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Hai-light! Damien Hirst im MUCA

Der Raubfisch in Formaldehyd, der Diamentenschädel, die Mickey Mouse - erstmals in Deutschland sind einige der ikonischsten Werke von Damien Hirst ab 26. Oktober 2023 in einer großen Solo-Ausstellung im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) zu sehen. Der britische Künstler schafft es immer wieder zu überraschen, zu provozieren und zu faszinieren. Seit über 30 Jahren erfindet er sich neu und reflektiert dabei die komplexen Beziehungen zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, Religion und Wissenschaft, Leben und Tod. 

 

The Weight of Things - das Gewicht der Dinge

Der Künstler Damen Hirt lehnt den Arm an eine Vitrine mit einem Hai.
© Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved,DACS/ArKmage 2023; Photographed by Prudence Cuming Associates Ltd.

Wie schwer wiegen die Dinge, mit denen wir uns umgeben? Wie viel Bedeutung messen wir ihnen zu? Wie schwer wiegt der Tod? Und das Leben? Ist es leicht? Was wiegt ein Hai in Formaldehyd? Was wiegt ein Diamantenschädel? Hirsts vielleicht berühmtestes Werk wird zusammen mit über 40 weiteren Werken gezeigt: auf drei Etagen des ehemaligen Umspannungswerks, das das MUCA seit 2016 bespielt, sind Installationen, Skulpturen und Gemälde eingezogen, von denen einige noch nie zuvor zu sehen waren. Die "Spin Paintings", deren Motoren in der Ausstellung surren, treffen auf einige seiner ikonischsten Serien: darunter Natural History (Formaldehyd-Skulpturen),  Medicine Cabinets, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, Cherry Blossoms sowie Spot- und Butterfly-Paintings.
 

Stephanie und Christian Utz

Eine Frau und ein Mann stehen vor einer bunten Scheibe und lächeln in die Kamera.
Stephanie und Christian Utz stehen vor einem Kunstwerk Hirsts in der Ausstellung. © Infopoint Museen & Schlösser in Bayern

Damien Hirst is one of the world’s most influential artists, his work has transformed the contemporary art world and ignited the imagination of a generation. We are delighted to welcome him to Munich and to give this important and exciting exhibition its debut at MUCA.

Christian UTZ

Impressionen aus der Ausstellung

"Damien war sehr zugänglich und die Zusammenarbeit sehr positiv", erzählt Stephanie Utz, Mitbegründerin des MUCA. Seit Längerem waren ihr Mann Christian und sie bereits im Kontakt mit dem britischen Künstler. Die Konzeption der Ausstellung für 2023 innerhalb so kurzer Zeit war dennoch eine große Herausforderung und ein großes Abenteuer. Um so aufgeregter und erleichterter und auch ein bisschen stolz ist das ganze Team, dass alles so gut geklappt hat: "Der schneeweiße Bronzepegasus mit dem Titel 'The Legend', der nun im Außenbereich des Museums in der Hotterstraße zu sehen ist, landete per Schwertransporter in den frühen Morgenstunden einen Tag vor der Eröffnung", berichtet sie.
Ihr besonderer Tipp: das XXL-Punkte-Wandgemälde gegenüber vom Museum, das man sogar vom Turm der Frauenkirche sehen kann. Auf der riesigen Fläche tanzen "Dots" in 540 verschiedenen Farbnuancen...
 

Damien Hirst

Hirst wurde 1965 in Bristol geboren und wuchs in Leeds, England, auf. Er zog 1984 nach London und studierte von 1986 bis 1989 Bildende Kunst am Goldsmiths College. Er wurde erstmals 1988 in London der Öffentlichkeit bekannt, als er während seines zweiten Studienjahres am Goldsmiths College die Gruppenausstellung „Freeze“ konzipierte und kuratierte, die eine neue Welle britischer Künstler auslöste, welche die zeitgenössische Kunst neu erfanden.

Hirst wurde 1995 mit dem Turner-Preis ausgezeichnet. Seit 1987 hat Damien Hirst weltweit über 100 Einzelausstellungen bestritten und war mit seinen Werken in über 300 Gruppenausstellungen vertreten. Im Jahr 2012 präsentierte die Tate Modern in London in Verbindung mit der Kulturolympiade 2012 eine große Retrospektive von Hirsts Werk. Im April 2017 präsentierte er sein bisher komplexestes Projekt, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, in zwei Museumsräumen in Venedig..
Seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen wie dem British Museum, dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, dem Museum of Modern Art, New York, der Tate, dem Stedelijk Museum, dem Yale Center for British Art, der Broad Collection, dem Victoria and Albert Museum, der Fondazione Prada und dem Museo Jumex, neben vielen anderen.

Limited Edition

Seit 1991 hat Hirst in vielen seiner bekanntesten Werke Formaldehyd verwendet, um die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft zu erkunden. „The Weight of Things“ vereint mehrere Beispiele dieser beeindruckenden Serie. Weitere ikonische Serien, die in der Ausstellung zu sehen sind, sind Spot-Paintings, eine Serie, die 1986 begann und aus bunten Punkten besteht, die aussehen, als seien sie von einer Maschine gemalt worden, sowie Spin-Paintings, die für ihre energiegeladenen Farbausbrüche bekannt sind und immer ein zufälliges Element enthalten.

„For the Love of God“: der Diamantenschädel im MUCA Bunker

© Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved,DACS/ArKmage 2023; Photographed by Prudence Cuming Associates Ltd.

Seit elf Jahren hat er den Tresor nicht verlassen: „For the Love of God“ (2007), Damien Hirsts gefeierter Platinabguss eines menschlichen Schädels. Das kostbare Werk gilt als eines der spektakulärsten der zeitgenössischen Kunst. Nun wird es unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen im MUCA Bunker zu sehen sein - bis Ende Januar 2024, in Gruppen von 10 Personen, für jeweils 10 Minuten (Tickets bitte online buchen!).

8.601 Diamanten mit einem Gewicht von 1.106,18 Karat bedecken eine Konstruktion aus 32 Platinplatten. Die menschlichen Zähne, die den Schädel zieren, gehören zu dem Original, das von einem Londoner Tierpräparator beschafft wurde. Umfassende bioarchäologische Analysen und Radiokarbondatierung haben ergeben, dass der Schädel aus der Zeit zwischen 1720 und 1810 stammt und wahrscheinlich einem 35-jährigen Mann europäischer Abstammung gehörte.

Das kostbare Kunstwerk soll zum Nachdenken anregen - über die Vergänglichkeit des Lebens und der menschlichen Existenz. Es spiegelt aber auch Hirsts Faszination für Diamanten wider und die Ungewissheit über ihren Wert, konfrontiert die Betrachter und Betrachterinnen mit dem Wettbewerbscharakter der Diamantenindustrie und der kapitalistischen Gesellschaft, die ihn aufrechterhält.

Mit dem Titel spielt Damien Hirst auf den Ausruf seiner Mutter an: "For the love of god, um Himmels willen, was machst du als nächstes?", soll sie des Öfteren gerufen haben, wenn sie von den neuesten Schöpfungen ihres Künstler-Sohnes erfuhr...

Every artwork that has ever interested me is about death. And I thought what's the maximum you can pit against death. And diamonds came to mind.

Damien Hirst

Ausstellungen im MUCA

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Bianca Faletti und Nathalie Schwaiger