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Der Münchner Fasching im Werk von Brynolf Wennerberg

12.11.2023 - 14.02.2024 ,
Sammlung Café Luitpold

Besondere Merkmale:
Freier Eintritt.
Barrierefreiheit
keine Angabe
Öffnungszeiten
Heute geöffnet 10:00-19:00 Uhr
Adresse
Brienner Straße 11
80333 München

Rauschende Faschingsfeste, turbulente Redouten und elegante Bals parés charakterisierten das Münchner Faschingsgeschehen der Prinzregentenzeit. Besonders beliebt waren die ausgefallenen Künstlerfeste, die sowohl im Münchner Hoftheater als auch im Künstlerhaus stattfanden, während die gehobene Gesellschaft den eleganten Bal paré im festlich geschmückten Deutschen Theater besuchte.
Auch im mondänen Café Luitpold, das bereits kurz nach der Eröffnung im Jahr 1888 als Treffpunkt für Adelige und Großbürger, Künstler, Studenten und einfache Leute zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in München avanciert war, traf man sich zum Münchner Fasching. Es waren Feste mit originellen Dekorationen und Kostümen, sowie mit künstlerisch aufwendig gestalteten Plakaten und Einladungskarten.

Die Kunstschaffenden gehörten häufig zu dem Kreis der Zeichner, Maler und Literaten beim „Simplicissimus“, der 1896 von dem Verleger Albert Langen gegründeten Zeitschrift. Wöchentlich wurden hier politische Ansichten und satirische Schnappschüsse aus dem Alltag verbreitet.

Der Münchner Karneval inspirierte auch Ludwig Thoma zu pointierten Schilderungen amouröser Abenteuer und Eskapaden. Die dazu passenden Illustrationen in den „Karnevals-Nummern“ des Simplicissimus stammten von den Künstlern Brynolf Wennerberg und Ferdinand Freiherr von Reznicek.

Der aus Schweden stammende Maler Brynolf Wennerberg (1866-1950) gab in Zeichnung und Malerei den Geist seiner Zeit wieder. Die fröhliche Stimmung der Menschen auf den damals beliebten Faschingsbällen unterstrich er mit einem duftig lockeren Farbauftrag. Zu seinem besonderen Markenzeichen wurde der von ihm kreierte neue und moderne Frauentyp: jung, selbstbewusst, kess, witzig, manchmal ironisch und mit einem Schuss naiv-raffinierter Erotik. Liebenswürdig lächelnd versprühten die jungen Frauen reine Lebensfreude. Als männlicher Gegenpart dazu, erschien in Wennerbergs Karnevals- und Zirkusbildern oft eine melancholische, sehnsuchtsvolle Pierrot Figur.

Eintrag zuletzt geändert am 15.02.2024

Weitere Informationen

Zugehöriges Museum

Museum / Ausstellungshaus: Sammlung Café Luitpold

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Ort: München