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Peace, Love & AI – unser Ausstellungs-Ausblick 2024

Diesen Sommer geht's rund! Es wird bunt, heiß und ausgelassen - nicht nur in den Fan Zonen und beim Sport! Schwärmt in München, Nürnberg, Regensburg oder Lindau aus und lasst euch überraschen: von Viktor&Rolfs High-Fashion-Kreationen, Dürer-Tattoos, den Pop-Art-Ikonen Keith Haring und Andy Warhol und Frauenpower aus Polen und Rosenheim. Futuristisch und humoristisch, poetisch und konkret, heldenhaft und menschlich, partizipativ und provokativ – diese Highlights und Geheimtipps erwarten euch von Unterfranken bis Oberbayern! Christo, Wonder Woman und das Sams sind auch mit dabei…

Viktor&Rolf. Fashion Statements

in der Kunsthalle München, bis 6. Oktober 2024

Die erste große Retrospektive des niederländischen Designerduos Viktor&Rolf in Deutschland: mit atemberaubender Virtuosität loten Viktor Horsting und Rolf Snoeren seit über 30 Jahren immer wieder die Grenzen zwischen Couture und Kunst aus. Ihre Meisterwerke wurden von Künstlerinnen und Künstler wie Madonna, Tilda Swinton, Lady Gaga, Doja Cat und Cardi B getragen sowie in Ballettproduktionen und in einer Oper, unter Regie von Robert Wilson, in Szene gesetzt. Rund 100 der kühnsten Stücke des ebenso visionären wie leidenschaftlichen Duos werden nun in einer spektakulären Inszenierung erlebbar gemacht. Viele Kreationen sind zum ersten Mal ausgestellt – zusammen mit zahlreichen Videos, Skizzen und handgefertigten Porzellanpuppen, die mit den ikonischen Kreationen der Designer gekleidet sind, sowie mit Werken von renommierten Foto-Künstlerinnen und Künstler wie Andreas Gursky oder Cindy Sherman.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Thierry-Maxime Loriot entwickelt, der bereits die aufsehenerregenden Schauen Jean Paul Gaultier. From the Sidewalk to the Catwalk (2015), Peter Lindbergh. From Fashion to Reality (2017) und Thierry Mugler. Couturissime (2020/21) kuratierte.

Models in aufwendigen Tüllkleidern bei einer Modenschau
Andreas Gursky V&R, 2011 Cutting Edge Couture Ready-to-wear, S/S 2010 © Andreas Gursky, Courtesy Sprüth Magers / VG Bild-Kunst, Bonn 2024  Bild-Kunst, Bonn 2024

Damien Hirst– The Weight of Things

Das Kunstwerk besteht aus drei hohen Glasvitrinen, die auf Abstand gestellt einen einzigen in Formaldehyd eingelegten Hai zeigen, der entsprechend in drei Teile zerlegt ist.
Myth explored, explained, exploded, 1993 © Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved,DACS/ArKmage 2023; Photographed by Prudence Cuming Associates Ltd.

im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) München, bis 5. Oktober 2024

Erstmals in Deutschland sind einige der ikonischsten Werke von Damien Hirst in einer großen Solo-Ausstellung zu sehen: so etwa „For the Love of God“ (2007), Damien Hirsts berühmter Platinabguss eines menschlichen Schädels, besetzt mit 8.601 Diamanten. Der Diamantenschädel verkörpert Hirsts Faszination für Diamanten und unterstreicht die ihnen innewohnende Ungewissheit über ihren Wert. Es konfrontiert mit dem Wettbewerbscharakter der Diamantenindustrie und der kapitalistischen Gesellschaft, die ihn aufrechterhält.

Der Schädel wird zusammen mit über 40 weiteren Werken gezeigt, darunter Installationen, Skulpturen und Gemälde, von denen einige noch nie zuvor zu sehen waren. Außerem auch einige von Hirsts berühmten Serien: Natural History (Formaldehyd-Skulpturen), Spin Paintings, Medicine Cabinets, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, Cherry Blossoms sowie Spot- und Butterfly-Paintings.

