Frauke Zabel - Die Palmen sich wie folgt gruppieren
12.07.2023 - 01.10.2023 ,
MaximiliansForum
Das Spannungsverhältnis zwischen wissenschaftlichem, wirtschaftlichem und ästhetischem Interesse an den Palmen zeigt sich besonders anhand der Arbeit des Botanikers Carl Friedrich Phillip von Martius. Martius kehrte nach einer dreijährigen Forschungsreise im Jahr 1820 von Brasilien nach München zurück und widmete im Anschluss einen Großteil seines Forschungsinteresses den Palmen.
Die Ausstellung setzt Ausschnitte Martius’ Arbeit an den Palmen in den Kontext von gegenwärtigen Exemplaren und Belegen. Die künstlerische Recherche zu dieser Pflanzenfamilie beginnt im Herbarium der Botanischen Staatssammlung in München. Hier befinden sich auch die Herbarbelege von Palmen, die Martius in Brasilien zwischen 1817 – 1820 sammelte. Diese Belege wurden nach gängigem Verfahren von ihm bestimmt. Das heißt, bisher unbekannte Arten erhielten einen wissenschaftlichen Namen und wurden in diesem Prozess in ein westliches, taxonomisches Klassifizierungssystem eingeordnet. Im Botanischen Garten München wurden aus Brasilien mitgebrachte Samen kultiviert, vermutlich auch für die königlichen Wintergärten.
Die Installation „die Palmen sich wie folgt gruppieren:“ nimmt die Methode des Gruppierens durch sprachliche Deutung als Ausgangspunkt. Diese mögliche Sortierung der individuellen Sammlung von Palmen setzt das Prinzip des Klassifizierens in einer Rauminstallation im MaximiliansForum fort. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Belege werden dabei selbst zum Anlass für Fragen der Repräsentation sowie der Sortierung nach einer scheinbar objektiven und universellen Ordnung.
Eintrag zuletzt geändert am 10.06.2024