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ganz konkret

Form. Farbe. Raum.

25.01.2025 - 27.04.2025 ,
Kunstpalais Erlangen

Barrierefreiheit
nicht barrierefrei
Öffnungszeiten
Heute geöffnet 10:00-17:00 Uhr
Adresse
Marktplatz 1
91054 Erlangen

Ineinander verschachtelte Quadrate in unterschiedlichen Farbkombinationen, schräge Streifen in vibrierenden Farben oder ein immer kleiner werdendes Raster Schwarz auf Weiß.

Dass der Überbegriff für solche ungegenständlichen Werke ausgerechnet „Konkrete Kunst“ lautet, ist erst einmal ziemlich verwirrend: Wieso ist Kunst gerade dann konkret, wenn gar nichts konkret abgebildet ist? Die auf Theo van Doesburg zurückgehende Bezeichnung aus dem Jahr 1924 ist jetzt schon 100 Jahre alt, die Ideen dieser sich seit Malewitschs schwarzem Quadrat entwickelnden Kunstgeschichte wirken jedoch noch heute intensiv auf die Kunst – und unser tägliches Leben.

Also, was ist nun konkret an der Konkreten Kunst? Das was man sieht, ganz konkret, ohne Interpretation: Farbe, Form, Linie, Material und Raum. Häufig steht auch die Befolgung von selbst auferlegten Regeln für den Umgang mit diesen Elementen im Zentrum der Werke, es geht um Wissenschaft, präzise Konzeption und das Untersuchen von Varianten innerhalb eines festgelegten Systems. Es geht um Rhythmus, Wahrnehmung und Struktur.

Die Loslösung vom Zwang, Gegenständliches zu schaffen, ob nun realistisch dargestellt oder abstrakt, bietet sowohl für die Kunstschaffenden als auch für die Betrachtenden große Freiheit. Die Freiheit, mit diesen Parametern zu spielen und zu experimentieren. Die Freiheit, konzentriert wahrzunehmen und zu vergleichen, zu sehen ohne zu interpretieren. Nicht umsonst war Konkrete Kunst von Beginn an als eine Demokratische Kunst gedacht: sie funktioniert und wirkt ohne Vorwissen – und Vorurteile.

Entsprechend dieser Pole zwischen klaren Regeln und freiem Spiel erlegt sich diese Ausstellung ebenfalls keinen Zwang auf und vereint Werke strenger Konkreter wie Max Bill, Walter Dexel oder Verena Loewensberg mit denen von Kunstschaffenden, die mit viel Humor auf dieses Prinzip Bezug nehmen, wie Ad Minoliti, François Morellet und Alona Rodeh. Ebenso ausgewählt wurden dafür Werke von Verena Issel oder Edoardo Paolozzi, die in ihrer Arbeit einen Schwerpunkt auf die Themen Form, Farbe, Raum und Serialität legen, durchaus aber mit der Abbildung realer Gegenstände arbeiten.

Und damit nicht genug: Ausgehend von der intensiven Beschäftigung mit Form und Raum waren von Beginn an viele Kunstschaffende dieser Kunstrichtung auch Gestaltende, sei es im Bereich der Werbe- oder Gebrauchsgrafik (Günther Fruhtrunk, Allan D’Arcangelo) oder aber im Produktdesign (Max Bill). Diese Schnittstelle zwischen Kunst und Design thematisiert die Ausstellung exemplarisch an ausgewählten Leihgaben.

Eintrag zuletzt geändert am 06.02.2025

Weitere Informationen

Zugehöriges Museum

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Ort: Erlangen