Mehr dazu in unserem Blogbeitrag (externer Link, öffnet neues Fenster).

Samselsorium - Paul Maar

Die Zeichnung zeigt das rothaarige Sams im blauen Taucheranzug in einer Hängematte
Paul Maar “Sams in der Hängematte” © Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg

im Buchheim Museum in Bernried, bis 15. September 2024  

Paul Maar ist ein virtuoser Wortkünstler und Erzähler. Er ist der »Vater« des Sams, einem aufgeweckten rothaarigen Wesen mit Rüsselnase und hat darüber hinaus auch Figuren und Geschichten wie »Die Opodeldoks«, den »kleinen Troll Tojok« und »Lippels Traum« in die Welt gesetzt. Mit seinem literarischen und künstlerischen Werk begeistert er seit Generationen ein junges und nicht mehr ganz so junges Publikum. Seine zahlreichen Bücher sind in nahezu alle Sprachen übersetzt. Die Ausstellung zeigt Kinderbuchillustrationen, fantasievolle Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien - und wartet mit Theater, Lesungen, Filmvorführungen und vielen weiteren Überraschungen auf.

Christo und Jeanne-Claude - ein Leben für die Kunst

Das Künstlerpaar vor Bildern, die ihre Arbeiten zeigen
Christo und Jeanne-Claude in ihrem Atelier mit Arbeiten für ihr Projekt Surrounded Islands New York City  © 1981 Christo and Jeanne-Claude Foundation. Foto: Bob Kiss
Zwei Besucher schauen die Fotografie einer Arbeit an
Die Sonderausstellung - Christo und Jeanne-Claude - Ein Leben für die Kunst - im Kunstmuseum Lindau © Christian Flemming 
Besucherin in der Ausstellung
Die Sonderausstellung - Christo und Jeanne-Claude - Ein Leben für die Kunst Christian Flemming © Christian Flemming
Schwarz-weiß Fotografie des Künstlerpaars vor dem verhüllten Reichstag in Berlin
Christo und Jeanne-Claude sitzen vor dem verhüllten Reichstag 1995 © Christo and Jeanne-Claude Foundation VG Bild-Kunst, Bonn; Foto: Wolfgang Volz

im Kunstmuseum Lindau (externer Link, öffnet neues Fenster), bis 13. Oktober 2024

Wer Christo und Jeanne Claude hört, denkt an spektakulären Verhüllungskationen wie den Reichstag in Berlin und den Pariser Arc de Triomphe oder an großformatige Installationen wie die Surrounded Islands in Miami und die The Floating Piers im Iseosee.

Genau dies und vieles mehr ist in der Ausstellung zu sehen: von den Projektskizzen über die originalen Zeichnungen und Collagen bis zu den realisierten Projekten und und faszinierende Fotografien von Wolfgang Volz. Auch bietet die Ausstellung einen fesselnden Einblick in die lebenslange Reise dieses Künstlerduos. Dabei ist ihre Kunst eine Kunst, die ihre Anziehungskraft aus der Faszination für einzigartige, nicht wiederholbare Ereignisse gewinnt.

Christo und Jeanne-Claude wurden beide am 13. Juni 1935 geboren, Christo in Bulgarien und Jeanne-Claude in Marokko. Ihre Wege kreuzten sich zum ersten Mal im Jahr 1958 in Paris, wo sie sich schlussendlich auch als Paar zusammenfanden. Das Paar entwarf und realisierte seit den 60er Jahren ihre Projekte gemeinsam, darunter die Installation „The Gates“ im New Yorker Central Park (1979–2005), „The Floating Piers“ auf dem Iseosee in Italien (2014–16) und die Verhüllung des Reichstags in Berlin (1971–95). Mit der Verhüllung des Berliner Reichstags gewann das Künstlerpaar an Bekanntheit in Deutschland. Ihre monumentalen Projekte wurden zu temporären Pilgerstätten auf der ganzen Welt. Nach dem Tod von Jeanne-Claude im Jahr 2009 setzte Christo seine künstlerische Arbeit bis zu seinem Tod 2020, alleine fort.

