Nachtgesang. Heidrun Sandbichler
28.06.2023 - 01.10.2023 ,
Museum Villa Stuck
- Museumscafé.
- Museumsshop.
Die österreichische Künstlerin Heidrun Sandbichler (*1970) hat in den letzten Jahrzehnten ein konzentriertes Oeuvre geschaffen, das poetisch und berührend zugleich die Verletzungen des Einzelnen ebenso wie die kollektiven Wunden der Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Und doch ist ihre politisch engagierte Arbeit stets leise. Sie deutet an, schreit nicht, und entspringt einer ästhetischen Haltung, die jenseits von plakativen Aussagen steht.
Die Arbeiten von Heidrun Sandbichler sind formal auf ein Minimum reduziert, ein wesentliches Ausdruckmittel ist ihr Material. So verwendet sie zum Beispiel oft eine spezielle Tinte, die dickflüssig und dunkel ein Moment des Innehaltens in sich trägt. Das Schweigen, den Schmerz und die Aufmerksamkeit, die die Erschließung dieser Arbeiten erfordert, sind dort gleichermaßen vertreten. Die Tinte verweist auch auf die Schrift und somit auf das Gedächtnis, ein Wissensspeicher, das nicht direkt zugänglich ist, und sich als Ahnung oder Schatten manifestiert.
Sie lebt und arbeitet in Rom. Ihre Werke hat sie unter anderen im Centro Luigi Pecci in Prato, im Ex Carcere Minorile im Complesso Monumentale a Ripa Grande in Rom, in der Galleria il museo del Louvre in Rom, im Schloss Ambras und im Ferdinandeum in Innsbruck ausgestellt. Sandbichler erhielt 2016 den Innsbruck International Special Recognition Award und war mit mehreren zentralen Arbeiten bei der dortigen International Biennial of the Arts vertreten. 2020 erhielt sie den Preis für Zeitgenössische Kunst des Landes Tirol 2020. Das Museum Villa Stuck zeigt 2023 ihre erste Einzelausstellung in Deutschland.
Eintrag zuletzt geändert am 03.05.2024