Venus-Roller aus Donauwörth
Ein Start-up der 1950er Jahre
24.08.2024 - 15.09.2024 ,
Heimatmuseum Donauwörth
1953 gründete Curt Würstl, geboren 1930 in Chicago, in Donauwörth die „Venus-GmbH“ und schrieb damit ein einzigartiges Kapitel Donauwörther Wirtschaftsgeschichte. In einem eigens errichteten Firmengebäude in der Dillingerstraße 483 1/3 (heute 57) begann er mit der Produktion moderner Motorroller der Marke Venus.
Zusammen mit seinem Vater Max Würstl führte er bereits ein Fahrrad- und Nähmaschinengeschäft in der Reichsstraße. Dieser hatte sich 1931 mit einem Geschäft in Donauwörth niedergelassen. Zuvor war er beruflich einige Jahre in den USA, Chicago, wo auch sein Sohn Curt geboren wurde.
Die Produktion der Venus-Roller startete 1953 vielversprechend. Mit ca. 30 Mitarbeitern wurden drei verschiedene Modelle gefertigt: Der Damenroller Venus DS 100, der Herrenroller MS 150 und ein Reiseroller MS 175. Ein Prospekt aus den Anfangsjahren preist den Reiseroller (noch mit erster Typenbezeichnung MJ 200): „Der unverwüstliche Langstrecken-Reiseroller für Zwei, mit dem man mühelos jeden beliebigen Punkt des Kontinents erreicht. Für den MJ 200 ist kein Berg zu steil und keine Straße zu schlecht!“.
In den Jahren 1953 bis 1955 verließen ca. 3500 Roller das Werk, doch die Nachfrage ließ nach und Würstl musste den Betrieb aufgeben. Bis 1960 wurden noch in der WMD (Waggon- und Maschinenfabrik Donauwörth, heute Airbus Helicopters) Venus-Roller hergestellt.
Heute ist der Venus-Roller aus Donauwörth eine Sammlerrarität. Anlässlich des 10. Oldtimertags am 24. August 2024 präsentiert das Heimatmuseum auf der Insel Ried einen originalen Venus-Roller mitsamt der vollen Montur des Vorbesitzers Adolf Erdt aus Donauwörth. Als besonderes Highlight treffen sich am diesjährigen Oldtimertag zahlreiche Venus-Roller-Besitzer mit ihren Gefährten auf dem Museumsplatz.
Am Oldtimertag, 24. August 2024 ist das Heimatmuseum von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Eintrag zuletzt geändert am 16.09.2024