Glocken zu Kanonen
Glockenbeschlagnahmung und -wiederherstellung in Bayern 1917–1922
14.03.2023 - 04.04.2023 ,
Bayerisches Hauptstaatsarchiv
Am 14. März 2023 wurde die kleine Ausstellung „Glocken zu Kanonen. Glockenbeschlagnahmung und -wiederherstellung in Bayern 1917–1922“ im Bayerischen Hauptstaatsarchiv eröffnet. Die Ausstellung wurde im Rahmen der derzeit laufenden Archivarsausbildung für die 3. Qualifikationsebene an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern (HföD) erarbeitet.
Glocken prägen seit Jahrhunderten unseren Alltag als Taktgeber. Sie zeugen in ihrer Zier- und Klangkunst nicht nur von der Verehrung Gottes und der Heiligen, sondern auch von den handwerklichen Fähigkeiten ihrer Gießer. Im Ersten Weltkrieg wurde ungefähr ein Drittel der bayerischen Glocken zertrümmert und eingeschmolzen, um den Metallbedarf der Rüstungsindustrie zu decken. Trotz dieser massiven Verluste gelang es dem „Glockenland Bayern“ besser als anderen Ländern des Deutschen Reichs, seinen Glockenbestand so weit als möglich zu schonen und insbesondere historische Glocken vor der Zerstörung zu bewahren.
Die Ausstellung widmet sich den Abläufen und Akteuren der Glockenenteignungen während des Ersten Weltkriegs in Bayern. Abschließend wird auf die Frage der staatlichen Entschädigung bzw. Wiederherstellung der Glocken nach Kriegsende eingegangen. Die Exponate stammen vorwiegend aus den Beständen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, die Stadtarchive Augsburg und Rosenheim haben Digitalisate bereitgestellt.
Eintrag zuletzt geändert am 05.04.2023