Tuchmann verschwindet
Leben und Schicksal eines Schwabacher Fabrikanten
16.07.2023 - 08.09.2024 ,
Jüdisches Museum Franken in Schwabach
Am 28. August 1937 lud die Kreisleitung der NSDAP die Schwabacher Bevölkerung zu einer antisemitischen Propagandaveranstaltung in den Saal der Bärenwirtschaft ein. Anlass war die überstürzte Flucht des Fabrikbesitzers Walter Tuchmann, Eigentümer des Drei-S-Werks.
Die Belegschaft des Drei-S-Werks nahm Tuchmanns Flucht als plötzliches Verschwinden wahr. Der sogenannte „Fall Tuchmann“ war zum Schwabacher Stadtgespräch geworden.
Das Schwabacher Tagblatt berichtete über die Propagandaveranstaltung und gab zum Teil wortwörtlich die Rede des NSDAP-Kreisleiters und Schwabacher Bürgermeisters Wilhelm Engelhardt wieder. In dieser übertrug er die antisemitischen Vorstellungen und Verschwörungstheorien der Nationalsozialisten auf Walter Tuchmann.
Tuchmann blieb verschwunden und kehrte nie wieder nach Schwabach zurück. Bis heute ist kaum etwas über ihn bekannt.
Wer war Walter Tuchmann? Warum war er auf der Flucht? Wie und wo überlebte er? Die Ausstellung präsentiert im Jüdischen Museum Franken und im ersten Oberschoss der Ehemaligen Synagoge bisher teils unbekannte Fotografien, persönliche Dokumente und Objekte aus dem Drei-S-Werk. Sie versucht Tuchmanns Leben und Wirken zu rekonstruieren und ins kollektive Gedächtnis Schwabachs zurückzuholen.
Eintrag zuletzt geändert am 09.09.2024