Steinzeit
21.05.2023 - 22.10.2023 ,
Stadtmuseum Erlangen
Werkzeuge, Jagdwaffen und Schmuck aus Materialien wie Stein, Knochen oder Holz standen bisher bei Forschungen zur Steinzeit im Fokus. Neueste Erkenntnisse zeigen aber, dass gerade textile Produkte aus Rinde, Bast und Gräsern in den frühen Epochen der Menschheitsgeschichte von grundlegendem Wert waren. Insbesondere aus der Jungsteinzeit gibt es zahlreiche Belege: Seile, Körbe, Taschen, Netze, aber auch „Outdoor-Kleidung“ waren aus dem prähistorischen Alltag nicht wegzudenken und hatten einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Menschheit.
Ohne moderne Hilfsmittel war die Gewinnung und Verarbeitung von Rinde, Bast und Gräsern in der Jungsteinzeit nicht schwierig, aber teils langwierig und aufwendig – in Hinblick auf die damaligen Kenntnisse um Pflanzen und Verarbeitungsmöglichkeiten jedoch einfach genial.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 5000 bis 6000 Jahre alte Überreste aus Pfahlbausiedlungen der späten Jungsteinzeit rund um den Bodensee und aus Oberschwaben. In diesen Moor- und Seeufersiedlungen haben organische Materialien, die sich ansonsten nicht erhalten, die Zeit überdauert.
Erstmals beleuchtet eine Ausstellung die Geschichten hinter diesen textilen Überresten. Sie erzählt von ihrer Herstellung und Funktion und veranschaulicht, welche extrem bedeutende Rolle Rinde, Bast und Gräser für die frühen sesshaften Gesellschaften spielten.
Eintrag zuletzt geändert am 20.09.2024