EinBlick
Fotographien von Volker Hinz
23.10.2024 - 02.02.2025 ,
Bayerische Staatsbibliothek
- Freier Eintritt.
- Museumscafé.
Kaum ein Fotograf kam den Politikern seiner Zeit so nah wie Volker Hinz (1947 – 2019). Seit Anfang der Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts begleitete der stern-Fotograf sie bei Wahlkämpfen, Auslandsreisen, Konferenzen, großen Reden – und manchmal bis ins Eigenheim. Sein Blick auf Persönlichkeiten wie Willy Brandt oder Deng Hsiao Ping, Helmut Kohl oder Joschka Fischer folgte seinem feinen Gespür für den schlüssel- oder symbolhaften Moment, für spannungsreiche Beziehungen, Macht und Ohnmacht, Tragik, aber auch Komik vor und hinter den Kulissen. „Hinznah”, wie der Hamburger selber sagte. In seinen Politikerporträts scheinen menschliche Seiten auf, die bei Inszenierungen vor Fernsehkameras verborgen bleiben. Das Verhältnis zwischen Medien und Politik reflektieren diese Bilder immer mit.
Im Jahr 2021 übereignete Henriette Väth-Hinz, die Witwe des Fotografen, der Bayerischen
Staatsbibliothek das gesamte Fotoarchiv ihres Mannes mit rund 1,3 Millionen
Bildern. Die Ausstellung zeigt nun aus dieser Sammlung mehr als 200 Fotografien
aus den 70er Jahren bis 2015. Der Fotograf dokumentierte das politische Geschehen
immer mit seinem persönlichen, einzigartigen Blick. Die Aufnahmen zeigen
politische Akteure wie Helmut Schmidt und Joschka Fischer bei ihren Wahlkämpfen
in den 70er und 80er Jahren, er porträtierte die jeweiligen Bundeskanzler
bei ihren Auslandsreisen und dokumentierte das Geschehen auf der internationalen
politischen Bühne. Die Aufnahmen von Volker Hinz handeln z.B. von der Wut
und Trauer im Nordirlandkonflikt der 1970er Jahre, geben ungewöhnliche Einblicke
in den rassistischen Geheimbund Ku-Klux-Klan oder befassen sich mit dem amerikanischen
Wahlkampf 1980.
Eintrag zuletzt geändert am 10.10.2024