigt die Geschichte dieser Beziehung, die von Ausbeutung, Bedrohung und dem Bestreben nach Bewahrung geprägt ist. Gleichzeitig fragt sie nach zukünftigen Möglichkeiten des Zusammenlebens.
Die Präsentation ist in drei große Kapitel unterteilt, die einen Bogen von der Sesshaftwerdung bis in die Gegenwart spannen. Sie zeigt, wie die Interaktionen zwischen Menschen und ihrer Umwelt zu tiefgreifenden Veränderungen geführt haben: Das erste Kapitel beleuchtet die lange Geschichte der Aneignung und Ausbeutung der Natur durch den Menschen. Im zweiten Kapitel wird die Handlungsmacht der Natur thematisiert und die Erkenntnis betont, dass der Mensch die Natur nicht vollständig beherrschen kann. Das dritte Kapitel widmet sich neuen Ansätzen und Erzählungen, die den Gegensatz zwischen Natur und Kultur überwinden wollen.

Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus

Surrealistisches Kunstwerk, dass 2 bunte, monsterartige Wesen mit kurzen Beinen zeigt
Victor Brauner, Totem de la subjectivité blessée II (Totem der verwundeten Subjektivität II) / (Totem of Wounded Subjectivity II), 1948. Legs de Mme Jacqueline Victor Brauner en 1986. Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne – Centre de création industrielle © VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Foto: Image Centre Pompidou

im Lenbachhaus in München, bis 30. März 2025

Der Surrealismus war eine politische Bewegung von internationaler Reichweite und internationalistischer Haltung. Surrealisten und Surrealistinnen prangerten die europäische Kolonialpolitik an, organisierten sich gegen faschistische Bewegungen, kämpften im Spanischen Bürgerkrieg, riefen Wehrmachtssoldaten zur Sabotage auf, wurden interniert und verfolgt, flohen aus Europa, fielen im Krieg. Sie schrieben Poesie, feilten an der Dekonstruktion einer vermeintlich rationalen Sprache in einer vermeintlich rationalen Welt, arbeiteten an Gemälden und kollektiven Zeichnungen, fotografierten und collagierten, organisierten Ausstellungen.

Brillanz und Transparenz – Hinterglaskunst der Moderne bis heute

Hinterglasbild in leuchtenden Farben, das eine schematisierte Stadt mit Kuppeln zeigt
Werner Schriefers, Gebäude mit Kuppeln, 1949. Schloßmuseum Murnau, Dauerleihgabe der PSM Privatstiftung Schloßmuseum Murnau © Schloßmuseum Murnau
Gabriele Münter, Zirkusreiterin, 1917. Schloßmuseum Murnau, Dauerleihgabe der PSM Privatstiftung ©  Schloßmuseum Murnau/ VG Bild-Kunst Bonn 2024
Hinterglasbild, das eine roten Dampflokomotive vor einem Tunnel zeigt
Walter Dexel, Lokomotive im Tunnel, um 1916/17, Privatsammlung © VG Bild-Kunst Bonn 2024
Abstraktes Hinterglasbild mit großen Farbflächen
Nell Walden, Glasbild 42, 1918, Privatsammlung © privat

im Museum Werdenfels in Garmisch-Partenkirchen, bis 2. März 2025

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der innovativen Entwicklung der Hinterglasmalerei seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

Den Anfang der facettenreichen Adaptionen der klassischen Technik machte die Bewegung „Der Blaue Reiter“, namentlich Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und August Macke. Glas wurde nun innerhalb kürzester Zeit zu einem wesentlichen Ausdrucksmedium, das im Expressionismus über die Avantgarde bis zur Neuen Sachlichkeit den Kunstschaffenden weitreichende neue Möglichkeiten eröffnete. Nach 1945 erhielt die Hinterglaskunst einen weiteren Aufschwung, der bis heute andauert.

„Brillanz und Transparenz“ beleuchtet das breite farbenprächtige Spektrum auf etwa 600 qm mit rund 80 Leihgaben mitten im Zentrum der traditionellen Hinterglasmalerei. Erstmals werden die Wechselbeziehungen zwischen der Hinterglasmalerei und Medien wie Film, Fotografie und Collage aufgezeigt.

