Krippen und moderne Kunst? Wie geht das?
30.11.2023 - 02.02.2024 ,
Kunsthalle Schweinfurt
Ein besonderes Augenmerk der Kunsthalle Schweinfurt liegt seit vielen Jahren auf Arbeiten von herausragenden Bildhauern, die zudem mit der Region durch ihre Vita verbunden sind. Dazu zählen beispielsweise so prominente Künstler wie Heinrich Kirchner aus Erlangen oder Fritz Koenig aus Würzburg oder als Ausbildungsstätte die staatliche Holzbildhauerschule in Bischofsheim und ihre Schüler und Lehrer. Eine jüngere Künstlergeneration ist vor allem mit dem ehemaligen Professor an der Nürnberger Akademie Wilhelm Uhlig verbunden. Viele seiner Schüler wurden in ihren ersten künstlerischen Schritten in der Holzbildhauerschule in Bischofsheim ausgebildet, der ältesten Ausbildungsstätte dieser Art in Bayern. Zu nennen sind Tobias Gereon Gerstner, Klaus Metz, Martin Bühner, Gerhard Nerowski, Franz Weidinger und andere, die aus diesem Grund ebenfalls in der Sammlung der Stadt vertreten sind.
Die Ausrichtung der Kunsthalle auf qualitätvolle Bildhauerei ganz allgemein war letztlich auch der Impuls für die Idee, sich in der Weihnachtszeit einem Thema zu widmen, in dem Kunst und Kunsthandwerk verschmelzen und zu herausragenden Ergebnissen jenseits kommerzieller Vermarktung führen: der Rhöner Krippen. Elke Böhm hat mit Blick auf deren Vielfalt im Landkreis Rhön-Grabfeld von einem „Identifikationsmerkmal“ gesprochen, das die charakteristische Landschaft, die dortige Bevölkerung, insbesondere ihre Künstler, den gelebten Brauch und die Advents- und Weihnachtskrippen selbst zu einer Einheit von großer Ausstrahlung zusammenführen. Mit Lothar Bühner (geb. 1932), Günter Metz (geb. 1942) und Herbert Holzheimer (geb. 1952) konnte die Kunsthalle drei repräsentative Holzschnitzer gewinnen, die sich auf das kleine Wagnis eingelassen haben, für einige Wochen mit zeitgenössischer Kunst zwischen Abstraktion und Figuration in der Kunsthalle in einen vielleicht ungewöhnlichen Dialog zu treten. Lassen Sie sich überraschen!
Eintrag zuletzt geändert am 26.09.2024