Bayerische Fotopioniere
August Städele und die Heimhuber-Brüder aus dem Allgäu
18.11.2021 - 08.10.2023 ,
Haus der Bayerischen Geschichte | Museum
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Die Zeit um 1900: Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Kunst stürmen ungeahnten Neuerungen entgegen. Das Alte lebt noch, gerade in Dorf und Kleinstadt. Aber Strom, Motoren und Mode verbreiten sich rasch bis in die Alpentäler.
Im Allgäu halten Fotopioniere das noch Gewohnte, lieber aber schon das Neue fest: In Missen die Bäuerin Auguste Städele, im Marktflecken Sonthofen die Fotografen-Brüder Fritz und Eugen Heimhuber. Auch wenn sie nur gute 15 km Luftlinie trennen, könnten die Unterschiede nicht größer sein: hier die wohl erste fotografierende Bäuerin überhaupt, dort zwei Sprösslinge eines „Königlich Bayerischen Hofphotographen“ mit Atelier und Verlag im Rücken.
Städele hat ihre erste Plattenkamera vom Dorfkaplan geschenkt bekommen. Ihre Motive findet sie in der unmittelbaren Umgebung im Hochtal über dem Alpsee. In die bäuerlich-stolze Idylle und die jahreszeitliche Rhythmik hinein platzt das Neue, verkörpert in Mode, Fahrrad und Grammophon.
Die Heimhuber-Brüder entdecken auf den Spuren ihres Vaters fotografisch die schroffe Bergwelt, revolutionieren den Skisport, spüren dem erwachenden Tourismus nach und häufen in ihrem gemeinsamen Geschäft Zehntausende entwickelter Fotoplatten an.
Aufbruch im Allgäu wie auch anderswo in Bayern. Das damals noch aufstrebende Medium Fotografie wird zum Zeitzeugen.
Eintrag zuletzt geändert am 09.10.2023