Delicatessen. Zwischen Kunst und Küche

rosafarbenes Eismännchen mit Mund und Augen
Martin Parr, Common Sense, 1995-1999 Xerox prints  © Martin Parr
Blick in die Kantine des Magazins "Der Spiegel" im 70er Jahre Look
Candida Höfer, Spiegelkantine Hamburg V 2000, Chromogener Farbabzug / chromogenic c-print  © Candida Höfer, Köln / Cologne; VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Candida Höfer, Köln / Cologne; VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Blick in eine Küche voller Töpfe und Geschirr
Boris Becker, Küche, 2016 C-Print, Diasec, 100 x 125 cm  © Boris Becker & VG Bild-Kunst Bonn, 2024 

in der Kunsthalle im KunstKulturQuartier Nürnberg, bis 2. März 2025

Kunst & Küche: Koch-Shows, Bestseller-Kochbücher, Gourmet Festivals und Street-Food-Märkte, eine Flut von Foodfotos in den sozialen Netzwerken und ein wachsendes Bewusstsein für eine gesunde und nachhaltige Ernährung?  Essen spielt in unserer Gesellschaft eine immer bedeutendere Rolle und prägt viele unserer alltäglichen Lebensbereiche. Essen ist heute nicht mehr nur ein Grundbedürfnis, sondern ein kulturelles Phänomen und politisches Statement. Margarinen-Skulpturen, Zucker-Installationen und Kantinen-Kunst: 23 Künstler und Künstlerinnen haben sich mit Nahrung, Food-Trends und auseinandergesetzt. 

Zur Ausstellung gibt es ein vielseitiges kulinarisch-künstlerisches Veranstaltungsprogramm! Mehr auf der Homepage

Rachel Ruysch – Nature into Art

Rachel Ruysch (1664-1750) Stillleben mit Rosen, Tulpen und Sonnenblume, 1710 The National Gallery, London, On loan from the collection of Janice and Brian Capstick  © Private Collection

in der Alten Pinakothek in München, bis 16. März 2025

Ihre prachtvollen, täuschend echt wirkenden Blumenstillleben mit exotischen Pflanzen und Früchten, Schmetterlingen und Insekten galten bereits zu Lebzeiten als gesuchte und kostspielige Sammlerstücke. Die Nachfrage war so groß, dass es sich die Amsterdamer Malerin leisten konnte, nur wenige Stücke im Jahr zu produzieren. Als Tochter des renommierten Professors für Anatomie und Botanik, Frederik Ruysch, erstes weibliches Mitglied der Confrerie Pictura, Hofmalerin in Düsseldorf, Lotteriegewinnerin und Mutter von elf Kindern war sie eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit. Ab November 2024 widmet die Alte Pinakothek ihr die weltweit erste große monografische Ausstellung. Entdecken Sie die wundersame Welt der Rachel Ruysch (1664–1750) zwischen Kunst und Naturwissenschaft, perfektionierter Feinmalerei und künstlerischer Freiheit inmitten illustrer Auftraggeber in Amsterdam, Düsseldorf und Florenz.
Eine Ausstellung von Alte Pinakothek (München), Toledo Museum of Art (Ohio) und Museum of Fine Arts (Boston).

Heilige Orte der Sámi. Kulte und Rituale einer indigenen Kultur

dicht gedrängte Rentier-Herde
Rentierscheidung der Sirges Rentierzuchtgemeinschaft © Monika Belting / Foto- und ethnografische Dokumentation sámischer Lebenswelten

im Naturkunde-Museum Coburg, bis 16. März 2025

Die Sámi (veraltet Lappen) sind das letzte indigene Volk Europas. Sie leben in Sápmiland, das sich über die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens und Finnlands und die russische Halbinsel Kola erstreckt. In der Kultur der Sámi gilt alles Landschaftliche als heilig und somit überaus schützenswert. Die sámische Tradition zeichnet sich in einem ganz besonderen Maß durch tief verwurzelte Immaterialität aus, die mit einer nachhaltigen Einbettung des Menschen in seinen Lebensraum auch für uns ein Beispiel sein kann.

Die Fotografin Monika Belting aus Münster hat Sápmiland über viele Jahre regelmäßig bereist und dort heilige Orte dokumentiert. Ihre eindrucksvollen Bilder werden in der Sonderausstellung zusammen mit ethnographisch-dokumentarischen Objekten und Inszenierungen sámischer Lebenswelten erstmalig gezeigt.

