Die Welt ins Bildhafte zu reißen
Georg Grasegger (1873-1927)
16.03.2024 - 03.11.2024 ,
Museum Werdenfels
Die Ausstellung widmet sich der Wiederentdeckung des expressionistischen Bildhauers Georg Grasegger (1873-1927). Er verkörpert geradezu exemplarisch eine ganze Generation von vergessenen künstlerisch-akademischen Bildhauern, die den öffentlichen Raum mit ihren bauplastischen Elementen geformt und ihrer Zeit angepasst haben.
Graseggers Oeuvre reicht von Denkmälern und Brunnen, architekturgebundenen Arbeiten für Kirche und Kultur über bemerkenswerte Bildnisse bis hin zu Kleinskulpturen und Medaillen. In Skulpturen, Modellen und Fotografien der Werke aus seinem Nachlass entsteht in dieser Retrospektive erstmals ein umfassendes Bild von Leben und Werk eines Steinmetzes, Schnitzers, Künstlers und Designers, wie es ihn heute nicht mehr gibt.
Die Bedeutung der künstlerisch-akademischen Bildhauer im 19. und 20. Jahrhundert drückte sich in den allgegenwärtigen Figuren, Bildern oder Friesen an Gebäuden, Denkmälern und Skulpturen aus. Zahlreiche Künstler lernten in Bayern in den „Schulen für Holz und Gestaltung” in Garmisch-Partenkirchen oder der „Staatlichen Schule für Holzbildhauer” in Oberammergau.
Ein herausragendes und gleichzeitig typisches Beispiel unter ihnen ist der expressionistische Bildhauer Georg Grasegger, dessen Werk in der Ausstellung mit über 100 Exponaten in allen Facetten erstmals präsentiert wird. Eine Videoprojektion über alle drei Stockwerke im Museum vermittelt einen Eindruck von der Spannbreite seiner Arbeiten. Besonders bemerkenswert ist eine Reihe seiner monumentalen Studienköpfe sowie eine höchst ungewöhnliche, spontan geschnitzte expressive Werkgruppe, die von ihm sogenannten „Stegreifholzereien” und seine bayerischen Themen, wilde Tanzpaare und nicht minder wild raufende Burschen.
Eintrag zuletzt geändert am 21.10.2024