Archives in Residence
Archiv 451/ Trikont Verlag
30.06.2023 - 18.02.2024 ,
Haus der Kunst
Die seit 2018 laufende Ausstellungsreihe „Archives in Residence“ in der Archiv Galerie rückt autonome Archive als alternative Orte der Wissensproduktion in den Fokus. Nach Präsentationen von Archivbeständen zu Kunst im Kontext von geistiger Behinderung (Euward, 2021) und zu queerem Leben in München (Forum Queeres Archiv München, 2022) wird die Reihe 2023 mit dem „Archiv 451 / Trikont Verlag“ fortgesetzt.
Trikont benannte sich nach der Trikontinentalen Konferenz, auf der 1966 in Havanna Strategien gegen die Benachteiligung der sogenannten „Dritten Welt“ entwickelt wurden. Zu den ersten und erfolgreichsten Büchern gehörten die Mao Bibel und Che Guevaras Bolivianisches Tagebuch, das elf Auflagen erlebte. Im Trikont Verlag erschienen deutschsprachige Publikationen und Übersetzungen zur zeitgenössischen europäischen und Regionalen Arbeiterbewegung, zu Dekolonialisierung und Antifaschismus, zu alternativen Lebensformen und radikalen Gesellschaftsveränderungen. Und Trikont war Ausgangspunkt des Verlags Frauenoffensive, des ersten autonomen feministischen Verlags in der Bundesrepublik. 1971 wurde mit Trikont — Unsere Stimme mit der Produktion von Schallplatten begonnen, woraus der Trikont Musikverlag, das älteste deutsche Independent Label, entstand.
Eintrag zuletzt geändert am 03.02.2025