Orhan Pamuk - Der Trost der Dinge

Schaukasten mit Gegenständen, Fotografien und einem Püppchen
Orhan Pamuk, Ganglien / Ganglia, 2024  © Orhan Pamuk
Schaukasten mit hängenden Gegenständen und einem Puppenarm
Museum der Unschuld / Museum of Innocence, Istanbul  © Museum of Innocence / Museum der Unschuld
Seite aus dem Skizzenbuch: blau-grünes Meer mit Schiff und einem Vogel
Skizzenbuch / Sketchbook © Orhan Pamuk
Foto von Istanbul mit rosa Himmel
Balkon / Balcony  © Orhan Pamuk

im Lenbachhaus in München, bis 13. Oktober 2024

Orhan Pamuk (*1952 in Istanbul) – der erste türkische Schriftsteller, der den Literaturnobelpreis erhielt – präsentiert im Lenbachhaus sein vielseitiges, kreatives Schaffen als Autor, Fotograf, Zeichner, Kurator, Museumsgründer und bedeutende politische Stimme unserer Gegenwart. Pamuk erzählt seine Geschichten anhand von Objekten. Ausgehend von seinem Istanbuler "Museum der Unschuld" mit Alltagsgegenständen zum gleichnamigen Roman überführt er Literatur in den Raum des Museums und schafft begehbare Fiktionen. Die Objekte spiegeln zugleich das tägliche Leben in Istanbul zwischen den 1950er und den 2000er Jahren wider – und damit auch Zeitgeschehen, Geschlechterrollen oder das zeitgenössische Kino. In dreidimensionalen Collagen, die wie Wunderkammern eine eigene Welt erschaffen, entfaltet die Macht der Dinge eine poetische Kraft. In München sind 40 Kabinette aus dem Istanbuler Museum zu sehen, die Pamuk für diese Wanderausstellung nachgestaltet hat.

Eigens für die Ausstellung entstehen zusätzlich neue Werke, die sich in Auseinandersetzung mit der Sammlung des Lenbachhauses und Künstlern wie Paul Klee und Alfred Kubin mit weiteren Romanen Pamuks verflechten. Indem er über die besondere Art von Trost nachdenkt, die uns Dinge spenden können, greift er Themen auf, die ihn seit vielen Jahren beschäftigen: kultureller Wandel, "Okzidentalismus" und "Orientalismus", Fiktion und Erinnerung, und die Rolle von Museen.

Im Rahmen der Ausstellung wird das Video-Triptychon des Künstlers Ali Kazma "A House of Ink" gezeigt, das sich mit Pamuks literarischem und künstlerischem Werk, seinem Atelier, seiner Bibliothek und seinem umfangreichen Archiv befasst (Courtesy der Künstler und Francesca Minini, Mailand).

"Wahrhafte Museen sind Orte, an denen sich die Zeit in Raum verwandelt."(Orhan Pamuk, in "Museum der Unschuld")

Orhan Pamuk, in "Museum der Unschuld"

Ingeborg Bachmann: "Ich bin es nicht. Ich bin's"  

Schwarzweiß-Porträt der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann
Ingeborg Bachmann, Rom, 1962  © Heinz Bachmann / Familienarchiv Bachmann
Schwarzweiß-Porträt der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann
Ingeborg Bachmann in Rom, 1962  © ÖNB, Literaturarchiv / Foto: Mario Dondero

im Literaturhaus München, verlängert bis 24. November 2024

Sie ist eine Ikone der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts, jede Neuveröffentlichung aus dem Nachlass ein Ereignis, die Faszination ihres Werks und ihrer Person sind ungebrochen: Ingeborg Bachmann (1926-1973), die große österreichische Dichterin, wird erstmals in einer umfassenden Ausstellung in München gewürdigt.

Bis heute inspiriert sie Biographen und Filmemacherinnen, die Literaturwissenschaft und Generationen von Leserinnen weltweit. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt das Literaturhaus München bisher Unveröffentlichtes aus dem Nachlass, darunter Briefe von Max Frisch, Henry Kissinger, Marie Luise Kaschnitz und Nelly Sachs. Zahlreiche Originalmanuskripte, Persönliches wie ihre Schreibmaschine und ihre Garderobe, seltene Ton- und Filmdokumente zeigen, wie sehr Ingeborg Bachmanns Leben einem ästhetischen Konzept folgte, das untrennbar von ihrem Werk ist.  Video-Kommentare zeitgenössischer Bachmann-Expertinnen und -Experten zeugen von der Aktualität und anhaltenden Wirkung ihrer Texte.

