Speaking in Colours
09.12.2023 - 01.04.2024 ,
MEWO Kunsthalle
Der Ausstellungstitel ist eine Referenz an das Sprechen in Zunge. Es steht für einen unterbewussten Sprachakt und die völlige Versunkenheit im Tun, für eine Innerlichkeit, die sich jenseits rationaler Verständigung äußert.
Auch das Kunstschaffen ist eine innere Handlung, bevor diese ihre äußere Form findet. Der künstlerische Prozess ist die Sprachfindung der Künstler*innen in dem von ihnen erwählten Medium. Die häufig nichtlinear verlaufende Suche nach einem geeigneten oder dem eigenen Ausdruck im Werk ist stete Begleiterin und zugleich Herausforderung aller künstlerischen Produktion. So steht am Anfang meist ein Repertoire, das in demselben Maß vielfältig ist wie die künstlerischen Mittel und die Kunstschaffenden selbst. Einer inneren Logik folgend wird Überschüssiges schrittweise weggelassen und das Notwendige in den Fokus genommen. Nur mündet dieser Prozess nicht in Minimalismus und Reduktion, sondern in einer Konzentration und der Essenz des individuellen Ausdrucks.
Diesem widmet sich die Ausstellung ‚speaking in colours‘ und präsentiert zeitgenössische Kunst aus dem Kreis des MalerinnenNetzWerks Berlin–Leipzig (MNW) mit einem Fokus auf malerisch-zeichnerischen Techniken. In Kooperation mit dem MNW entstanden, vereint sie elf sehr unterschiedliche Positionen. In ihr spiegelt sich die gesamte Werkbreite der beteiligten Künstlerinnen wider und eröffnet ein Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion. Figürliche Darstellung von Personen oder Tieren, abstrakte Papiercollagen und Malerei, die sich bewusst nicht einordnen lässt, wechseln sich mit experimentellen Ansätzen ab.
Die Schau ermöglicht einen Dialog der beteiligten Künstlerinnen untereinander, ihrer Besucher*innen mit der Vielfalt des MalerinnenNetzWerks und lässt die gezeigten Kunstwerke miteinander sprechen – sprechen in Farbe.
Eintrag zuletzt geändert am 13.08.2024