Weihnachtskrippe anders
Vier Dioramen von Peter Sauerer
26.11.2024 - 12.01.2025 ,
Bayerisches Nationalmuseum
Das Bayerische Nationalmuseum zeigt seit dem 26. November 2024 in der Krippensammlung vier virtuose Dioramen des Künstlers Peter Sauerer, die Themen zur Weihnachtsgeschichte und dem Marienleben in postapokalyptischen Arrangements aufgreifen.
Weihnachtszeit ist Krippenzeit, und Krippen sind Ansichtssache. Wer aber „klassische“ Krippen mit Maria, Josef und dem Jesuskind in einer Hütte vor Augen hat, wird gewaltig überrascht:
Die verstörenden Szenen werden aufgrund ihrer ungewohnten Ästhetik und den eigenwilligen Arrangements unbekannter und comicartig überzeichneter Figuren zur visuellen Herausforderung. Bei aller Verfremdung und damit einhergehender Zumutung geht es dem Künstler jedoch um christliche Kernbotschaften, die er als Stützen zur Überwindung menschlicher und kultureller Abgründe versteht.
Die erste seiner vier Krippen entstand im Jahr 2020: "Pericolo", italienisch für Gefährdung oder Gefahr. Sauerer verarbeitet darin seine Zukunftsängste während der Covid-19-Pandemie.
"Assunzione", 2022 entstanden, stellt das Hochfest Mariä Himmelfahrt dar. Im Zentrum dieses Festes steht der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Mariä Himmelfahrt darzustellen war dem Künstler ein Anliegen, weil er als spiritueller, katholisch geprägter Mensch eine besondere Sympathie für die Muttergottes hegt.
Das Diorama "Epiphania" von 2023 bezieht sich auf das Fest der Erscheinung des Herrn, den Dreikönigstag. Es zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Könige in einem sommerlichen Szenario, in dem allerdings die Luft verpestet zu sein scheint.
Ebenfalls 2023 entstand die vierte Krippe "Candelaria". Das winterliche Szenario bezieht sich auf die Darstellung Jesu im Tempel und an die Reinigung der Jungfrau Maria. Es zeigt die Segnung der Kerzen zu Mariä Lichtmess. Candelaria bildet damit den Abschluss des postapokalyptischen Krippenzirkels von Peter Sauerer.
Eintrag zuletzt geändert am 28.11.2024