Innehalten

Innehalten – sich einen Atemzug lang aus dem Geschehen nehmen. Innehalten – versuchen, den Lauf des Lebens anzuhalten, zurückzublicken, nach vorne zu schauen, sich in sich zu kehren. Innehalten – den Blick auf das Wichtige lenken, auf etwas, das guttut, das die Seele berührt. Innehalten – den Fokus ändern, den Blick in die Ferne schweifen lassen, um danach auf das Nahe zu blicken. Die Künstlerinnen Gisela Birkenthal, Karin Lässer und Viola Poschenrieder-Schink setzen ihre künstlerischen Positionen zu diesem Thema über die Darstellungsebenen Malerei, Holzdruck, Siebdruck, Objekt und Installation um und laden die Betrachter*innen über vier Ebenen in der Seidlvilla zum Innehalten ein.

Während Gisela Birkenthal einen Strandspaziergang in dem sich ständig ändernden Licht unternimmt und ihre Arbeiten von der Unendlichkeit des Meeres, der Weite des Himmels und der Wechselwirkung von Natur und Mensch erzählen lässt, wendet Karin Lässer ihren Blick dem Detail zu: in altem Mauerwerk sucht und entdeckt sie Spuren alter Zeiten. Aus diesen Spuren werden Geschichten, die sie in ihren Bildern verarbeitet und auf der Leinwand zu neuem Leben erweckt. Viola Poschenrieder-Schink richtet den Blick nach innen. Transparenz und Schattenbild schaffen in ihren Arbeiten eine Distanz, die dem Betrachter Raum zu neuen Interpretationen gibt. Das nicht Fassbare kann die Wirklichkeit oftmals lebendiger beschreiben als das „Endgültige“.

Eintrag zuletzt geändert am 26.10.2023