Der Glaube und die Rituale der Sámi, vermitteln ein Gefühl der Sicherheit, der Verbundenheit, des Vertrauens auf gegenseitige Hilfe und Respekt sowie Identifikation und Empathie mit allen Lebewesen. Es ist kein Zufall, dass 80 % der weltweit verbliebenen Artenvielfalt in den Siedlungsgebieten indigener Völker wie der Sámi zu finden sind, denn sie stehen seit Jahrtausenden in einer respektvollen Beziehung zu Pflanzen und Tieren.

Jugendstil. Made in Munich

Zwei Frauen inmitten von Schnörkeln, die sich küssen
Peter Behrens Der Kuss, 1899 Farbholzschnitt, 28,5 × 19 cm  © Münchner Stadtmuseum
Plakat mit einem Baum und dem Schriftzug "Jugend"
Richard Riemerschmid Titelblatt der Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 2, 25, 1897  © Münchner Stadtmuseum Richard Riemerschmid, VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Gemälde einer Medusa mit roten Augen und Schlangenhaar
Carl Strathmann Medusenhaupt, um 1897 Aquarell, Tusche, 69,8 × 69,5 cm  © Münchner Stadtmuseum

in der Kunsthalle München, bis 23. März 2025

Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Künstler und Künstlerinnen wie Richard Riemerschmid, Hermann Obrist oder Margarethe von Brauchitsch wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte. Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für die Kunst und das Design der Moderne.

Mit über 400 Objekten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind. "Jugendstil. Made in Munich" stellt in zehn Kapiteln die wegweisenden Ideen und Inspirationsquellen vor, aus denen die in München ausgebildeten bzw. arbeitenden Künstlerinnen und Künstler ihren jeweiligen Stil entwickelten. Aspekte wie die Gleichstellung der Geschlechter, ein gesundes Leben im Einklang mit der Natur oder die Demokratisierung von Kunst und Gesellschaft bilden den Hintergrund, vor dem sich der Parcours entfaltet.

Jonas Maria Ried: Enjoy the Silence

Foto von einer Hütte unter einem Wasserfall
Under falling Water © Jonas Maria Ried

in der MEWO Kunsthalle in Memmingen, bis 23. März 2025

Ein Mann, es ist der Künstler, schwingt an einem Seil um einen Baum herum. Ganz weit oben ist das Seil befestigt und eng um den Baumstamm gewickelt; der Künstler hängt mit Gurten gesichert daran und den Rest erledigen Schwer- und Fliehkräfte. Jonas Maria Ried umkreist den Baum in immer größerem Abstand, das Holz knarzt und knirscht ob der ungewohnten seitlichen Belastung. Nach wenigen Sekunden ist das Spektakel vorbei und es kehrt wieder Ruhe ein.

In Waldrandfichte (2019) fällt Ried einen Baum, den er mit einer beweglichen Konstruktion wieder auf dem ursprünglichen Stumpf befestigt und hernach um sich selbst kreisen lässt. Ganz einfach und jenseits aller Vorstellungskraft.

Jonas Maria Rieds (*1989 in München) Eingriffe in die Natur und in das ländliche Leben seiner Umgebung sind minimal – und doch geht von ihnen eine große Faszination aus und sie machen den Betrachtenden staunen. Man möchte gar nicht damit aufhören, die meditativen Dokumentationen dieser Aktionen zu betrachten.

Eccentric. Ästhetik der Freiheit

Ausgestopftes Krokodil, das in einem prunkvollen Raum in einem Schloss von der Decke hängt
Maurizio Cattelan (IT *1960), Ego, 2019, Taxidermie-Krokodil. Hanfseil, H 433cm x 70cm x 40 cm, Installationsansicht: Maurizio Cattelan at Blenheim Palace: 12 September - 27 October 2019, Woodstock, UK  © UK Foto: Zeno Zotti Courtesy: Maurizio Cattelan's Archive
hellbraune Bärchenfigur mit Kindergesicht aus Porzellan
Jeff Koons (US *1955), Amore, 1988, Porzellan, 80 x 50 x 50 cm, Udo und Anette Brandhorst Sammlung © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sybille Forster Jeff Koons
Installation, bestehend aus einem bunten, Badeanzugartigen Lampenschirm
Pipilotti Rist (CH *1962), Melina, die erleuchtete Enkelin (blau türkis) (Familie Elektrobranche), 2022, Badeanzug, runder Lampenschirm aus Metall, kugelförmige Lampe aus mattiertem Glas, Kabel und Stecker aus Stoff, Kleiderbügel, Bänder, 73 x 44.5 x 35 cm © Courtesy the artist und Hauser & Wirth Pipilotti Rist / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Blick in die Ausstellung, wo zwei Eisbären, mit pinken und roten Federn bedeckt, stehen und ein Krokodil von der Decke baumelt
Ausstellungsansicht der Sonderausstellung „ECCENTRIC. Ästhetik der Freiheit“, Pinakothek der Moderne © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Foto: Haydar Koyupinar