Die fünf Stationen der Ausstellung fokussieren die zentralen Werke Ingeborg Bachmanns, von der frühen Erzählung »Das Honditschkreuz« (1944) über die berühmten Gedichtbände »Die gestundete Zeit« (1953) und »Anrufung des großen Bären« (1956) bis zum gefeierten, vielinterpretierten einzigen Roman »Malina« (1971). Die Stationen evozieren die Orte, die sie, die Unbehauste, prägten: Das Klagenfurt ihrer Kindheit, das Wien ihres frühen Ruhms, München, Zürich, Berlin und immer wieder Rom – »Ich habe hier leben gelernt.« Die Ausstellung zeigt Ingeborg Bachmann als ebenso selbstbewusste wie verletzliche Künstlerin, als frühen Medienstar und Stilikone, als politische Schriftstellerin.

»Ich existiere nur, wenn ich schreibe, ich bin nichts, wenn ich nicht schreibe, ich bin mir selbst vollkommen fremd, aus mir herausgefallen, wenn ich nicht schreibe.«

Ingeborg Bachmann, 1972

Das Gold der Akan. Höfischer Goldschmuck aus Westafrika

Goldene Schmuckscheibe mit einem Frosch in der Mitte
Schmuckscheibe mit Frosch, Gold, D: 5,5, cm, Leihgabe: Museum Liaunig © Museum Liaunig
Antike goldene Maske mit roten Augen
Schwertemblem eines menschlichen Kopfes, Gold, Höhe 15 cm, Leihgabe: Museum Liaunig © Museum Liaunig
Goldenes Schwertemblem in Löwenform mit großen Zähnen
Schwertemblem in Form eines Löwen Gold, L: 20 cm Leihgabe: Museum Liaunig © Museum Liaunig
Vergoldete Krone mit Löwenfiguren
Krone eines Regenten Holz, Goldblatt, H: 19 cm, Leihgabe: Museum Liaunig © Museum Liaunig

im Knauf-Museum in Iphofen, bis 10. November 2024

Die westafrikanische Kultur der Akan, beheimatet in den Republiken Ghana und Elfenbeinküste, verarbeitet in langer Tradition und höchster Kunstfertigkeit Gold für Schmuck- und Kultobjekte. Die über 300 Exponate der Ausstellung stammen zum Großteil aus dem 19. und 20. Jahrhundert, einzelne Stücke sind weitaus älter.

Helden & Heldinnen

Streetart Wandbild, das eine Krankenschwester mit Mundschutz und Superman-S auf der Brust zeigt
© VKR GmbH Rosenheim
Der Superheld Batman im schwarzen Fledermauskostüm vor seinem schwarzen Batmobil
© VKR GmbH Rosenheim
Comic-Zeichnung der fliegenden, blonden Superheldin Faith Herbert
© VKR GmbH Rosenheim
Ausstellungsplakat, das eine Frau, halb antike Statue, halb Mensch mit wehenden blonden Haaren, zeigt
© VKR GmbH Rosenheim

im Lokschuppen Rosenheim, bis 15. Dezember 2024

Legendär. Populär. Selbstlos. Vom Heldenmythos bis zur modernen Alltagsheldin - seit jeher inspirieren uns Heldinnen und Helden! Sie begegnen uns als Fiktionen, aber auch als reale Personen: Sie faszinieren, polarisieren und sind heute allgegenwärtig. Was macht Heldinnen und Helden aus? Wer erschafft sie und warum brauchen wir sie? Der Lokschuppen wird episch: erfahrt alles über ihre Taten und Geschichten, aber auch von ihren Schattenseiten.

