D. Schuerer - Mosteiro Schuerer
16.01.2025 - 02.03.2025 ,
Kunstraum München
Der Konzeptkünstler Daniel Schürer folgt einem »gastlichen« Kunstbegriff, für den er
ausgehend von seinem ersten Kunstraum Via113 (Gründung 1993 in einer ehem. Schusterei)
leerstehende Einkaufspassagen, Räuchereien, Treppenhäuser, Hopfendarren, Bahnhöfe,
Parkhäuser, Kasernen, Stallungen oder Verlagsgebäude u.v.m. in vitale Kunstorte auf
(un/bestimmte) Zeit umwidmet.
Das Publikum permutiert von der Rolle der Betrachtenden zu Gästen und Teilnehmenden
seiner Interventionen, das Verweilen und das Zusammenkommen sind die Gradmesser seiner
meist installativen und raumgreifenden Einlassungen. Diese richten sich u. a. als Kloster, als
Tanzboden, als Speiselokal, Café oder Hotel, Musik-Club, Radiostation, Zeitungsverlag oder
fiktive Firma, wie die Schiffbauwerft Schürer & Töchter an die Öffentlichkeit. Verhandelt
werden an diesen temporär etablierten Kunsträumen oder Szenarien soziale Themen
»wie das ›Nichts‹, die ›Gemeinschaft‹, das ›Miteinander‹ und damit verbunden das
›Gegeneinander‹, gelegentlich in Worten, oft spielerisch«, so schreibt der Künstler.
Schürers Ansatz darf auch humanistisch gelesen werden, sein Vermittlungsvermögen und
-wille schaffen es, die durchaus komplexen Bezüge seiner Arbeit ohne Ausgrenzung zu
adressieren, so dass Eröffnungen seiner umfänglichen Projekte z. T. Volksfesten ähneln, wo
kunstnahe und -ferne, junge und alte Gäste (mit einfachen, äußerst schmackhaft zubereiteten
Speisen begleitet) zusammenfinden.
Eintrag zuletzt geändert am 07.01.2025