Das Museum hat für seine großartige Dauerausstellung den Bayerischen Museumspreis 2023 gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
Das Leben der Holzknechte
Wie lebten die Holzknechte im Wald? Wie entwickelte sich ihre soziale und gesellschaftliche Stellung? Welchen Herausforderungen müssen sie sich heutzutage stellen? – Diesen und anderen Fragen kann man bei einem musealen Streifzug durch die eindrucksvolle, intuitive Ausstellung im Museumsgebäude auf den Grund gehen. Originalobjekte, liebevoll restaurierte Sammlerschätze, große Projektionsflächen, moderne Tutorials sowie historische Lehrfilme machen den Besuch auf unterschiedlichen Ebenen zu einem besonderen Erlebnis. Die spannende, geheimnisvolle Atmosphäre lädt den Besucher ein, das Museum interaktiv mit allen Sinnen zu erleben. Wechselnde Sonderausstellungen greifen zudem das Thema Holz aktuell und im regionalen Kontext auf.
Tradition
Zumindest bis Mitte der 1950er Jahre war das tatsächlich der Berufswunsch vieler junger Männer in den oberbayrischen Alpen, genoss man doch in diesem traditionellen Beruf hohes Ansehen. Mit der Industrialisierung aber geriet diese Kultur in die Krise. Über Generationen tradiertes Handwerk sollte plötzlich durch schnelle, laute Motorsägen ersetzt werden, und Rufe nach rationeller Arbeit wurden laut. Die Museumsgründer schafften hier den Spagat zwischen Innovation einerseits und dem Erhalt des Berufsstolzes sowie Freude an der Arbeit andererseits. Die ehrwürdige Tradition der Holzknechte sollte auch der Nachwelt erhalten bleiben, und so legten sie den Grundstein für das Holzknechtmuseum Ruhpolding. Der 1978 gegründete, gleichnamige Verein gestaltete zum einen das eindrucksvolle Freigelände des Museums mit originalen Hütten und Kobeln. Die Präsentation der detailreichen Sammlungen und Dokumentationen im Ausstellungsgebäude ermöglichte zum anderen, die Holzknechttradition authentisch im Kontext zu erleben. Seit der Eröffnung 1988 – und der zeitgemäßen Überarbeitung 2021 – können Besucher hier nun den spannenden Perspektivenwechsel von der heutigen Arbeitswelt zu traditioneller Waldarbeit wagen.
Das Museum
Auf dem Außengelände des Museums führt ein Rundweg hin zu originalen Holzknechthütten, in denen das Leben der Holzknechte erfahrbar wird. Die meisten dieser Gebäude stammen ursprünglich aus umliegenden Bergwäldern und dienten den Waldarbeitern als Wohn- und Schlafstätten während ihrer Arbeit in den Bergen. In den 1980er-Jahren wurden die Hütten dort abgebaut und ins Freigelände des Museums versetzt.
Thematisch widmet sich der Rundweg den vier Bereichen "Leben im Dorf", "Ökosystem Bergwald", "Leben im Bergwald" und "Holznutzung" und lädt ein zu einem Erlebnistrip in die Vergangenheit.
Eine multimediale Abendteuerreise
Das Konzept der barrierefreien Dauerausstellung wurde konsequent auf zeitgemäße, interaktive Erlebnisebenen gehoben und ermöglicht allen Besuchern ein authentisches Eintauchen in den Arbeitsalltag im Bergwald. Wie lebten die Holzknechte im Wald? Wie entwickelte sich ihre soziale und gesellschaftliche Stellung? Welchen Herausforderungen müssen sie sich heutzutage stellen? – Diesen und anderen Fragen kann man bei einem musealen Streifzug durch die eindrucksvolle, intuitive Ausstellung im Museumsgebäude auf den Grund gehen.
Die Hütten der Holzknechte
Auf dem Außengelände des Museums führt ein Rundweg hin zu originalen Holzknechthütten, in denen das Leben der Holzknechte erfahrbar wird. Die meisten dieser Gebäude stammen ursprünglich aus umliegenden Bergwäldern und dienten den Waldarbeitern als Wohn- und Schlafstätten während ihrer Arbeit in den Bergen. In den 1980er-Jahren wurden die Hütten dort abgebaut und ins Freigelände des Museums versetzt. Thematisch widmet sich der Rundweg schwerpunktmäßig vier Bereichen: Das "Leben im Dorf" kann zum Beispiel im Bauerngarten oder dem Backhaus erkundet werden. Das Ökosystem "Bergwald" ist ebenso Schutzwald wie auch Heimat traditioneller Almwirtschaft und spezieller Baum- und Pflanzenarten. Auf eindrucksvolle Weise wird in Hütten wie dem Rindenkobel oder der Öfenerstube das "Leben im Bergwald" nachempfunden, und die verschiedenen Möglichkeiten der Holzbringung mittels Bergkuli, Loite oder Schlitten werden originalgetreu dargestellt. Für die Salzgewinnung in der Saline Traunstein wurden große Mengen Holz benötigt. Nicht nur die Verarbeitung zu Holzkohle, sondern auch zu Bauholz – zum Beispiel für Wasserräder oder Holzrohre – wird im Bereich der "Holznutzung" thematisiert.
Weitere Impressionen aus dem Holzknechtmuseum
Museen des Bezirks Oberbayern
Über die ländliche Vergangenheit Oberbayerns informieren die zwei Freilandmuseen des Bezirks: das in der Nähe des Kochelsees gelegene Freilichtmuseum Glentleiten sowie das Bauernhausmuseum Amerang bei Wasserburg am Inn. Neben den eigenen Museen unterstützt der Bezirk Oberbayern über Zweckverbände eine Vielzahl weiterer Museen (externer Link, öffnet neues Fenster) in Oberbayern. Sie alle erzählen von den Menschen, deren Arbeit das Gesicht Oberbayerns geprägt hat: von den Hopfenbauern in der Hallertau bis eben zu den Chiemgauer Holzknechten im waldreichen Süden.