Einmal selbst Heldin oder Held sein: Seid ihr stark und/oder klug? Seid ihr Teamplayer und verfügt über besondere Fähigkeiten? Begebt euch mit eurem Avatar auf eine virtuelle Heldenreise und erlebt euer persönliches Abenteuer. Monster? Geheime Fallen und verworrene Labyrinthe? Für euch im Lokschuppen kein Problem!

Jede Zeit hat ihre Heldinnen und Helden! Auf mehr als 1500 qm präsentiert das Ausstellungszentrum Lokschuppen Rosenheim die Welt des Heroischen: Von Herakles über Jeanne d’Arc und Marie Curie bis hin zu den Helden von Bern, Wonder Woman und Batman. Etwa 250 Exponate, Mitmachstationen und ein innovatives Medienkonzept machen die Ausstellung zum Erlebnis für Alle!

Mehr zur Ausstellung in unserem Blogbeitrag: Heldinnen und Helden im Lokschuppen Rosenheim - Museen in Bayern (museen-in-bayern.de) (externer Link, öffnet neues Fenster)

Tiere im tim. Kunsthandwerk aus Bast von Else Stadler-Jacobs

eine Gruppe von Bastieren: darunter ein Reh, ein Pudel, ein Krokodil, ein Kakadu etc.
Tiergruppe aus der Bastowerkstatt © Else Stadler Jacobs. Foto: Christoph Sauter; tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Marienkäfer und Bachstelze aus Bast
Marienkäfer & Bachstelze © Else Stadler Jacobs. Foto: Christoph Sauter; tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Eisbärmama und Eisbärkind aus Bast
Eisbärmama & Eisbärkind © Else Stadler Jacobs. Foto: Christoph Sauter; tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Tiger aus Bast, einmal noch nicht fertig, einmal fertig
Tiger in der Entstehung © Else Stadler Jacobs. Foto: Christoph Sauter; tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Frosch und Storch aus Bast
Frosch & Storch © Else Stadler Jacobs. Foto: Christoph Sauter; tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg

im Staatlichen Textil- und Industriemuseum tim in Augsburg, verlängert bis 6. Oktober 2024

Ein halbes Jahrhundert lang schlummerte unentdeckt auf einem Dachboden ein Schatz. Gut verstaut in unzähligen Kartons, lagerten dort über 600 kunsthandwerklich hochwertige Tiere aus Bast, einem textilen Material. Es handelte sich dabei um den Nachlass von Else Stadler-Jacobs, die ab 1927 unzählige dieser Tiere als Dekorationsobjekte herstellte und unter dem Namen Bastowerkstatt weltweit verkaufte.

Das umfassende Werk von Else Stadler-Jacobs (1899–1997) ist in seiner Fülle und Originalität einmalig. Im Laufe der Jahre gestaltete sie über 100 heimische und exotische Tierarten aus farbigem Bast in unterschiedlichsten Größen – vom zwei Zentimeter kleinen Küken bis zur zwei Meter hohen Urwald-Szenerie. Mit Humor, Schöpfergeist und viel Liebe zum Detail erschuf Else Stadler-Jacobs ihre ganz persönliche Tierwelt.

Das tim zeigt einen Großteil der Tiere innerhalb seiner Dauerausstellung und erzählt damit erstmals die bemerkenswerte Geschichte der Unternehmerin Else Stadler-Jacobs.

Mehr dazu in unserem Blog-Beitrag!

24! Fragen an die Konkrete Gegenwart

im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt, bis 22. September 2024

und im Museum im Kulturspeicher Würzburg, bis 22. September 2024

Zum 100. Geburtstag des Begriffs „Konkrete Kunst“ werden die Werke von 24 jungen Künstler und Künstlerinnen gezeigt: Konkrete Kunst – der Überlieferung nach soll der niederländische Künstler, Architekt und Theoretiker Theo van Doesburg (1883–1931) diesen Begriff 1924 erstmals formuliert und für eigene Werke verwendet haben. Auch wenn sich die so bezeichnete Kunstrichtung der Präzision und Eindeutigkeit verschrieben hat, lässt sich gerade die Entstehungsgeschichte ihres Namens nicht eindeutig nachprüfen. 100 Jahre später liefert das inoffizielle Jubiläum dennoch eine passende Gelegenheit, die Generation heute junger, dieser Richtung stilistisch nahestehender Künstlerinnen und Künstler eingehend nach ihrem Verhältnis zur Konkreten Kunst zu befragen. Welchen Einfluss haben deren Anfänge auf ihr eigenes kreatives Schaffen? Sind der Begriff Konkrete Kunst und die zugehörigen Prinzipien noch aktuell?

