Impression und Klassik
Lisbeth Lommel 1877 – 1970, Friedrich Lommel 1883 – 1967
30.08.2024 - 27.10.2024 ,
HeimatMuseum Prien
Zu den wenigen Frauen innerhalb der Künstlerlandschaft Chiemsee zählt die Malerin und Graphikerin Lisbeth Lommel. Geboren wurde sie am 10. Januar 1877 in Erlangen, übersiedelte mit ihren Eltern aber schon als Kind nach München. Es folgte eine Ausbildung als Sprachlehrerin in England, ehe sie ab 1901 im Münchner Künstlerinnenverein bei Karoline Kempter Malerei studierte.
1904 legte sie das Staatsexamen als Zeichenlehrerin am Kunstgewerbeverein in München ab. Nach längeren Aufenthalten in Dachau, Burghausen und Wasserburg am Inn erwarb sie ein kleines Häuschen auf der Ratzinger Höhe bei Prien. Als Ausstellerin bei der südostbayerischen Künstlervereinigung der „Welle“ in Prien schrieb sie sich mit ihren ausdrucksstarken Bildern in die Chiemgauer Kunstgeschichte ein. 1970 verstarb sie in Prien am Chiemsee.
Ihr Bruder Friedrich Lommel, geboren am 26. Mai 1883 in Erlangen, zählte als einziger Bildhauer zu den Gründungsmitgliedern der „Welle“. Er studierte ab 1903, nach einem Jahr an der Kunstgewerbeschule Basel, an der Münchner Kunstakademie zunächst bei Wilhelm von Rümann und anschließend vermutlich bei Adolf von Hildebrand. 1914 wird ihm die Professorenwürde verliehen. Im gleichen Jahr erwirbt er einen Bauernhof in Otterkring bei Prien. Ab 1926 leitet er die Bildhauerklasse an der Münchner Kunstgewerbeschule. Lommel war Mitglied der „Münchner Sezession“. Sein durch die klassische Kunst geprägtes Werk ist heute weitgehend vergessen.
Eintrag zuletzt geändert am 28.10.2024