Sonntagsmalerei
24.10.2021 - 06.03.2023 ,
Buchheim Museum
- Museumscafé.
- Museumsshop.
Der Begriff stammt aus einer anderen Zeit, doch drückt er so sehr deutlich aus, worum es hier geht: um Malerei als Vergnügen, als Ausspann von den Lasten des Alltags, um eine Phantasiewelt, die sich als leichte und schöne Gegenwelt vom nicht immer erfreulichen Hier und Jetzt abhebt. Schon im Barock ist das Phänomen der Freizeitkunst bekannt. Im 19. und im 20. Jahrhundert wurde es immer populärer. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg widmeten sich einige Sammler dieser speziellen Sorte von Malerei, weil sie in ihr die Freiheit und Unmittelbarkeit wiederfanden, die sie in der akademisch-abstrakten Kunst ihrer Zeit vermissten. Lothar-Günther Buchheim war einer dieser Freunde und Förderer der Laienkunst. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt seiner Sammlung der Sonntagsmalerei, darunter Zeichnungen und Gemälde des Bauern Max Raffler aus Greifenberg, des Gelegenheitsarbeiters Hans Schmitt vom Wörthsee, des Porzellanmalers Wolfgang Teucher aus Meißen sowie des Pariser Zahntechnikers und Dekorateurs Hector Trotin. Die neuerliche Auseinandersetzung mit diese am Rande des regulären Kunstbetriebs entstandene, so genannt »naive« Kunst tatsächlich so genialisch und unverbildet ist, wie gerne angenommen wird.
Eintrag zuletzt geändert am 29.08.2024