Das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt und das Museum im Kulturspeicher Würzburg haben insgesamt 24 ab 1980 geborene Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland eingeladen, eingehend Auskunft über ihre Beziehung zur Konkreten Kunst zu geben. Etwa im gleichen Alter wie 1924 van Doesburg und andere wichtige Vorreiterinnen und Vorreiter der Bewegung scheinen gerade sie geeignet zu sein, über den aktuellen Status der Kunstrichtung zu berichten und in deren Zukunft zu blicken. Die gezeigten Werke demonstrieren dabei, wie unverändert zeitgemäß und wandelbar die über 100 Jahre alten Prinzipien heute sind.

Tassilo, Korbinian und der Bär. Bayern im frühen Mittelalter

Plakat der Ausstellung mit Abbildungen von Heiligen, einem Bär und barocken Engeln

Bayerische Landesausstellung 2024 im Diözesanmuseum Freising, bis 3. November 2024

Ein Herrscher mit Kelch, Schwert und Szepter, ein rivalisierender König und ein Heiliger, der einen wilden Bären zähmt …, das könnte der Stoff für einen Hollywood-Blockbuster sein. Vorerst ist es unsere Geschichte für Freising. In der Bayerischen Landesausstellung 2024 reisen wir mit Ihnen ins frühe Mittelalter. Mit Tassilo, Korbinian und dem Bären geht es in ein Land, das sich weit bis nach Südtirol, Oberösterreich, Kärnten und Slowenien erstreckte. Ein mächtiges Königreich war damals zum Greifen nahe...

Lassen Sie sich fesseln von den Geschichten um Schatz und Schicksal des Agilolfingerherzogs Tassilo III., mit dem sich der Frankenkönig Karl anlegte. Wer mag aus bayerischer Sicht „der Große“ sein? Das Haus der Bayerischen Geschichte veranstaltet die Landesausstellung zusammen mit der Erzdiözese München und Freising im neuen Diözesanmuseum auf dem Domberg.

Rebecca Horn

Kunstwerk mit blauen Schmetterlingsflügeln
Rebacca Horn, Schmetterling, 1990  © Foto: Peter Raue

im Haus der Kunst in München, bis 13. Oktober 2024

Eine Hommage an Rebecca Horn, die am 6. September 2024 im Alter von 80 Jahren verstorben ist: das sechs Jahrzehnte umfassende, transmediale Lebenswerk der deutschen Künstlerin (geb. 1944) befasst sich mit dem Thema der Existenz und der Verwischung der Grenzen zwischen Natur und Kultur, Technologie und biologischem Kapital sowie dem Menschlichen und Nichtmenschlichen. 
Ob man die Künstlerin als Erfinderin, Regisseurin, Autorin, Komponistin oder Poetin bezeichnen mag, allem voran verstand sie sich als Choreografin. Horn beschrieb ihre Praxis als präzise kalkulierte Beziehungen von Raum, Licht, Körperlichkeit, Ton und Rhythmus, die ein Ensemble bilden. Maschinenwerdung, Tierwerdung oder Erdwerdung in ihren performativen, skulpturalen und filmischen Arbeiten zielen auf eine von Körpern erfahrbare Präsenz eines sichtbaren, fühlbaren und hörbaren Daseins.

