Dude Ranches
Oder wie Großstadtcowboys Mode machten
16.05.2024 - 16.02.2025 ,
Geburtshaus Levi Strauss Museum
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Jeans schaffte den Aufstieg von der Arbeitshose hin zum trendigem Kleidungsstück dank der amerikanischen Form von Urlaub auf dem Bauernhof, dem „Dude Ranch Tourismus“. Zahlreiche Großstädter gönnten sich im frühen 20. Jahrhundert Urlaub auf der Ranch, um den Lebensstil des Wilden Westens kennenzulernen. Auf der Ranch kleideten sie sich wie die Einheimischen mit Cowboystiefeln, Stetson-Hut und natürlich der strapazierfähigen Jeans. Wenig später zeigten sie sich in der blauen Hose mit Westernhemd auf den Grillpartys der Vororte der Ostküstenstädte.
Der Ursprung der bis heute noch beliebten Ferienranches lag im 19. Jahrhundert in der Gastfreundschaft der Rancher, die wohlhabende Ostküstenbewohner für ihre mehrwöchigen Jagd- und Erkundungsreisen beherbergten. Später wurde die Aufnahme von Gästen gegen Bezahlung eine Überlebensstrategie für Viehranches in Krisenzeiten. Speziell den weiblichen Gästen ermöglichte der Ranchurlaub eine kurzzeitige Flucht vor gesellschaftlichen Zwängen und öffnete ihnen den Zugang zur Hose – insbesondere zur Jeans.
Die Zeitschrift Vogue stellte 1935 die erste Frauenjeans „Lady Levi’s“ dem modebewussten Publikum als „true Western chic“ vor. Bald ergänzten bunt glänzende Satinhemden und aufwändige, mit Strass-Steinen und Fransen besetzte Outfits den Look des Großstadtcowboys. Die Jeans machte wenig später den Sprung auf die Laufstege der Modemetropolen.
Die Sonderausstellung „Dude Ranches oder wie Großstadtcowboys Mode machten“ möchte diese spezielle Form des Tourismus, besonders im Hinblick auf ihren Einfluss auf Mode und Jeansgeschichte vorstellen.
Eintrag zuletzt geändert am 01.06.2024