in der Pinakothek der Moderne/Sammlung Moderne Kunst in München, bis 27. April 2025

Die Ausstellung widmet sich dem Potenzial der Exzentrik als einer Ästhetik der Freiheit. Der Schwerpunkt der Schau mit rund 100 Werken von 50 internationalen Künstler:innen - von Pipilotti Rist bis Jeff Koons -  liegt auf der zeitgenössischen bildenden Kunst über das gesamte Gattungsspektrum hinweg mit Werken aus Malerei, Skulptur, Installation, Performance und Medienkunst. Mit einzelnen Werken aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert werden auch historische Bezugspunkte deutlich, zudem erweitern Designobjekte das Spektrum des Exzentrischen. “Eccentric. Ästhetik der Freiheit” feiert die Vielfalt und Vielschichtigkeit unter grundlegenden Aspekten der menschlichen Existenz wie Körper, Identität, Schönheit oder Umwelt.

Denn: der Grundgedanke der Ausstellung liegt in der Überzeugung, dass Exzentrik eine intellektuelle Haltung ist, die sich Ideologien jeglicher Art verweigert. Sie basiert auf der Freiheit des Denkens und Gestaltens und tritt damit für die Freiheit der Demokratie und des Humanismus ein. Diese Freiheit jenseits von Ideologien setzt Energien von transformativer Kraft frei. Sie bewegt sich nicht in den hierarchisch-autokratischen und binären Strukturen des „Entweder-oder“, sondern in den vernetzten und non-binären Strukturen des „Sowohl-als-auch“. Figuren und Formen feiern Diversität jenseits von erstarrten Normen und Klischees.

Elfriede Lohse-Wächtler. “Ich als Irrwisch”

Gemälde einer blonden, rauchenden Frau im roten Abendkleid
Elfriede Lohse-Wächtler: Lissy, 1931 Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main Foto: Privatbesitz © Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main Foto: Privatbesitz

im Franz Marc Museum in Kochel am See, vom 2. März bis 8. Juni 2025 

Leid, Lust, Bedrohung und Einsamkeit: Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940) gilt als eine der bedeutendsten weiblichen Stimmen der Kunst der Neuen Sachlichkeit, deren Werk durch Empathie und Dynamik besticht. In ihrer nur knapp zwei Jahrzehnte währenden Schaffenszeit entwickelte sie eine eigenständige und einfühlsame Bildsprache.

Mit rund 80 Gemälden und Zeichnungen aus öffentlichen und privaten Sammlungen bietet die Schau einen facettenreichen Überblick über alle Werkphasen der Künstlerin und beleuchtet ihre bewegte Lebensgeschichte: atmosphärisch dichte Szenen aus der Hamburger Bordell- und Kneipenwelt, kraftvolle Arbeiten, in denen sie selbstbewusst auch in traditionell männlich geprägte Räume wie den Hafen oder St. Pauli vordrang.

Bereits mit 16 Jahren verließ Lohse-Wächtler ihr Elternhaus und war ab 1918 unter dem Pseudonym »Nikolaus Wächtler« in der Dresdner Avantgarde aktiv. Zu ihren Freunden zählten prominente Künstler wie Otto Dix, Conrad Felixmüller und Otto Griebel. Die Hamburger Jahre markieren eine künstlerische Hochphase, sind jedoch auch geprägt von persönlichen Krisen, die 1929 zu einem ersten Klinikaufenthalt führten. Ihre kraftvollen Werke entstanden oft im Angesicht existenzieller Bedrohungen – eine Geschichte von Selbstermächtigung, die 1940 mit ihrer Ermordung im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde (»Aktion T4«) tragisch endet.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Ernst Barlach Haus in Hamburg und der Kunsthalle Vogelmann in Heilbronn.