Weitere Ausstellungen im Haus der Kunst

Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life

Foto der Künstler Keith Haring und Andy Warhol bei einer Party
Nan Goldin, Keith Haring & Andy Warhol at Palladium N.Y. City, 1985 © Nan Goldin, Courtesy Nan Goldin, New York

im Museum Brandhorst in München, bis 26. Januar 2025

Das Museum Brandhorst präsentiert mit Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life die weltweit erste große Schau, die beide Künstler zusammenführt. Trotz unterschiedlichen Alters und Stilen verband die beiden eine Freundschaft innerhalb der vibrierenden Kunst- und Clubszene New Yorks. Inspiriert von Keith Harings Geburtstagsmotto „Party of Life“, taucht die Schau in den kulturellen Kosmos der 1980er-Jahre ein, geprägt von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. Mit über 120 Werken, darunter Kollaborationen und interaktive Projekte mit Zeitgenossen, sowie begleitenden Filmen und Archiven, eröffnet sie neue Sichtweisen auf diese Ikonen der Kunstgeschichte. „Party of Life“ bietet somit im Museum Brandhorst, das die größte Warhol-Sammlung außerhalb der USA und eine wachsende Sammlung von Haring-Werken beherbergt, neue Perspektiven auf die beiden ikonischen Künstler.

Eccentric. Ästhetik der Freiheit

Ausgestopftes Krokodil, das in einem prunkvollen Raum in einem Schloss von der Decke hängt
Maurizio Cattelan (IT *1960), Ego, 2019, Taxidermie-Krokodil. Hanfseil, H 433cm x 70cm x 40 cm, Installationsansicht: Maurizio Cattelan at Blenheim Palace: 12 September - 27 October 2019, Woodstock, UK  © UK Foto: Zeno Zotti Courtesy: Maurizio Cattelan's Archive
hellbraune Bärchenfigur mit Kindergesicht aus Porzellan
Jeff Koons (US *1955), Amore, 1988, Porzellan, 80 x 50 x 50 cm, Udo und Anette Brandhorst Sammlung © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sybille Forster Jeff Koons
Installation, bestehend aus einem bunten, Badeanzugartigen Lampenschirm
Pipilotti Rist (CH *1962), Melina, die erleuchtete Enkelin (blau türkis) (Familie Elektrobranche), 2022, Badeanzug, runder Lampenschirm aus Metall, kugelförmige Lampe aus mattiertem Glas, Kabel und Stecker aus Stoff, Kleiderbügel, Bänder, 73 x 44.5 x 35 cm © Courtesy the artist und Hauser & Wirth Pipilotti Rist / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Pinakothek der Moderne/Sammlung Moderne Kunst in München, vom 25. Oktober 2024 bis 27. April 2025

Die Ausstellung widmet sich dem Potenzial der Exzentrik als einer Ästhetik der Freiheit. Der Schwerpunkt der Schau mit rund 100 Werken von 50 internationalen Künstler:innen - von Pipilotti Rist bis Jeff Koons -  liegt auf der zeitgenössischen bildenden Kunst über das gesamte Gattungsspektrum hinweg mit Werken aus Malerei, Skulptur, Installation, Performance und Medienkunst. Mit einzelnen Werken aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert werden auch historische Bezugspunkte deutlich, zudem erweitern Designobjekte das Spektrum des Exzentrischen. “Eccentric. Ästhetik der Freiheit” feiert die Vielfalt und Vielschichtigkeit unter grundlegenden Aspekten der menschlichen Existenz wie Körper, Identität, Schönheit oder Umwelt.

Denn: der Grundgedanke der Ausstellung liegt in der Überzeugung, dass Exzentrik eine intellektuelle Haltung ist, die sich Ideologien jeglicher Art verweigert. Sie basiert auf der Freiheit des Denkens und Gestaltens und tritt damit für die Freiheit der Demokratie und des Humanismus ein. Diese Freiheit jenseits von Ideologien setzt Energien von transformativer Kraft frei. Sie bewegt sich nicht in den hierarchisch-autokratischen und binären Strukturen des „Entweder-oder“, sondern in den vernetzten und non-binären Strukturen des „Sowohl-als-auch“. Figuren und Formen feiern Diversität jenseits von erstarrten Normen und Klischees.

Die Ausstellungsempfehlungen sind kuratiert von Nathalie Schwaiger und Bianca Faletti, Infopoint Museen & Schlösser in Bayern. Die Ausstellungstexte basieren auf den Pressetexten der jeweiligen Museen und Ausstellungshäuser.