Antimonbutter & Fingerwurm
01.05.2023 - 31.10.2023 ,
Müllner-Peter-Museum
Das Schreibbuch des Müllner Peter (im heutigem Sprachgebrauch: Notizbuch) wurde zufällig bei abzugebender Flohmarktware entdeckt und für das Müllner Peter Museum erworben.
Ein Vergleich mit bereits bekannten Handschriften des Müllner Peter in der Staatsbibliothek München, ergab eine eindeutige Übereinstimmung und lieferte somit den Echtheitsnachweis des Schreibbuches. Dieses Schreibbuch ist nicht zu verwechseln mit dem „Sachranger Rezeptbuch“, das vom Arzt und Medizinhistoriker Dr. Christoph Glaser bearbeitet wurde und das sich zwar im Besitz des Müllner Peter befand, aber eine Rezeptsammlung unterschiedlicher Verfasser über Jahrhunderte darstellt.
Das Schreibbuch wurde von Mag.pharm. Manuel Fleischmann, Wien und Dr. Günter Fleischmann, Apotheker in Bad Aibling entschlüsselt und für die heutige Zeit lesbar gemacht.
Es ist wohl in den Jahren kurz vor 1800 entstanden, da der Müllner Peter aus dem ihm vorliegenden Buch von P. Christian Baumann (1783) zitiert. Er bezeichnet sich als Müllerssohn und nicht als Müller, das heißt, er hat es vor der Übernahme der Mühle (1809) verfasst.
Manche Rezepte in dem Büchlein sind auch für die gegenwärtige Heilkunde noch bedeutsam. Andere sind eher unwirksam oder zu giftig, da inzwischen wirksamere und ungiftigere Arzneien zur Verfügung stehen. Das Schreibbuch ist daher aus seiner Zeit heraus zu verstehen und nicht als Rezeptbuch zur unkritischen Nachahmung.
Eintrag zuletzt geändert am 01.11.2023