Zur Audienz bitte!
Ein Raum im Wandel der Zeiten
16.11.2024 - 16.02.2025 ,
Residenz Würzburg
Unter Friedrich Karl von Schönborn (reg. 1729–1746) wurde die Residenz vollendet und ein großer Teil der Inneneinrichtung geschaffen.
In der Residenz Würzburg gab es ab der Mitte des 18. Jahrhunderts vier Audienzzimmer: Zwei im Nord- und zwei im Südflügel, jeweils im privaten und im repräsentativen Appartement.
Die Ausstellung würdigt das Audienzzimmer der Zweiten Bischofswohnung. 1736/37 wurde es unter Friedrich Karl von Schönborn ausgestattet. Besonders wertvoll waren die rote Wandbespannung aus Samt mit goldenen Borten sowie der Baldachin.
Rund 40 Jahre später veranlasste Adam Friedrich von Seinsheim (reg. 1755–1779) eine Erneuerung des Audienzzimmers. 1778 wurden nicht nur die samtene Wandbespannung und die Deckenstuckaturen überarbeitet. Der Hofbildhauer Johann Peter Wagner schuf eine neue Sitzgarnitur und sechs Alabastermedaillons für das Audienzzimmer.
Die sechs ovalen Alabasterreliefs waren ebenso von Adam Friedrich von Seinsheim in Auftrag gegeben worden. Weibliche Tugenden und Allegorien stehen für eine gute Regierung unter dem Landesherrn. Sie sind Sinnbild der guten Staatsführung sowie der wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit Frankens unter Seinsheim.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als in Würzburg Großherzog Ferdinand III. von Toskana regierte
(sogenannte Toskanazeit zwischen 1806–1814),
verlagerte man die Einrichtung des Audienzzimmers in den Bereich der Südlichen Kaiserzimmer. In
der Folgezeit nutzten auch die Wittelsbacher jenen Raum, wenn sie in der Residenz Würzburg weilten.
Eintrag zuletzt geändert am 11.11.2024