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Die Opfer von Zwangssterilisierung und "Euthanasie" aus dem Ebersberger Raum

20.05.2023 - 18.09.2023 ,
Museum der Stadt Grafing

  • Freier Eintritt.
  • Museumsshop.
Barrierefreiheit
keine Angabe
Öffnungszeiten
Heute nur nach Vereinbarung
Adresse
Bahnhofstraße 10
85567 Grafing

Im 19. Jahrhundert verbreitete sich in der westlichen Welt das Gedankengut der Eugenik. In Deutschland verband sich diese „Erbgesundheitslehre“ stärker als in anderen Ländern mit der Rassenlehre, die davon ausging, dass das Erbgut eines Volkes rassisch geprägt sei. Und so etablierte sich hier die „Rassenhygiene“ mit ihren Vorstellungen von der „Auslese“ der Starken und der „Ausmerze“ der Schwachen.

Vor dem Hintergrund der schwierigen sozioökonomischen Lage nach dem Ersten Weltkrieg wurden in der Weimarer Republik die Stimmen lauter, die eine konsequente Umsetzung der bis dato entwickelten „rassenhygienischen“ Überlegungen forderten. „Minderwertige“ Bevölkerungsteile sollten durch Sterilisierung von der Fortpflanzung ausgeschlossen, „hochwertige“ durch Anreize dazu angespornt werden. Ja, die Forderungen gingen unter Umdeutung des alten Begriffs der „Euthanasie“ gar bis hin zur „Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“.

Derartige Vorstellungen passten gut zur Ideologie der Nationalsozialisten, die sie dankbar aufgriffen und sich anverwandelten. Nach deren Machtübernahme 1933 bildeten sie denn auch die Grundlage der verbrecherischen „Rassenpolitik“ der NS-Diktatur. Und so wurden in der Zeit des Dritten Reiches auf deutschem Herrschaftsgebiet circa 400.000 Menschen zwangssterilisiert und etwa 300.000 psychisch Kranke und geistig Behinderte als „Euthanasie“-Fälle ermordet.

Auch ungefähr 240 Personen aus dem Ebersberger Raum traf das Schicksal der Zwangssterilisierung und etwa 30 fanden im Zuge des NS-„Euthanasie“-Programms den Tod. Eben diesen Opfern des Hitler-Regimes widmet sich die neue Sonderausstellung im Museum der Stadt Grafing.

Eintrag zuletzt geändert am 18.10.2024

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Ort: Grafing