Dünnes Eis. Komm mit auf Klima-Expedition!

Eisbär auf einer Eisscholle
Dünnes Eis, Alfred-Wegener-Institut © Deutsches Museum; Foto: Lianna Nixon
die ganze Mannschaft einer Schiffsexpedition vor dem Bug eines Eisbrechers
Alfred-Wegener-Institut © Deutsches Museum; Foto: Lianna Nixon
Modell eines roten Bohrkrans im Eis
© Deutsches Museum

im Deutsches Museum Verkehrszentrum München, bis 8. November 2025

Eisiger Wind, klirrende Kälte und monatelange Dunkelheit – die Expedition der POLARSTERN in die Arktis war extrem. Über ein Jahr driftete das Forschungsschiff ab 2019 durchs Polarmeer. Das Team sammelte Informationen zum Wandel des arktischen Klimas: ein Meilenstein für die Klimaforschung.

Die Menschheit bewegt sich auf ganz dünnem Eis. Der Klimawandel wird selbst in unseren gemäßigten Breiten immer deutlicher spürbar. Und erst recht in der Arktis hat sich das Klima schon stark verändert. Das ist das Ergebnis der „Polarstern“-Expedition, die 2019 gestartet ist. Wie die Forscherinnen und Forscher dabei unterwegs waren, was sie genau gemacht haben und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen hatten, das kann man jetzt in der Sonderausstellung „Dünnes Eis“ im Verkehrszentrum des Deutschen Museums erleben.

Die Ausstellung „Dünnes Eis“ in der Ladestraße des Deutschen Technikmuseums nimmt die Besuchenden mit auf Klima-Expedition. Schulklassen und Familien erfahren, wie es ist, in der Arktis zu forschen. Sie messen die Eisdicke, suchen nach Mikroorganismen und finden heraus, wie lange es noch mehrjähriges Eis geben wird. Klar wird: Die Arktis ist unser Frühwarnsystem. Und die Warnung ist deutlich. Es bleibt wenig Zeit. Wir müssen jetzt handeln, um die Klimakatastrophe zu verhindern.

Die Moderne im Zoo

Farbenfrohes Gemälde, das Menschen und Tiere im Zoo zeigt
August Macke, Kleiner Zoologischer Garten in Braun und Gelb, 1912 © Museum Frieder Burda, Baden-Baden
Buntes Gemälde, das eine Gruppe Affen zeigt
Franz Marc, Affenfries, 1911 © Hamburger Kunsthalle/bpk, Foto: Elke Walford
Gemälde, das einen brüllenden Tigerlöwen zeigt
Oskar Kokoschka, Tigerlöwe, 1926 © Belvedere, Wien; Foto: Johannes Stoll

im Franz Marc Museum in Kochel am See, vom 29. Juni bis 9. November 2025

Tiger, Löwen, Papageien und Affen… Was für eine Rolle spielten zoologische Gärten als Inspirationsquelle für die Kunst der Moderne? Die Ausstellung setzt sich erstmalig mit dem Thema auseinander und präsentiert mehr als 100 Gemälde, Plastiken, Grafiken, Skizzen und Fotografien von Künstlerinnen und Künstlern wie Franz Marc, August Gaul, Oskar Kokoschka, Paul Meyerheim, Renée Sintenis, Paul Klee und August Macke.
Im frühen 20. Jahrhundert waren Zoologische Gärten nicht nur touristische Attraktionen, sondern auch ein zentraler Ort städtischen Lebens. Hier verschwammen die Grenzen zwischen Natur und Kultur, Wildnis und Zivilisation, was die Künstlerinnen und Künstler der Moderne auf besondere Weise anzog. Sie nutzten die Tiere als Motive für eine neue, experimentelle Bildsprache, die sich von akademischen Traditionen löste und sich auf das Wesentliche konzentrierte. Tiere tauchten oft als Motive auf, als Ausdruck einer Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Authentizität. Gleichzeitig werden Themen wie Kolonialismus und Tierethik aufgegriffen, die ebenfalls eng mit der Geschichte der Zoologischen Gärten verbunden sind.

Die Ausstellungsempfehlungen sind kuratiert von Nathalie Schwaiger und Bianca Faletti, Infopoint Museen & Schlösser in Bayern. Die Ausstellungstexte basieren auf den Pressetexten der jeweiligen Museen und Ausstellungshäuser.